dreiundzwanzig, teil zwei

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Ich konnte endlich frei atmen.

* * *

Levi's POV

* * *

Eren's neunter Geburtstag

Ich wollte nichts sehen.
Ich konnte ihn in diesem Moment einfach nicht sehen.
Nach all diesen Jahren liess ich mich fallen und ich wollte nicht, dass es aufhört.
Es durfte einfach nicht aufhören.
Nicht jetzt.

"Levi..", flüsterte er, als seine Lippen über meinen schwebten. "Halte mich. Solange du noch kannst."

Sofort schlang ich meine Arme um ihn, küsste ihn erneut und versuchte ihm so nahe zu sein, wie es nur möglich war, ohne dass wir uns der Kleider entledigen mussten.

Seine Hände waren auf meinem Gesicht und er hielt mich mit einer Leidenschaft, dessen er sich vermutlich bis heute gar nicht richtig bewusst war. Dies war der Moment, den er sich immer gewünscht hatte.

Genau das.
Wir.
Zusammen.

Meine Hand auf seinem Rücken wanderte zu seiner Schulter und geschickt drehte ich uns herum, so dass ich auf ihn lag. Ich hielt sein Gesicht als wäre es aus Porzellan and küsste ihn, wieder und immer wieder, ich konnte nicht mehr genug von ihm bekommen.

Er schnappte immer wieder nach Luft, als ich meine Lippen abwechslungsweise auf seinen Mund oder an der Wange oder Hals legte. Er umarmte meinen Oberkörper so gut wie es ging, seine Arme waren noch zu kurz, um mich komplett zu umfassen.

"Ich bin so glücklich, Levi.", flüsterte er und hielt meinen Nacken, damit ich ihn tiefer küsste.

Gewagt erlang ich Eintritt in seinen Mund und leckte seine Zunge, was ihn erzittern liess noch bevor er das Selbe bei mir tat. Mein Körper durchlebte ein Schaudern, welches so viel intensiver war, als ich es je bei irgendjemanden gespürt hatte.

Eren war es.
Er war es, nicht Furlan.

Wir küssten uns noch lange.
Unsere Lippen waren geschwollen, unsere Bewegungen waren nur noch langsam und pressend, aber es war noch immer wunderschön.

Irgendwann hatten wir die verlorenen Küsse der vergangenen Jahre aufgeholt.
Es musste uns nur noch etwas aufhalten, nicht für den Rest der Ewigkeit hier zu verbleiben.

Zu unseren beiden Erstaunen war es Eren, der es tat.

"Levi.", murmelte er, strich gedankenverloren durch mein Haar und betrachtete den blauen Himmel. "Jetzt.. bin ich glücklich."

Ich atmete tief aus, schon lange hatte ich nicht mehr so zufrieden geatmet. Meine Augen konnte ich aber trotzdem nicht öffnen und er schien es bemerkt zu haben.

"Kannst du mich ansehen?"

Ich schüttelte den Kopf, kuschelte mich in seine Brust und hörte seinem Herzschlag zu. "Ich will nicht, dass sich mein Gehirn einschaltet."

"Wird es nicht.", sagte er und kitzelte mich hinter meinem Ohr. "Ich will deine Augen sehen, die ich so liebe."

Alles in mir wehrte und wandte sich von dem Bedürfnis, ihm nachzugeben. Schlussendlich aber tat ich es, wagte meine Augen zu öffnen und anzusehen, was meine Lippen mit seinen gemacht hat.

Was jedoch mein Herz schneller schlagen liess, war der Anblick von purer, unbeschmutzter und bedingungsloser Liebe in seinem Ausdruck.

"Ich liebe dich."

Another Life || ereriWhere stories live. Discover now