Kapitel 14

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Vernons PoV:
Es waren nun vier Monate vergangen, seit dem Gespräch mit Joshua. Er hatte mir immer mal wieder von Jeonghan erzählt und mir war bewusst, dass er ihn immer noch liebte.

Dieser Jeonghan schien mir auch eigentlich ein guter Kerl zu sein, aber das was er Joshua angetan hat passte irgendwie nicht dazu. Mir kam das irgendwie komisch vor. Irgendwas stimmt da nicht und ich möchte wissen was es ist. Ich werde es herausfinden, um Joshua zu helfen damit abzuschließen.

Ich selber wusste immer noch nicht, was ich für Seungkwan empfinde, aber ich wusste mittlerweile, dass es auf jeden Fall mehr als Freundschaft war. Ich gehe irgendwie davon aus, dass es normal ist, dass ich mich bei ihm so gut fühle. Er ist ja mein Gastbruder, da gehören geschwisterliche Gefühle dazu oder?

In den letzten vier Monaten war zwischen Seungkwan und mir einiges passiert. Wir haben uns Tickets für das The Rose Konzert gekauft und werden dort auch in vier Wochen zusammen hingehen.

Abends haben wir viel Zeit zusammen verbracht. Vor allem hatten wir viele Filmabende zusammen gemacht und einer davon ist mir besonders in Erinnerung geblieben.

Flashback

Seungkwan hatte vorgeschlagen einen Film zu schauen. Um genau zu sein einen Horrorfilm. Ich hatte keine Ahnung, wie er darauf kam, dass das eine gute Idee ist, aber ich sagte ja. Ich war eigentlich kein Fan von Horror, aber ich konnte ihm die bitte aus irgendeinem Grund nicht abschlagen.

Wir setzten uns mit Popcorn und seinem Laptop auf mein Bett und starteten den Film. Am Anfang war alles gut. Seungkwan quiekte zwar mehrmals erschrocken auf, was verdammt niedlich klang, aber ansonsten passierte nicht viel.

Zum Ende des Films merkte ich, dass Seungkwan sich an meinen Arm klammerte. Er war kreide weiß und zitterte. Er schien solche Filme wirklich nicht gut zu vertragen. Warum hatte er dann so einen Film ausgewählt?

Ich schob den Gedanken beiseite und nahm den verängstigten Jungen neben mir ganz vorsichtig in den Arm. "Soll ich den Film ausmache?", fragte ich vorsichtig. "N-nein!", sagte er bestimmt, "Ich will wissen wie er ausgeht."

Ich schmunzelte und hielt ihn weiter im Arm, bis der Film vorbei war. Er schien nun auch ein wenig beruhigter und ich merkte, wie mein Herz wieder verdammt schnell zu schlagen begann. Nach dem Film blieben wir noch einen Moment einfach in dieser Position und sagten nichts. Es war einfach angenehm.

Ich merkte, dass ich müde wurde und musste gähnen. "Ich bin Müde, Boo", sagte ich, "Lass uns schlafen gehen." Er nickte nur und legte sich in sein Bett. Ich rollte mich in meine Decke und meine Gedanken glitten immer wieder zu dem verdammt niedlichen Jungen, der gerade noch in meinen Armen gelegen hatte.

"Vern", hörte ich plötzlich ganz leise Seungkwans Stimme. "Ja, Boo. Was ist los?", fragte ich, da irgendwas in seiner Stimme, dafür sorgte, dass ich besorgt war. "Kann ich bei dir schlafen?", fragte er schüchtern. Mein Herz blieb für einen Moment stehen.

"K-klar, Boo", sagte ich ein wenig überfordert mit der Situation und rutscht, sodass er sich neben mich ins Bett legen konnte. Mein Inneres drohte vor Gefühlen zu explodieren. So viel löste er gerade in mir aus. Viel zu viel.

Er zitterte ein wenig, weshalb ich ihn vorsichtig in den Arm nahm und mich wieder hinlegte. Es dauerte nicht lange, bis er auf meiner Brust einschlief. Als ich merkte, dass er eingeschlafen war, legte ich meinen Kopf an seinen und schlief schließlich selbst mit einem wundervollen Gefühl ein.

So würde ich am liebsten immer einschlafen, aber warum?


Bei dem Gedanken an diesen Tag begann sofort mein ganzer Körper zu kribbeln und mir wurde warm ums Herz.

Heute würde ich bei Shua übernachten. Vielleicht sollte ich nur ihm einfach mal über alles reden.

Love from AbroadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt