Vorstellungszeit

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Es war nun 2 Tage nach der Party. Tim hatte ich seitdem nicht mehr gesehen. Ich musste ihn ja sowieso bei meiner Mum vorstellen, also lud ich ihn zu mir ein.

Es war kurz vor zwölf. Draußen war es sehr heiß, deshalb legte ich meine coolste Hotpan an und ein weißes Trägertop. Bis Mum, das Essen fertig gekocht hatte, setzte ich mich raus auf unsere Gartenbank und genoss die Sonne. Es hitze so stark auf mich herab, dass ich es bald nicht mehr aushielt. Es war schon in den letzten Tagen immer heißer geworden, aber heute war es schon extrem. Ich tapste gut gelaunt in den Schatten zu einem Termometer an der Hauswand. 32 Grad im Schatten klärte wohl alles. Ich schlenderte noch im Garten herum und setzte mich unter den großen Nussbaum, bis mich meine Mutter rief. Ich half ihr noch die letzten Sachen und schließlich saßen wir beide beim Gartentisch. Meine Mutter will im Sommer immer draußen essen, da das Wetter so schön ist und mir gefällt es hier auch ganz gut.

-"Mum, heut kommt Tim, wenn dir das recht ist."

Ich schluckte gerade einen Bissen hinunter und stocherte das nächste Opfer auf.

Ihr Blick huschte schnell zu mir und sah mich mit große  Augen an, als wär das so ungewöhnlich was ich gesagt hatte.

-"Heute, ja ja, gut."

Plötzlich schien sie überfordert und etwas nervös. Was hatte sie denn bitte vor?

Wir hatten gegessen und Tim würde jede Minute auftauchen. Sein Vater brachte ihn mit den Auto, da er sowiso in die Stadt musste.

Ich hörte wie ein Auto die Einfahrt hoch fuhr und ich sprang auf. Ich huschte die Treppe hinauf in den Hof, wo man perfekt umdrehen konnte. Als ich um die Ecke kam, war Tim schon ausgestiegn und sein Vater raste schon wieder davon. Ich hatte seinen Vater eigentlich noch nie gesehen, da er ja die ganze Zeit arbeitete. Heute hatte er wohl frei, oder auch nicht, ist ja jetzt egal.

Tim kam lächelnd auf mich zu und wollte mich umarmen. Er schaute irgendwie bei mir vorbei und lies es dann. Ich drehte mich halb um und sah, dass meine Mutter mir gleich gefolgt war. Tim ging auf sie zu und gab ihr höflich die Hand. Ich war kanpp neben ihm.

"Grüßgott Ms. Martens." hörte ich aus seinem Mund und war beeindruckt.

-"Du bist also Tim."

Meine Mutter musterte ihn so skeptisch, dass ich Angst bekam sie würde ihn einschüchtern.

-"Ja, genau der bin ich."

Er schien trotz allem sehr selbstbewusst.

Meine Mum schaute ihn weiterhin misstrauisch an, bis sich ihre Mundwikel langsam nach oben hoben und sie zu lächeln begann. Das bereitete mir ein Durchatmen.

Meine Mutter lud ihn ein auf ein Stück Kuchen und Saft. Ich fragte mich, wann sie den gemacht hatte, weil ich nichts davon wusste und er heute morgen noch nicht da war. Wir redeten nach dem Essen noch weiter und meine Mutter stellte ihm verdammt viele Fragen, die er alle nett beantwortete. Ich selbst würde mich ja ziemlich bedrängt fühlen wenn mich eine fremde Mutter so ausfragen würde. Tim hingegen nahm alles komplett locker.

Nach einer guten halben Stunde stoppte ich meine Mum und verschwand mit Tim im Haus. Das sollte für heute mal reichen mit meiner Mutter...

Wir kamen im Vorhaus vom oberen Stock an und Tim sah sich begeistert um. Ich hatte keine Ahnung was an unserer Wohnung so spannend sein konnte.

"So groß wie eure Villa ist es nicht." meinte ich lachend.

-"Jetzt übertreibst du aber."

Er lächelte ebenfalls.

"Darf ich jetzt auch dein Zimmer sehn?" fragte er etwas später, nachedem ich ihm unser Wohnzimmer gezeigt hatte.

-"Willst du das denn unbedingt?"

-"Klar, ich muss ja wissen, wie das Zimmer meiner besten Freundin aussieht."

Er sah mich grinsend von der Seite an und ich wurde nachgiebig.

-"Aber auch nur, weil du das jetzt so schön formuliert hast."

Als ich meinen übertriebenen Grinser los war, schritt ich aus dem Wohnzimmer und blieb wenig später vor meiner Zimmertüre stehen. Ich hatte ein wenig Angst, die nun kommende Tür zu öffnen, da ich nicht wusste wie er auf mein Zimmer reagieren wird. Immerhin hab ich es nicht so nobel eingerichtet wie Tim. Die kindischten Sachen hatte ich heute Früh noch schnell verstaut.

Er stand erwartungsvoll  vor mir und wartete bis ich endlich die Türklinge hinunter drückte. Ich drehte mich unsicher zu meiner dunklen Holztür, um und öffnete langsam und behutsam die Türe, die in mein Zimmer führt.

Ich trat vor Tim in mein Zimmer. Ich spürte wie er mir dicht folgte. Ich getraute mich nicht mich umzudrehen und seinen Blick in seinem Geischt anzuschauen, aber schließlich musste ich mich wohl doch umdrehen. Vorsichtig schaute er sich um und ich erkannte ein leichtes Grinsen in seinem Gesicht. Oh Gott, hoffentlich fand er nicht irgendwas total hässlich oder so. Viellecht hatte ich doch noch etwas Peinliches vergessen wegzuräumen!

Ich hörte ein leises, amüsiertes Lachen vor mir. Ich musste erst realisiern, dass ich ganz vergessen hatte das Tim hier vor mir stand und warscheindlich schon eine längere Zeit über meinen Gesichtsausdruck lachte. Ich schaute ihn nur kurz in die Augen, drehte mich dann aber schnell zur Seite, weil ich schon die Röte in meinem Gesicht spürte.

Ich hatte mich nun von ihm weggedreht und schaute möglichst normal aus dem Fenster, um die Hitze auf meinen Wangen verschwinden zu lassen.

Plötzlich hörte ich ein ruckartiges Knarren auf meinem alten Holzfußboden, der großteils mit Teppichen ausgelegt war, und auf einmal legte Jemand seine Hände von hinten um mich. Klar kann es nur Tim gewesen sein. Er legte sein Kinn auf meine Schulter hinunter und umarmte mich so.

-"Mir gefällt's, sieht echt nett aus." sagte er knapp neben meinem Ohr.

Danach drehte er mich um und hob mit seinem Fingern meinen Kopf am Kinn an. Da ich immer noch nach unten geschaute hatte, um jetzt in seine Augen schauen zu können. Er sah mich lieblich an und lächelte sanft. Ich versuchte gespielt beleidigt auszusehen, lächelte dann aber ebenfalls, da ich es irgendwie nicht so richtig hinbekam.

"Und jetzt spielst du mir was vor."

Er drehte sich zu meinem elektrischen Klavier, das an der Wand stand und betrachtete es. Er schaute wieder zu mir und hob fragend die Augenbrauen.

-"Ach nein, das muss jetzt wirklich nicht sein." meinte ich ablehnend.

"Und außerdem bin ich nicht geübt."

Ich grinste ihn entschuldigend an, aber wie vermutet, gab er sich nicht so schnell geschlagen. 

-"Doch das musst du jetzt. Ich bin auch ganz leise und höre brav zu."

Er zog meinen Schreibtischstuhl raus, schob ihn neben mein Klavier und setzte sich drauf. Ich ging einen Schritt auf ihn zu und sah ihn skeptisch an. Ich wollte nicht spielen, ich war total aus der Übung und wollte mich nicht plamieren.

"Ach komm, ich weiß ja, dass du's kannst."

Er klopfte mit der Hand zweimal auf den Hocker neben sich, was bedeutete ich sollte mich setzten, und lächelte mich dann zumunternt an. Zögernd setzte ich mich in Zeitlupe hin und starrte hoffend, dass jetzt irgendein Wunder passierte, auf die Tasten...

Der Neue SchülerWhere stories live. Discover now