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Mein Vater kämpfte immer mit dem Verlust einer Frau und mütterlichen Figur um ihn herum und manchmal forderte das auch seinen Tribut. Er war scheinbar einer der besten Ferox Anführer die jemals existierten, aber niemand wusste was hinter geschlossenen Türen passierte.

Das erste mal als es passierte, kam er betrunken nachhause und stank von Kopf bis Fuß nach Alkohol. Er war am schreien und fluchen als er in die Wohnung kam, schrie mir obszönitäten entgegen als er in mein Schlafzimmer stolperte. Ich verstand nicht was passierte, bis er mir direkt ins Gesicht schlug.

Mein Bruder rannte in mein Zimmer, als er mich schreien hörte und blieb im Türrahmen stehen. Er stand da und sah zu. Er bewegte keinen Muskel, schrie nicht, weinte nicht, versuchte nicht meinen Schmerz zu beenden, er stand nur da und sah zu. Ich schrie seinen Namen, aber er sagte nichts. Es tat weh. Gott verdammt es tat so weh. Er war mein Bruder, er hätte mich beschützen sollen. Aber er tat es nicht, er konnte nicht.

In den nächsten paar Jahren ging es damit weiter. Jedes mal wenn Dad ausging und trank, kam er zurück und ließ seinen Ärger an mir aus. Es waren nur ein paar Schläge, nichts womit ich nicht klar käme. Ich fand mich selbst darin wieder, dass ich mich so sehr an die Schläge gewöhnt hatte das es mich physisch und psychisch taub gemacht hat. Ich lag einfach nur da und ließ es passieren, nachdem ich des schreiens müde geworden war. Ließ ihn mich zerstören. Stück für Stück.

Ich war schwach.

Der emotionale schmerz war so schlimm. Diese Erfahrung hat mich so abgefucked, um es unverblümt zu sagen. Ich fing an jeden aus meinem Leben zu streichen, mich selbst zu isolieren und verwandelte mich in das Monster das niemand je bemerkt hatte- kaltherzig, leer, alleine.

Wir hatten eine Halbschweter, Uriah und ich. Alaric war zu ihrer Zeit da gewesen und ich nahm an, dass er in diesem Fall nicht so viel glück hatte. Lila war ein Jahr älter, aber sie lebte nicht mit uns zusammen. Ihre eigene Mutter starb als sie vierzehn war, ließ sie zurück um für sich selbst zu sorgen.

Eines Tages kam sie gerade rein, als Alaric mich schlug. Sie hört meinen markerschütternden Schrei und rannte direkt rein, um mich zu retten- um unsere Familie zu retten.

Außer dass niemand gerettet wurde.

Er fing an seinen Ärger an ihr auszulassen statt an mir, was sie tat um mich zu beschützen, um uns alle zu beschützen. Natürlich forderte der Missbrauch auch seinen Tribut von Lila.

Ich erinnerte mich wie ich auf die Knie gefallen bin, als man ihre Leiche aus den dunklen Tiefen der Klippe zog, wie meine Unterlippe zitterte und meine Beine schwach wurden, wie mein schluchzen von den Wänden wiederhallte, wie mein Herz brach als ich ihre seelenlosen Augen erblickte. Das war der Moment indem ich realisierte, dass sie keine Angst hatte zu sterben. Dass sie lieber tot sein wollte, als bei dieser traurigen Erscheinung eines Mannes.

Darum habe ich realisiert, dass ich, solange Alaric am Leben war, diese unerträglichen Schmerzen ertragen musste. Mein Leben war es nicht wert zu Leben, wenn ich mich nicht am Leben fühlte, wenn ich nicht existieren wollte. Also zogen mich meine schweren Schritte richtung Kante und ich spähte nach unten in das Wasser. Alles schien so ruhig, so friedvoll und das war was ich wollte- frieden. In diesem moment hatte ich keine Angst vor dem Sterben. Nein, ich hatte Angst um Uriah. Ich wusste was der Tod mit denen anstellte die einen liebten.

Und als mein Bruder mich von der steilen Kante wegzog, sah ich ihn in dem schlimmsten Schmerz den er jemals gefühlt hatte. Tränen liefen ihm über die Wange, als er mich fest an seine Brust drückte und mich anflehte ihn nicht zu verlassen, mich anflehte zu bleiben.

"Bleib nur bei mir".

Am nächsten Tag wurde Alaric Pedrad von einem Fraktionslosen erschossen. Weder ich noch Uriah weinten. Wir zeigten keine Reue. Alles was wir taten war, darüber nachzudenken was hätte sein können, wenn Alaric nicht das Monster gewesen wäre, dass zum Scheitern verurteilt war. Väter sollten ihre Kinder lieben, sie sollten Vorbilder sein, jemand zu dem wir aufschauen könnten. Aber Alaric Pedrad war nichts außer ein Dämon in Menschengestalt.

Und so, als ich gezwungen war im Ring gegen meinen Bruder zu kämpfen, da beschloss ich, dass es nicht mein Ziel war wie mein Vater zu werden. Töten um Menschen zu beschützen, um die Stadt zu beschützen, dass war was ich tun wollte. Ich wollte helfen die Gemeinschaft wieder aufzubauen und nciht sie direkt zu zerstören- die Welt war schon genug zerstört und brauchte nicht noch mehr.

Jetzt liefen Uriah und ich durch die leeren Straßen der sandigen Stadt auf der Suche nach einem Versteck. Sie sagen es ist nicht möglich als ein Außenseiter zu überleben, dass die Fraktionslosen einen töten werden lange bevor der Hunger, der Durst oder die Unterkühlung es tun würden. Aber was die nicht wissen ist, dass die Pedrad Zwillinge niemals aufgeben ohne gekämpft zu haben. Wir sind vielleicht verlorene und gebrochene Seelen auf der Suche nach Heilung in dieser Stadt, aber während wir geduldig auf den Moment warteten wo die Ferox realisierten, dass sie ihre beste Waffen nicht ungenutzt gehen lassen konnten, würden wir stärker werden.

Alexis Artemis Pedrad und Uriah Apollo Pedrad.

Der Moment wo sich Liebe und Hass verbinden würden und etwas viel größeres werden würden als jemals vorhergesagt wurde.

Das Gefühl wenn pure Wut bestärkt wurde von Mut, Selbstlosigkeit, Intelligenz, Friedlichkeit und Ehrlichkeit.

Und was ist die eine Sache die gefährlicher ist, als ein Mensch der jemals durch die fünf Fraktionen geht? Eine Person die Eigenschaften hatte, die verurteilt werden würde, weil sie anders war.

Die Pedrad Zwillinge sind Unbestimmte.

Dangerous Love -» Eric CoulterWhere stories live. Discover now