𝒟𝒾𝑒 𝒦𝒶𝓇𝑒𝓉𝒶-𝐻𝒶𝓃𝒶-𝐵𝒶𝓃𝒹𝑒

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𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋

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Den ersten Gedanken, welchen Sakura am nächsten Morgen fasste, war Ryugos herzzerreißende Geschichte von dem Schicksal seiner Schwester. Oft sprach er sicher nicht darüber, dafür schmerzte es zu sehr und es musste ihn Überwindung gekostete haben, sich Sakura anzuvertrauen. Entführt. Ein junges Mädchen. Sie musste furchtbare gelitten haben.

Dass Ryugo sich so zur. Verantwortung, tat Sakura in der Seele weh. Sie kannte das Gefühl zu Versagen nur zu gut. Darunter zu leiden, den Schmerz zulassen zu müssen, da er einen sonst erdrückt. Dabei hatte er sicherlich alles ihm Mögliche dafür getan, um die Entführung zu verhindern. Um sie so schnell wie möglich zurück zu holen. Und dennoch schien er für sich keine Vergebung zulassen zu wollen.

Es ging ihr ähnlich. Sie verstand ihn gut. Auch sie hatte es ich's geschafft Sasuke vor dem Bösen zu bewahren. Wie wäre ihr Leben verlaufen, hätte Sakura sich nur mehr ins Zeug gelegt? Wäre nicht zu schwach gewesen, ihn bei sich zu halten. Nicht so naiv, nicht so blind für das Wesentliche. Und letztendlich war es Narutos Verdienst, dass Sasuke wieder ins Dorf zurückkehrte. Sie hatte kaum einen Einfluss darauf gehabt - zumindest fühlte es sich so an.

Ihre Hand ging an die Brust, dort, wo ihr Herz saß. Es schmerzte.
Niemals hätte sie Naruto die Bürde allein auferlegen dürfen, verantwortlich für Sasukes Rückkehr zu sein. Bedauerlicherweise hat sie erst sehr spät erkannt, dass diese Aufgabe eine große Last für ihren besten Freund darstellte. Könnte sie die Zeit zurückdrehen, hätte sie ihn niemals darum gebeten, sondern selbst mehr und gewissenhafter interveniert.

Sie war schwach. Das war Sasuke immer bewusst gewesen. Im Kampf gegen Kaguya hatte sie endlich ihre Stärke und Eigenständigkeit beweisen können, war sich jedoch unsicher, ob Sasuke dies überhaupt wahrgenommen hatte. Und dennoch; trotz ihrer Kraft war sie noch immer schwach. Innerlich. Mental.

Sie seufzte.
Genau wie Sasuke letztendlich durch Naruto zurückfand, hat auch Ryugo seine Schwester retten können. Aber zu welchem Preis?
Wenigstens schien das Mädchen glücklich geworden zu sein.

Bei dem Gedanken überkam Sakura eine Tiefe Trauer. Möglicherweise ist es auch genau das, was Sasuke möchte. Allein sein. Vielleicht empfand er dabei Glück und Erfüllung. Und, dass er möglicherweise nichts von ihr wissen wollte, da er sie immer als nur schwach und hilflos wahrgenommen hatte, konnte sie sogar nachvollziehen. Auch wenn dieser Gedankengang immerzu schmerzte, als würde jeden Moment ihr Herz zerreißen, war er leider die wahrscheinlichste Option für sie. Er sah keinen Wert in ihr. Zutiefst verletzt von ihren eigenen Gedanken, rieb sie sich die Tränen aus den Augen.

Ihr Blick fiel auf die Uhr. Kurz nach 7 Uhr. So langsam müsste sie aufstehen und sich fertigmachen. Sie erhob sich aus dem Bett und der Holzboden knarzte unter jedem ihrer Schritte.

Nachdem sie an sich hinunter gesehen hatte, erinnerte sie sich daran, in der Nacht kurz aufgewacht zu sein. Da sie in voller Montur eingeschlafen war, musste sie sich wohl im Halbschlaf die Klamotten vom Leib gerissen haben, denn diese Lagen nun wild verstreut um das Bett herum. Sie sammelte die Teile eifrig ein, schlug sie anschließend ordentlich auf und zog sich an.
Vor dem Spiegel strich sie sich durchs Haar. Als sie die Stelle berührte, an der Ryugo gestern seine Hand gehalten hatte, verharrte sie. Ihr Herzschlag beschleunigte sich.

Sie war diejenige gewesen, die den Kontakt zu Ryugo gesucht hatte. Sein leidvolles Gesicht zerriss sie förmlich von innen heraus und sie konnte gar nicht anders, als ihn zu trösten. Sie gab es nur ungern zu, aber an seiner Brust hatte sie sich in Sicherheit gewogen gefühlt. Auch wenn er die Umarmung nicht erwidert hatte. Diese Berührung schien sowohl ihm, als auch ihr etwas gegeben zu haben, denn kurz hatte sie das Bedürfnis verspürt, auch ihr Leid kundzugeben. So sehr sie diese gerade gewonnene Erkenntnis auch hasste, konnte sie die Gefühle nicht leugnen. Eine erneute Welle von Wut und Scham überkam Sakura. Entzürnt über ihre eigenen Gedanken, machte sie sich anschließend zum Waschraum auf.

Unser Weg - Sakura und Sasuke (Part 1)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora