SIEBENUNDDREIßIG

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~Kaden's PoV~

Sobald wir uns in der Rollschuhbahn befanden, gingen wir direkt zum Empfang.
Nach einer kurzen Diskussion erklärte sich Hannah für einverstanden, dass ich für uns beide bezahlte und wir nahmen die Rollerskates entgegen, die uns die Empfangsdame zur Verfügung stellte.

Im Umkleidebereich zog ich meine Skates an, verstaute Hannahs Tasche in ein Schließfach und vergrub den Schlüssel in meine rechte hintere Hosentasche, während Hannah die Schnürsenkel ihrer Rollschuhe zu einer Schleife band.

„Fertig!", rief sie nach einer Weile und ich hielt ihre Hand, damit sie aufstehen konnte.
Da der Boden nicht glatt war, konnte sie ohne Probleme drauf laufen.

Wir betraten die große Halle und vor uns streckte sich eine lange Fahrbahn, wo viele Leute hin und her fuhren.
In Hintergrund lief laute Musik, zu denen sich einige im Rhythmus bewegten.
Hannah und ich gingen auf die Bahn und blieben an der Bande stehen.

„Okay, bist du bereit?", fragte ich und sie nickte.
Hannah stand aufrecht mir und ging ein Schritt, doch geriet ins Schwanken. Sofort krallte sie sich an mein Arm fest und sah ängstlich auf ihre Rollschuhe.
Ich prustete los, hielt aber die Klappe, als sie mir einen strengen Blick zu warf.
„Das ist nicht lustig, Kaden.", sagte Hannah und sah zu mir auf.
„Tut mir leid, Prinzessin, aber dein angsterfüllter Blick war einfach zu süß."

Genervt verdrehte sie die Augen und ich lachte leise.
„Komm, ich helf dir.", ich stellte mich neben sie, hielt aber immernoch ihre Hand fest.
„Kannst du Schlittschuhlaufen?".
„Ja."
„Abgesehen von den Rollen, ist es das gleiche Prinzip. Die Knie leicht beugen und dann abstoßen."

Ich machte es ihr einmal vor und fuhr einpaar Meter, bevor ich zu ihr zurückkehrte.
„Okay, verstanden.", sagte sie und stellte sich in Position.
Doch anstatt sich zu bewegen, blieb sie steif stehen und sah mich unsicher an. „Könntest du vielleicht...meine Hände nehmen?".
Lächelnd stellte ich mich wieder vor sie, sodass ich hätte rückwärts fahren müssen, und hielt ihre Hände fest.
Dankend lächelte sie mich an, holte einmal tief Luft und tat, was ich ihr gesagt hatte.

Sie ging in die Knie und stoß sich vom Boden ab. Langsam bewegte sie sich fort und ich achtete darauf, dass niemand in sie rein fuhr.

„Ja, das machst du gut.", lobte ich sie und Hannah lächelte mich süß an.
„Danke."
„Willst du es mal ohne mich probieren?".

Hannah nickte eifrig und mit jedem weiteren Zentimeter, den sie fuhr, ließ ich immer mehr von ihr ab. Dennoch blieb ich in ihrer Nähe, für den Fall, dass sie das Gleichgewicht verlieren würde.
Doch das tat sie nicht. Sie fuhr einwandfrei und sah mich mit großen Augen an.

„Ich kann es! Kaden, siehst du das? Ich kann es!", rief sie aufgeregt und schenkte mir ein breites Lächeln.

Hannah beschleunigte ihr Tempo und fuhr fröhlich hin und her, als sei sie eine 4-Jähre.
Aber ich fand es süß und konnte mir deshalb ein Lächeln nicht verkneifen. Ich stellte mich an der Bande und musterte sie ausgiebig.

Ihre sonst glatten Haare hatten sich in Locken verwandelt und standen ihr wenn nicht sogar besser.
Sie trug einen hellblauen Jeansrock, ein weißes Oberteil, welches bauchfrei war und keine Träger besaß und um ihren Hals zierten sich goldene Ketten.
Als Krönung: Ein wunderschönes Lächeln auf ihrem Gesicht.

Wie konnte es sein, dass sie jeden Tag in meinen Augen immer schöner wurde?

Gerade wurde das Lied gewechselt und es ertönte Wake me up before you go-go von Wham! aus den Lautsprechern.

„Oh mein Gott, ich liebe dieses Lied! Komm, wir fahren zusammen!", sagte Hannah und hielt mir ihre Hand hin.
Ohne zu zögern legte ich meine Hand in ihre und sie zog mich mit sich mit.

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