Prolog:

53 4 2
                                    

Eigentlich wollte ich das alles nicht! Dachte sich Ming Hua und erlangte langsam das Bewusstsein wieder. Sie war am südlichen Wasserstamm, aber nicht um sich mit ihren Wurzeln vertraut zu machen, sondern weil sie eine Mission hatte. Die Mission sollte laut Unalaq Harmonie und Gerechtigkeit bringen. Doch dieser Tag veränderte ihr Leben, kurz bevor sie ihr Ziel erreichen konnten, passierte es: Ming Hua sprang während der Flucht ins Hafenbecken in diesem Moment wollte gerade ein Schiff das Hafen verlassen. Das letzte an was sie sich erinnern konnte, war als sie in die Schiffsschraube gezogen wurde, kurz danach färbte sich das Wasser rot und sie verlor das Bewusstsein.
„Wie fühlst du dich?" hörte sie eine Stimme fragen und Ming Hua erblickte ihre Mutter, was machte sie denn hier? Fragte sich Ming. Ist sie etwa nachgereist? Sie blickte sich im Raum um und bemerkte, dass sie sich im Krankenhaus befand. Sie wollte mit ihrer Hand zu ihrer Mutter greifen, doch sie bemerkte, dass sie es nicht konnte. Sie warf einen Blick nach unten und erfuhr, dass ihre Arme fehlten. Vor Schock schrie sie wie am Spieß.
Nein, das ist nur ein Traum! Ein böser Traum! Sie wollte ihre Arme bewegen und sich vergewissern, dass sie nur träumte, doch sie musste enttäuscht feststellen, dass ihre Arme nach wie vor fehlten. Komischerweise spürte sie dabei keinen Schmerz.
„Die Ärzte konnten deine Arme leider nicht mehr retten!" erklärte ihre Mutter. „Ansonsten wärst du verblutet.
Die Wasserbändigerin blickte düster drein: „Die hätten mich sterben lassen sollen. Lieber wäre ich tot, als mein Leben als Krüppel fortzuführen. Ich bin zu Hause nicht mehr nützlich, ich wäre nur ein Klotz am Bein!"
„Du wirst wahrscheinlich vorerst gar nicht mehr nach Hause kommen!" sprach ihr Gegenüber die bittere Wahrheit aus.
„Mutter...Ich kann das alles erklären!"
Ihre Mutter drehte den Rücken zu Ming und sprach mit zitternder Stimme: „Das brauchst du nicht. Der weiße Lotus und Chef Sokka haben mir alles erzählt!"
Ming Hua blickte beschämt zu Boden: „Dann weißt du es also!"
„Ming, ich bin zutiefst von dir enttäuscht. Ich weiß zwar, dass du eine Draufgängerin bist und vieles riskierst. Aber das ist einfach nur verrückt!" Sie atmete tief durch bevor sie fortfuhr: „Du wirst morgen vom weißen Lotus auf ein Schiff gebracht!"
Ming Hua rollte mit den Augen: „Und im Gefängnis bin ich dann der einzige Krüppel. Bei einer Schlägerei bin ich sofort das Opfer!"
Ihre Mutter schluckte: „Der weiße Lotus hat extra ein Gefängnis für dich fertiggestellt!" Dann verließ sie den Raum. Dabei wurde sie von einem Mitglied vom weißen Lotus eskortiert.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich sie heute zum letzten Mal gesehen habe! Ming Hua hatte so eine gewisse Vorahnung.

Story of MingWhere stories live. Discover now