One Bet

VIERUNDFÜNFZIG

~Hannah's PoV~

Nachdem ich mich bei Aria über Mike ausgekotzt und sie mich von meiner vollen Kanone 180 auf harmlose 90 gebracht hatte, verließen wir die den Umkleidebereich und betraten wieder das Außengelände.

Wir liefen an den zwei Schwimmbecken vorbei, anschließend geradewegs auf die Wiese zu. Bereits vom weiten erkannte ich meinen Bruder, der mich ebenfalls bemerkt hatte und mich schuldbewusst anlächelte.
Doch ich ignorierte ihn und wandte meinen Blick Kaden zu, der entgeistert auf ein Blatt Papier schaute.

Als Katy ihm jedoch etwas zuflüsterte, faltete er das Blatt schnell zusammen und steckte es in seinen Rucksack.

Okay, was war das denn jetzt?

Ich runzelte die Stirn, jedoch ließ ich mich stumm auf meinen Platz neben Kaden nieder, der mir kurz ein breites Lächeln schenkte.

„Hey, ist wieder alles okay?", erkundigte er sich und streichelte behutsam meinen Rücken entlang.
„Mmh.", brummte ich und lächelte leicht.

Ich spürte dabei Mikes stechenden Blick auf mir, welches ich aber, genau wie sein Lächeln ignorierte und mich weiter mit Kaden unterhielt.

„Und bei dir? Ist alles okay?".

„Ja klar, alles bestens.", antwortete er schnell. Etwas zu schnell.

Meine Augen huschten kurz zu seinem Rucksack, in dem er den Zettel hat verschwinden lassen.
Was stand da drin? Und warum hat er ihn weggesteckt, als ich gekommen war?

Neugier und Unsicherheit machten sich in mir breit, was ich zu missachten versuchte.
Stattdessen lächelte ich ihn an und verschränkte unsere Finger miteinander. Daraufhin richtete ich meine Aufmerksamkeit den anderen. Nicht Katy.

„Tut mir leid für meinen Ausraster vorhin. In manchen Situationen schaff ich es nicht ganz mein Temperament zu zügeln."
Fynn meldete sich als erstes zu Wort. „Mach dir keine Sorgen, Han. Wir verstehen das."
„Ja, richtig.", stimmte Ty ihm zu und nickte hektisch. „Manchmal muss man seine Wut auch einfach rauslassen und,
wie ich dich kenne, versuchst du sie meistens zu unterdrücken."
Grinsend schaute ich auf meine Oberschenkel und nickte zustimmend. „Ja, das kann sein."

Die Jungs, Aria, ich und leider Gottes auch Katy verbrachten noch etwa eine halbe Stunde auf der Wiese, bevor wir schließlich unsere Sachen packten und gingen.
Glücklicherweise ist Katy eingeschlafen, sodass wir sie einfach auf der Wiese liegen gelassen hatten.

Mag sein, dass das schon eine miese Aktion war, aber heute ist sie doppelt so teuflisch gewesen, wie sie es normalerweise immer war.
Da konnte sie doch bestimmt ein Viertel ihrer eigenen Medizin kosten.

Wir alle duschten uns ab, zogen uns in den Umkleidekabinen wieder um und verließen das Freibad.

„Gut, tschau Leute. Ich muss mich auf ein Date vorbereiten.", sagte Tyler als erstes, als wir vor dem Eingang standen und verabschiedete sich bei den Jungs mit einen Handschlag und bei Aria und mir mit einer Umarmung.
„Viel Spaß mit Délia!", rief Fynn ihm hinterher und Ty grinste verschwörerisch, bevor er in seinem Auto stieg und wegfuhr.
„So ich geh dann mal auch. Chris, Aria, kommt ihr?". Das Paar nickte Fynn zu und auch so verabschiedeten sich von uns.

Jetzt blieben nur noch Kaden, meiner lieblicher Freund, der nicht will dass ich ein Stück Papier lese –finde ich echt lächerlich– und Mike, mein Bruder, der mit meiner Erzfeindin geschlafen hat. Wirklich ganz toll!

„Hannah, kommst du?".
„Nein, danke. Ich fahr mit Kaden.", antwortete ich Mikes Frage und stellte mich neben meinen Freund.
„Bitte Hannah. Lass uns darüber reden. Ich kann das erklären."
Ich machte keine Anstalten seine Frage zu beantworten, geschweige ihn anzusehen. Ich schaute stur geradeaus und verschränkte die Arme vor der Brust.

Mike seufzte angestrengt.

