Kapitel 11

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Seungkwans PoV:

Wir hatten den ganzen Heimweg kein einziges Wort gesprochen und Vernon wirkte echt müde. Es war erst 17:00, als wir zuhause ankamen und deshalb setzte Vernon sich ans Keyboard. Ich hingegen war ein wenig auf Insta unterwegs.

Ich sah einen Post von Woosung, dem Sänger von the Rose, in dem er nochmal auf das Konzert in fünf Monaten in Busan aufmerksam machte. Ich seufzte. Ich wollte wirklich unglaublich gerne dort hin.

Ich legte mein Handy wieder beiseite und hört Vernon ein wenig beim Spielen zu, bis mir ein Song bekannt vor kam und ich mitzusingen begann. Vernon bemerkte das natürlich und drehte sich lächelnd zu mir um. Er spielte den Song zu Ende und begann dann zu sprechen.

„Du hast echt eine schöne Stimme, Boo", meinte er nur und schaute mich dabei nicht an. Ich bedankte mich, als es plötzlich klick in meinem Kopf machte. Ich wusste jetzt woher ich den Song kannst. „Du magst the Rose?", fragte ich, da mir erst jetzt auffiel, dass er gerade meinen Lieblingssong von the Rose gespielt hatte.

„Ja", sagte er strahlend, „the Rose ist meine absolute Lieblingsband, aber bei mir zu Hause kennt die leider niemand." „Meine Freunde mögen die leide Rauch nicht, aber ich liebe sie", sagte ich begeistert, „Ich war schon total traurig, weil die noch dieses Jahr hier in Busan ein Konzert spielen, ich aber alleine nicht hin darf!" Ich seufzte erneut.

„Was hältst du davon, wenn wir zwei einfach zusammen hingehen?", fragte er dann, was mich irgendwie überraschte, „Das würde bestimmt richtig lustig werden und ich wollte die immer schonmal live sehen." „Natürlich gehe ich gerne mit dir hin", schrie ich schon fast vor Freunde und umarmte ihn stürmisch.

Er schien von meiner Reaktion überrascht, sodass wir beide umkippten und ich nun, fest an ihn geklammert, da ich versucht hatte, mich bei dem Sturz an ihm fest zu halten, auf ihm lag. Es dauerte einen Moment, bis ich mir der Situation bewusst wurde.

Ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. „M-mianhae", stotterte ich nur und wollte aufstehen. „Ist doch alles in Ordnung, Boo", flüsterte Vernon mir nur mit ruhiger Stimme ins Ohr, „du brauchst dich nicht entschuldigen!" Daraufhin schob er mich ein wenig von sich runter und ich lag einfach mit dem Kopf auf seiner Brust in seinen Armen.

Mein Herz schlug plötzlich total schnell, aber die Situation war mir irgendwie nicht mehr unangenehm. Es fühlte sich total gut an hier einfach dumm auf dem Teppich in unserem Zimmer zu liegen und zu kuscheln.

„Hast du dir eigentlich weh getan, Vern?", fragte ich, als mir auffiel, dass er ja im Gegensatz zu mir direkt auf dem Boden gelandet war. „Bei mir ist alles gut", sagte er schnell, „mach dir keine Sorgen! Außer ein paar blauen Flecken wird man davon nichts sehen." Ich atmete erleichtert aus, was er zu merken schien, denn er begann zu schmunzeln.

Wir lagen noch ein paar Minuten so auf dem Boden, bis meine Mum uns zum Essen rief. Wir gingen runter und beim Essen merkte man garnichts mehr von der komischen Situation vorhin. Wir aßen und gingen dann hoch, wo Vernon sich sofort ins Bett legte, da er echt kaputt vom ersten Schultag war.

Ich hingegen setzte mich mit meinen Kopfhörern nach draußen in die Astgabel. Ich musste jetzt einfach in Ruhe nachdenken. Die Nähe zu Vernon hatte in mir schon wieder so viel ausgelöst, aber ich wusste einfach nicht warum. Fühlte er das vielleicht auch, wenn wir uns so nahe waren?

Bestimmt war es einfach nur geschwisterliche Zuneigung! Ich hatte mir schon immer einen Bruder gewünscht und jetzt hatte ich ihn. Das war es ganz bestimmt.

Mit diesem Gedanken sank ich langsam, ohne es zu merken, in einen ruhigen Schlaf...

Love from AbroadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt