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Darauf bedacht Auroras Aufmerksamkeit nicht auf sich zu lenken trat er langsam auf die schöne junge Frau zu, welche umringt von Kindern im grünen Gras saß und aus einem Buch vorlaß. Die Sorge um das Wohl seiner Schwester und die Angst sie könnte jemals in die Fänge eines dieser Barbaren gelangen welche sie damals angriffen, ließ ihn innehalten und das Bild welches vor ihm lag zu genießen. Wie immer wenn er sie sah kam er nicht umhin ihre Schönheit zu bewundern.

Das blass blonde Haar seiner Schwester fiel in sanften locken bis zu ihren Hüften um umrahmten ihr rundes Gesicht. Ihre funkelnden grünen Augen flogen gradezu über die Seiten des Buches in ihren Händen, während ihre Kirschförmigen Lippen sich jedesmal teilten wenn sie das Gelesene aussprach. Der sanfte Amorbogen und die süße Röte ihrer Lippen, verwandelten sie in Kombination mit der kleinen Stupsnase in das wahrgewordene Bild der Unschuld.

Der wissbegierige Blick, mit welchem sie über die Zeilen des Buches laß und das Niedergeschriebene verinnerlichte, bedeutete selten etwas gutes, umso erfrischender war es diesen einmal mehr in Bezug auf ein einfaches Märchen zu beobachten, ohne Angst haben zu müssen, dass sie gleich wieder aufbricht, um die Höle und ihren Ausgang zu erkunden.

Das blass blaue Kleid, welches sie trug schmiegte sich wie immer perfekt an ihre Kurven und hoben diese wie immer vorteilhaft hervor. So vorteilhaft, dass es ihm in den Fingern juckte sie in einen dicken Mantel oder eine Decke zu Hüllen und sie vor aller Welt zu verstecken. Arsen wusste, dass er einen übermäßigen Drang besaß seine Schwester zu beschützen. Doch angsichts ihrer Schönheit empfand er es als etwas unmögliches diesem Drang zu wiederstehen.
Es gab nur eines was ihn davon abhielt sie in ihrem Zimmer vor allem und jedem zu verstecken, die Vergangenheit.
Würde er tun was seine Instinkte von ihm verlangten, dann würden Yaryk und Sorkus ihn wie einen der von Gier besessenen Männer behandeln und ihn wegsperren. Dann könnte er Aurora nicht mehr beschützen, er würde ja nicht mal mehr in ihre Nähe kommen.

,, Da ist Arsen!" Eines der Kinder welches eben noch Auroras Stimme gelauscht hatte, hatte ihn entdeckt und lief nun sichtlich begeistert den Führer der Wächter zu sehen, auf ihn zu und umklammerte darauf hin sein Bein.

,, Hallo Luca, es ist wie immer schön dich zu sehen." Lächelte Arsen den kleinen Jungen an, hob ihn auf seine Arme und ging auf seine Schwester zu. Aurora war verstummt und blickte ihm nun neugierig entgegen. Die junge Frau wusste genau, dass ihr Bruder seine Pflicht sehr ernst nahm und somit den gesammten Tag bei den Wächtern verbrachte. Er kam steht's erst spät am Abend heim und so wusste sie, sein vorzeitiges Erscheinen hatte immer einen triftigen Grund.

Sich bei den Kindern entschuldigend legte sie das Buch beiseite und erhob sich langsam. Instinktiv begann sie ihren Bruder zu musstern,  suchte seinen Körper Nach verletzungen ab, beinahe hätte sie erleichtert geseufzt als sie keine entdecken konnte,  doch dann fiel ihr ein,  bloß weil sie auf den ersten Blick keine Wunden erkannte, hieß dies nicht, dass es keine gab.

The curse of beautyWhere stories live. Discover now