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Nachdenklich sah Yaryk seinem Freund nach, welcher sich nun wohl um seine anderen Pflichten kümmern würde.
Er wusste genau, welche Ehre es war, dass Arsen ihn ausgewählt hatte um über Aurora zu wachen. Ihr Bruder vertraute keinem dieser Männer um sie herum und Yaryk wusste genau, auch ihm vertraute Arsen nicht mehr, wenn es um die Schönheit ging, welche der Mittelpunkt seines Lebens war. Der einzige Grund dafür, dass Yaryk nun vor diesem Zelt stand war die Tatsache, dass er genau wusste was Arsen ihm antun würde sollte er Aurora zu nahe kommen. Einmal war er dabei gewesen, als Arsen einen Mann dafür strafte Aurora belästigt zu haben. Er war ihr nahe gekommen, hatte Kommentare über ihre Erscheinung fallen lassen und er hatte es sich erlaubt, ihr lüstern nachzusehen. Damals war Aurora erst 14 gewesen, doch sie war nicht weniger schön, sondern einfach kindlicher Natur gewesen. Nun war sie 17, in wenigen Wochen würde sie 18 werden, die kindlichen Züge verblassten immer mehr und jene, welche diese ersetzten zogen nur noch mehr Blicke an, wie das nicht die Motten. Arsen hatte gewartet bis Aurora weg war und anschließend dafür gesorgt, dass dieser Mann 3 Monate im Koma lag, seither überlegte Yaryk es sich zwei mal ob er es wagte Aurora auch nur anzusehen. Er wusste sie war schön, er wusste auch, dass die Frauen geschützt werden mussten und dennoch machte er sich Sorgen, Sorgen um Arsens Drang Aurora von allem und jedem fern zu halten. Jeder von ihnen verspürte einen solchen Drang, jedoch auf alle Frauen ihres Volkes und mit dem Unterschied, dass sie den Frauen Freiraum ließen.
In Arsen jedoch, schienen sich allmählich Züge der Besessenheit zu entwickeln und genau das machte ihm Angst, Angst um Aurora und ihr Wohl. Wie weit würde Arsen gehen und wer würde es wagen sich ihm in den Weg zu stellen?
Aurora vertraute ihm, blind. Er hatte es eben erst wieder sehen müssen wie tief dieses Vertrauen ging. Sie hatte sich in seine Arme geworfen und sich zitternd an ihren Bruder gedrückt ohne jeden Zweifel, dass er sie vor dem schrecken in ihrem Haus beschützte. Sie war dermaßen verletzt und verunsichert gewesen als Arsen sie abwieß, dass eine Seite in ihr zum Vorschein gekommen war, welche er nicht mal geglaubt hatte, dass sie exististierte. Ausgerechnet sie, die süße kleine Aurora welche eher niedlich war und immer mit einem guten Herzen und voller kindlicher Naivität durch die Straßen lief, um mit den Kindern herum zu albern, ausgerechnet ihr Engel hatte Arsen gegenüber die Stimme erhoben und ihn zurecht gewiesen, nur um im nächsten Moment in sich zusammen zu sinken und wieder genau das wurde als was man sie kannte. Süß, niedlich und leider Gottes in diesem Moment so unendlich gebrochen. Ihre Seele war bei dem Anblick ihrer toten Mutter gesplittet, doch Arsens Zurückweisung hatte sie zerbrochen. Es würde dauern bis sie wieder die Aurora war welche sie kannten, so lange würde sie trauern und Arsen würde ab morgen wohl nicht mehr von ihrer Seite weichen und sich somit nur noch mehr an sie Ketten, das würde er immer tun und wann immer er das tat, wann immer er sie überwachte und versuchte ihr Leben zu kontrollieren indem er nichts unbeobachtet ließ was sie tat, wuchs diese Besessenheit in seinem Herzen weiter. Yaryk konnte nichts dagegen tun, zumal es bloß seine eigenen Gedanken waren. Eine hinterhältige leise Stimme in seinem Unterbewusstsein welche ihm stets zuraunte, in welche Richtung Arsens Drang zu beschützen ging und auch wenn er selber versuchte dies zu ignorieren, so war es eben diese Stimme gewesen welche ihm sie Augen geöffnet hatte und seither fragte er sich wie niemand sonst es hatte bemerken können. Wann immer Arsen Aurora nahe war, zog er sie an sich als wäre sie sein und sein Blick versprach nichts anderes als eine morddrohnung sollte man das seine auch nur zu lange ansehen. Seine Haltung machte deutlich seinen besitzt Anspruch klar. Das einzige was Yaryk beruhigte war die Tatsache, dass Arsen dies noch nicht bemerkt oder es sich zumindest noch immer nicht eingestanden hatte, Yaryk wusste, dass sein Freund sich darüber im klaren war, dass sein Drang Aurora zu beschützen außerordentlich ausgeprägt war, jedoch hatte er sich noch nicht eingestanden welche kranken Züge dieser Drang tatsächlich besaß, Besessenheit und so lange Arsen sich dessen nicht bewusst war würde Aurora auch nichts passieren.

Also betete Yaryk täglich zu den Göttern,dass Arsen dieses Wissen niemals erhielt, denn solange er sich dessen nicht bewusst war, würde er Aurora auch nichts antun.

The curse of beautyWhere stories live. Discover now