Prolog – LOVELY
five years earlier
»Ist er hier?«, krächze ich erschöpft und sehe mit müden blaugrauen Augen in die blauen meiner Mum.
»Nicht mehr. Er hat nur gesagt, dass er morgen mit dir reden wird.«, meint sie, sichtlich sauer auf ihn, und ich runzle meine Stirn.
Ich habe ihm nur eine einfache Nachricht geschickt.
»Er war hier und ist nicht einmal zu mir gekommen, um mir das selbst zu sagen?! Jetzt auf einmal möchte er wieder mit mir reden?!«, hauche ich wütend und verwirrt zugleich und setze mich dennoch erleichtert auf.
»Du sollst dich doch ausruhen und nicht aufregen.«, schimpft die braunhaarige Frau mit mir, doch ich strecke nur die Hand nach meinem Sohn aus.
Mit einem sanften Lächeln legt sie ihn mir auf die Brust und ich mustere sein Gesicht mit den langen Wimpern.
»Hat er ihn gesehen?«, frage ich und streiche sanft über das kleine Köpfchen.
Mein kleiner Conley.
»Zum Glück nicht.«, flüstert sie in der Hoffnung, dass ich es nicht höre, doch ich habe es mehr als deutlich verstanden.
»Wieso hat er mir das nur angetan?!«, frage ich nun deutlich wütender und blicke wieder zurück in das Gesicht meiner Mum.
»Ich weiß es nicht, aber du solltest dich ausruhen, Love.«, antwortet sie und legt Conley wieder neben mich in sein Krankenbett, welches sowieso bald wieder von der Schwester auf die Babystation gebracht wird.
»Mum?«, frage ich leise und sie sieht wieder zu mir, neugierig was ich ihr sagen will.
»Ich kann nicht oft genug Danke sagen, dass du die Zeit über und jetzt noch für mich da bist... also danke.«, lächle ich und sie sieht mich gerührt an.
»Ich möchte eben eine bessere Mutter sein, als es meine war. Du weißt nicht, wie stolz ich bin, dass du trotz allem so stark geblieben bist.«, setzt sie mir einen Kuss auf die Stirn und lässt mich allein im kalt wirkenden Zimmer zurück.
Mit den Gedanken bei Conley schlafe ich friedlich ein und verdränge dabei, was morgen wohl auf mich zukommen wird.
._._._._.
Als ich wieder aufwache, höre ich neben mir leises Gemurmel von Stimmen, von denen ich zuerst nur die meiner Mum ausmachen kann.
»Du solltest dich echt was schämen, jetzt nochmal hier aufzukreuzen, nach allem, was du ihr angetan hast.«, meint sie und nun höre ich auch die Stimme von Daniel deutlicher.
»Soll ich etwa ignorieren, dass sie mir geschrieben hat?! Ich bin nur hier, weil sie dieses Kind geboren hat, von dem ich nebenbei nichts wusste, bis ich die Nachricht gelesen habe!«, meint er mit lauter Stimme und ich öffne meine Augen.
»Danke fürs Wecken, du Idiot.«, meine ich kalt und beide sehen nun zu mir.
»Ich lass euch dann mal allein, Love.«, meint meine Mum nur leise und schließt dann die Tür hinter sich.
»Also ich-«, fängt er an, doch ich unterbreche ihn nur wütend und mit deutlich mehr Stimme als gestern.
»Du hättest nicht herkommen sollen. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass du mir ab jetzt Unterhalt zahlen musst, falls du es nicht weißt, also kannst du wieder gehen, wenn du nichts weiter zu sagen hast.«, sage ich kalt, weil ich verständlicherweise wütend und enttäuscht von ihm bin, und er verkrampft sich.
»Ist dir klar, wie sehr sich mein Leben dadurch verändert?! Du hättest auch einfach abtreiben können!«, meint er bloß und sieht mich wütend an.
Ich runzle die Stirn und setze mich mit geradem Rücken auf.
»Dein Leben? Es geht hier nicht nur um dich, du egoistischer Idiot! Ich bin auch nicht grade froh, dass er ausgerechnet von dir ist, aber ich liebe ihn trotzdem, weil er mein Sohn ist! Die letzten Monate waren zwar anstrengend aber dennoch die schönsten meines Lebens! Wenn du mich mal gekannt hast, dann wüsstest du, dass ich niemals abtreiben würde, egal auf welche Weise ich schwanger geworden bin!«, schnaube ich und mit einem Mal sehen mich seine Augen wieder so sanft an, wie vor einem Jahr als ich ihn kennengelernt habe.
»Ist gut, ich... Ich werde mich finanziell um ihn kümmern, mehr nicht. Das willst du doch, oder? Du weißt nicht, wie leid mir das tut was ich dir... angetan habe...«, meint er und ich verdrehe nur meine Augen.
»Verschwinde jetzt einfach, ich will dich nicht mehr sehen.«, fauche ich fassungslos und er holt tief Luft.
»Lovely, nochmal, es tut mir leid. Du weißt genau, dass ich dir nie etwas angetan hätte, wäre ich nüchtern gewesen.«, antwortet er und ich schüttle nur enttäuscht den Kopf.
»Tja, das hast du aber. Wer weiß wie oft das schon der Fall war.«, sage ich und sehe ihn noch immer an.
»Wüsste nicht, was dich das was angeht.«, antwortet er nun ziemlich genervt und verschränkt seine Arme vor der Brust.
»Eine Menge, du kannst froh sein, dass ich nicht zur Polizei bin. Ich habe dir vertraut und du hast das einfach ausgenutzt, du hast mich und meine Angst ausgenutzt. Ich hasse dich nur noch.«, knurre ich ungläubig, um meine Angst wenigstens etwas zu kaschieren.
»Ich werde umziehen, dann musst du mich nie wieder sehen.«, ist das letzte, was er sagt, ehe er aus meinem Zimmer geht, woraufhin die Schwester zu mir reinkommt, um die tägliche Untersuchung durchzuführen.
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one and only (on going)
Romance»You're my one and only. That will never change, Beauty.«, H.C. _ _ _ Nachdem Lovely früh Mutter eines Jungen wurde, und deshalb keinen Kontakt mehr zu dessen "Vater" hat, lebt sie mit ihm bei ihrer hilfsbereiten und liebevollen Mutter. Nach fünf J...
