"Der bekackte Föhn"

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Im Haus schmiss ich als erstes meine Schultasche in die erste sichtbare Ecke. Dann lies ich mich mit einem Schnaufer auf die Couch fallen.

"Und wie wars?"

Ich hörte gerade noch wie meine Mutter etwas sagte.

Ich hatte gerade alles um mich geschlossen gehabt, aber im Hinterkopf wiederholten sich ihre Worte.

Sie grinste mich an.

Ich gab nur ein müdes

"Ja"

von mir.

"Das ist alles? Ein einfaches 'Ja'?"

Ich bin müde...

-"Mhh"

-"War es so schlimm?"

-"Du kennst Flo nicht!"

gab ich schnell zur Anwort.

-"Ach komm schon, kleines."

Ich seuftze.

"...es war ganz okay..."

Sie grinste wieder.

Dieses komische Grinsen, welches mir irgendetwas sagen sollte. Aber ich war zu müde um zu spekulieren.

Die letzte Woche war eindeutig komisch. So richtig komisch.

Zuerst will Flo mit mir lernen und ich sag ab, dann kommt er total abgefuckt in die Schule, nachdem ich mit ihm geredet hatte war er wieder nomal und sagt mir, dass er mich vielleicht mag (Total unwarscheindlich), dann dachte ich das war ein Trick aber anscheinend doch nicht, weil er wegen mir getrunken und "geweint" hat, dann küsst er mich fasst und fährt mich dann mit seiner Cross nach Hause...

Oh man, das ist zu viel aufeinmal. Viel zu viel. Das ist alles so unwarscheindlich, so unreal, als ob alles nur ein Traum wäre.

Der mag mich bestimmt nicht. Schau mich mal an, überhaupt...wir haben uns Nie leiden können??? Und jetzt spielt er auf *** Was auch immer.

Ich brachte meine Gedanken lange nicht unter Kontrolle. Ich versuchte sie zu schlichten, aber es funktionierte einfach nicht. 

Bald ging ich dann auch schlafen. Keine Ahnung warum ich eigentlich so fertig war. Scheiss Freitag!

Ich konnte lang nicht einschlafen. Die ganze Zeit ging mir die ganze Story durch den Kopf und wie unecht alles war. Ich fiel erst nach ein paar Stunden in einen krampfhaften Schlaf. Die Gedanken hatte ich immer noch nicht in Griff bekommen. Dem endsprechend sah auch mein Traum aus...

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Flo! FLO! Ich träumte diese Nacht wirklich von FLO! Dieser FLO. Der FLO der mir nicht mehr aus dem Kopf geht. FLO der mein Leben zur Zeit kompliziert macht. Der Macho FLO. Ich träumte wirklich von FLO!

Und... Und es... Und es war schön...

NEIN, war es nicht, also doch, aber Nein. Hallo, Lilly, du redest gerade von FLO. Aber... Ich kanns nicht beschreiben.

Ich kann mich an nicht mehr viel erinnern. Aber ich hatte dieses komische Gefühl in mir. So ein Gefühl, das man einfach nicht beschreiben kann.

Ich würde so gern wissen was ich genau geträumt hatte. Ich kann mich aber an fast nichts mehr errinnen. Aber warum bin ich mir trotzdem so sicher, dass diese Person FLO war?

Ich kann mich nur mehr an kurze Bilder erinnen. Ich glaube wir hatten uns ganz lange umarmt. Und es war so...so eine ganz besondere Umarmumg. Nur wenn ich daran denken kommt wieder dieses Gefühl. Das komische aber schöne Gefühl.

Trotzdem...FLO?

Totale Gedankenüberforderung, ich klatschte meine Hand auf meinen Kopf. Meine Stirn war total heiß und leicht feucht. Ich merkte auch, dass mir eigentlich total heiß war und ich es unter meiner Decke kaum mehr aushaltete. Schnell schlug ich sie zur Seite und lies die kalte Luft zu meinem Körper. Sofort bemerkte ich auch die extrem schlechte Luft, also stand ich auf und öffnete das Fenster.

Die frische Luft tat mir gut. Das war wohl kein nomaler Traum...!

Flo. . .Flo...Nachhilfe...Flo... TIM!

Schnell schaute ich auf die Uhr. Mist! Hab ich echt so lange geschlafen??? Es war schon kurz vor 12. Mist, um 13:00 muss ich bei Tim sein. Heute Nachhilfe!!! Schoss es in meinen Kopf.

Ich lief schnell runter in die Küche und sah sofort meine Mutter beim Herd stehen.

"MUM, warum hast du mich nicht geweckt!!!"

schrie ich sie an.

Sie hatte einen ziemlich geschockten Gesichtausdruck, als sie sich umdrehte und mich verwirrt anstarrte.

"Ich Gebe Heute Tim Nachhilfe!!!"

Sie zuckte wegen meiner extrem lauten Stimme zusammen.

Ich hatte keinen Zeit für blöde Blicke und keine Antworten. Hastig sauste ich wieder rauf ins Bad, riss meine Klamotten von mir und sprang in die Dusche. Nach 4 Minuten stieg ich wieder raus. So schnell habe ich glaube ich noch nie geduscht. Wow, neuer Rekord.

Hektisch rannte ich zum Badkasten.

"Schitt, schitt, schitt, schitt, Wo ist der bekackte Föhn."

Meine Blicke huschten durchs Bad und erblickten ihn auf der Wasch maschiene.

Auch schon mal was von aufräumen gehört, na Mum.

Viel zu ungeduldig versuchte ich den Stecker in die Steckdose zu bekommen, dabei fiel mir auch noch der behinderte Föhn aus der Hand.

"SCHEISSE"

Schnell baute ich ihn wieder zusammen, da das blöde Ding immer auseinander fällt.

Aber rumfluchen hilft jetzt auch nicht. 

Nach weiteren 5 Minuten hatte ich meine glatten braunen Haare getrocknet und mich dezent geschminkt, zum Glück brauchte ich sie nicht glätten. Meine Haare sind naturglatt.

Viele Freunde beneiden mich dafür, obwol ich viel lieber Locken hätte. Aber jetzt auch egal.

Ich hüpfte zurück in die Küche unterweg versuchte ich in meine Klammotten zu kommen. Ich hatte einfach irgendetwas aus dem Schrank gerissen. 

Ich würgte das frisch gekochte Mittagessen hinunter. Egal wie gut es schmeckte. Ich habe keine Zeit!

Es war bereits. 12:40 und um 12:48 fährt mein Bus. MIST!

Ich warf irgend ein Zeug in meine Tasche und lief aus dem Haus zur Bushaltestelle.

"Buh" gerade noch pünktlich.

Ich bin nicht mal zum stehen gekommen, da sah ich den Bus schon kommen.

Ich warf mich erst mal erschöpft auf einen Sitz und schnaufte durch.

Geduscht, Haare gemacht, geshminkt, umgezogen, gegessen und zur Haltestelle gelaufen und das alles in einer Dreiviertel Stunde. Respekt Lilly.

Ich schaute auf meine Uhr. Der Bus hatte sogar noch Verspätung.

Ich durchwühlte mal meine Tasche, weil ich nicht wusste was ich da wirklich alles reingetan habe. Und ich staunte. Was macht Papa's Geburtstags Karte und meine Zahnbürste da drinn? Stift hatte ich natürlich keinen mit, aber zum, Glück meine Mathesachen.

Nach ein paar gestrichenen Minuten Fahrt fiel mir plötzlich ein, dass ich den Namen des Dorfes nicht mehr wusste, wo Tim wohnte und ich aussteigen sollte.

Ich machte mir richtig Sorgen. Egal wie stark ich nachdachte, mir fiel es einfach nicht mehr ein. Ich sah immer die Ortstafeln an, aber da passte einfach keine. Ich wurde immer nervöser. Ich hatte den Anfangsbuchstaben 'G' im Kopf, aber ich war mir total unsicher.

Als aber auf der 6. Tafel ein Ortsname mit 'G' stand kam er mir plötzlich bekannt vor und ich drückte schnell den Halteknopf.

Der Bus hielt und ich sah schon von weitem wie ein strahlender Tim dort auf mich wartete...

Der Neue SchülerDove le storie prendono vita. Scoprilo ora