Ich spürte wie Kaden mich an meiner Hüfte zu sich drehte und mir tief in die Augen sah. Diesen deutete er auf Mike und nickte langsam, was bedeutete, dass er wollte, dass ich mit ihm fuhr.
Flehend sah ich ihn an. Ich hatte keine Lust mit Mike im selben Auto zu sitzen, nach dem kleinen Fiasko im Freibad. Doch Kaden schüttelte den Kopf und lächelte.

Und mit diesem süßen Lächeln hatte er mich schließlich rumgekriegt.

Seufzend rollte ich mit dem Augen und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, bevor ich mich meinem Bruder.  zuwandte.

„Gehen wir.", murmelte ich und ein erleichtertes Lächeln machte sich auf Mikes Gesicht breit. Als ich schon bei seinem Auto angekommen war, bemerkte ich, wie Kaden und Mike noch kurz miteinander redeten und sich schließlich von einander verabschiedeten.

Anschließend kam Mike auf mich zu und schloss sein Auto auf.
Wir beide stiegen ein, schnallten uns an und fuhren in bedrückender Stille los.

Die ersten fünf Minuten ging das so weiter. Ich starrte stur aus meinem Fenster, während Mike das Auto lenkte und mir manchmal Seitenblicke zuwarf.

Irgendwann kamen wir an einer roten Ampel an und Mike stoppte das Auto.

„Ich war betrunken.", sagte er nach einer Weile, ohne den Blick von der Straße zu nehmen.
„Das war die erste Party, kurz nachdem Erik...du weißt schon. Die Tage davor haben mich körperlich ziemlich fertig gemacht und—"
„Und da dachtest du dir, dass Katy perfekt wäre, um deine körperliche Fertigkeit zu kurieren, ja?", fragte ich ihn sarkastisch und sah Mike erwartungsvoll an.
„Nein verdammt!", rief er und fuhr sich verzweifelt durch die Haare. „Das war ganz anders."
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich bin ganz Ohr".

Die Ampel wechselte auf Grün und Mike fuhr los.

„Währen der Party saß ich an der Bar und hab mich volllaufen lassen. Und dann kam halt Katy. Sie hat mich verführt und ja...dann ist es passiert."

Mike machte eine kurze Pause, bevor er mit der Geschichte fortfuhr.

„Glaub mir, am nächsten Morgen hab ich es sofort bereut. Ich wusste ja, dass Katy dich immer versucht hat fertig zu machen, nur war ich an dem Abend so besoffen dass es mir entglitten war. Ich bat Katy drum dir nichts zu sagen, da ich nicht wollte, dass du enttäuscht von mir bist. Doch Katy drohte mir damit es der ganzen Schule zu sagen, es sei denn ich tat ein Monat lang das, was sie wollte. Du weißt ja, ich war der Quarterback."

Ich gab kein Ton von mir. Stattdessen atmete ich ein und aus, um die aufkochende Wut in mir zu zügeln.
Diesmal galt meine Wut nicht meinem Bruder sondern Katy.

Mein Bruder gehörte damals zu den Beliebten an der Schule. Kein Wunder, er war frech, gut aussehend und zudem noch Quarterback und Captain des Football Teams.
Die Mädels flogen auf ihn, auch Katy fand ihn anziehend.

Daher war klar, was ihre Absichten war. Sie hätte den One Night Stand mit Mike dazu benutzt ihre Beliebtheit zu pushen.

Dieses Mädel war echt der Teufel in Person. Das war abartig und einfach nur peinlich.

„Ich wollte es dir sagen, aber ich hatte Angst, dass du sauer auf mich sein würdest und dich von mir hintergangen fühlen würdest.", beteuerte Mike und seufzte verzweifelt.
„Den Teil, wo du nicht wolltest, dass ich sauer auf dich bin, hast du super gut hinbekommen.", antwortete ich, jedoch konnte ich mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
Mike sah mich an und grinste zurück. „Ja, offensichtlich."

Wir verbrachten die nächsten Sekunden in Stille, als ich endlich über meinen Schatten sprang und Mike ansprach.
„Will ich wissen was du machen musstest?".
„Keine Sorge. Ich musste sie nur beim shoppen begleiten, manchmal für sie bezahlen und auf ihren Partys erscheinen.", versicherte er mir und ich nickte leicht.

Wäre es nämlich wieder Sex gewesen, hätte ich ihn geschlagen.

„Ich verzeihe dir."

„Gott, endlich!", stöhnte Mike und atmete erleichtert aus. „Ich dachte schon das wär' das Ende für mich."
Grinsend sah ich ihn an. „Nicht für dich."

Ein schelmisches Lächeln machte sich auf Mikes Gesicht breit.
„Du wirst Katy umbringen, oder?".
„Jep!".

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Katy wird sich warm anziehen müssen, denn Hannah wird ihren so richtig die Sau rauslassen!

Aber vorher passiert noch was...

Bleibt dran ;)
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