Kapitel 3

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"You're insecure, don't now what for...", mein Wecker reißt mich aus dem Schlaf. Ich schalte ihn aus und quäle mich langsam aus meinem kuschelig warmen Bett. Schlurfend gehe ich zu meinem Schrank und suche mir Klamotten, ich nehm mir meine dunkelgraue fast schon schwarze Jeans, ein rosèfarbenes T-shirt mit einer aufgedruckten weißen Feder und Unterwäsche. Dann schleiche ich ins Bad und erledige meine Morgenroutine. Meine vorderen Haare Klammer ich wie immer zurück. Die Jungs beziehungsweise nur die Zwillinge haben heute lang Schule, Dave fährt in der Früh trotzdem mit ihnen mit, logisch. Heißt ich mach mich nach meinem Marmeladentoast wieder alleine auf den Weg zum Bus.
Heute nach der Schule kommt Jenny zu mir, eigentlich wollten wir was zu dritt machen, aber Becci hat heute einen Zahnarzttermin. Aber erstmal müssen wir die Schule umkriegen. Heute haben wir Doppelstunde Physik und das auch noch in den ersten zwei Stunden, Gott hilf mir.

Nach der Schule gehe ich mit Becci, Jenny wurde abgeholt, in die Stadt rauf. Nach der Schule hält unser Bus nur oben in der Stadt. Bevor wir zur Haltestelle gehen kaufen wir uns beide jeweils eine Leberkassemmel als Mittagessen, da wir zu faul sind selbst zu kochen. "Was wollen wir dann machen?", frag ich meine Freundin. "Ich hab mein Pennyboard noch bei dir", lacht Jenny. "Find ich gut haha, ins Dorf runter kann man voll gut fahren", lachend gehen wir die letzten Meter zur Haltestelle und setzten uns auf eine der zwei Bänke. Als der Bus ein paar Minuten später endlich kommt setzen wir uns auf unseren Stammplatz, tratschen und hören gemeinsam Musik. Am Gymnasium steigt Dave dazu und setzt sich auf den Platz vor uns. "Naah, wie wars in der Schule?", fragt er uns. "So wie immer halt", antworte ich genervt," sind die anderen heute daheim?" "Tyler wollte heute zu 'nem Freund im bayrischen Wald fahren für 'n paar Tage, also kann sein das er schon weg ist, Fabi müsste schon daheim sein, genau wie die Drillinge, Daniel kommt heut später.", klärt Dave mich auf. "Eyy wieso weiß ich net das Tyler wegfährt?" "Das hat er doch gestern beim Essen gesagt Maus.", lacht er jetzt. "Ohh ups, ich und Becci gehen dann gleich Pennyboard fahren, ja?" "Der Esel nennt sich immer z'erst", lacht Becci, ich ramm ihr meinen Ellbogen in die Seite, was sie nur noch mehr zum lachen bringt. Dave schaut uns schmunzelnd an, "Solang dann niemand ins Krankenhaus muss soll's mir recht sein." Wir albern noch etwas rum bis der Bus endlich in Tännesberg hält und wir aussteigen müssen. Wir laufen zum Dorfrand und dann ein paar hundert Meter einen schmalen Trampelpfad am Waldrand den Berg zu unserem Haus rauf. Wir wohnen in einem alten Haus, fast schon eine Villa. Es steht direkt am Waldrand, in unserem nicht gerade kleinen Garten haben wir viele Bäume, auf einem haben wir sogar ein Baumhaus. Oder auch versteckte Schaukeln und Bänke.

Endlich daheim schmeißen Becci und ich unsere Schultaschen in mein Zimmer, schnappen uns unser Pennyboard und gehen nach draußen. Wir gehen unsere Einfahrt entlang bis wir zur Straße kommen, direkt neben der Straße ist ein Radweg. Da wir beide keine Profis sind und nicht zu schnell fahren wollen, gehen wir den Berg ein großes, sehr großes Stücken, eigntlich schon fast ganz, runter. Dann stellen wir uns drauf und schieben vorsichtig an um erst mal wieder rein zu kommen. Nach einer Zeit gehen wir den Berg immer weiter rauf zum runter fahren. Und nocheinmal gehe ich ein Stückchen weiter rauf, Becci ist diesml unten geblieben, ich stelle mich auf mein Board und fahre in leichten Schlangenlinien runter, ich werde immer schneller und schneller, unten, am Ende vom Berg, beim Übergang zur anderen Straße komme ich ins schwanken, ich bin viel zu schnell als das ich hätte bremsen können. Ich fliege mit vollkarocho hin. Ich bremse mit meiner Hand und fliege seitlich auf den harten Teer. "Charliee!", Becci kommt auf mich zugelaufen, "Oh Gott! Alles gut?", fragt sie mich. "Ähm ja denke schon", langsam setze ich mich auf, meine Hand zieht etwas, vorsichtig schaue ich nach, die Haut an meinem Handballen hat es weggeschabt. "Ohh, vielleich sollten wir zu deinen Brüdern gehen.", Becci zieht mich an meiner unverletzten Hand hoch, nimmt sich mein und ihr Pennyboard und schiebt mich nach oben. "Tut dir außer deiner Hand noch irgendwas weh?" "Glaub mein Ellbogen 'n bissl und mein Knie", gebe ich brüchig von mir. "Och Charlie wieso fliegst du denn einfach hin?", fragt Becci schmunzelnd, ich zucke mit den Schulter und wir fangen an zu lachen.

9 Brüder, meine Mutter und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt