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Ich heiße Lyra Scott, bin 16 Jahre alt und meine Mutter ist vor zwei Monaten an einem Herzinfarkt gestorben und das war meine Schuld.
Schon einige Wochen vor dem Unfall hatte ich ein schlechtes Gefühl, denn ich sah plötzlich wieder eines dieser Wesen, welches meiner Mutter immerzu folgte. Anfangs versuchte ich mir einzureden, dass das alles nur Einbildung sei, doch es half nicht und der Schatten begann bloß allmählich eine Gestalt anzunehmen, bis ich irgendwann meine Mutter als kleines Kind erkennen konnte. Das alles machte mir große Angst und ich begann völlig durchzudrehen, weil ich nicht verstand, wieso dieses Ding jetzt plötzlich wieder auftauchte. Ich schrie dieses Wesen an, wenn ich es sah, ohne dabei zu bedenken, dass nur ich es sehen konnte und es für alle anderen so aussah, als wäre das an meine Mutter gerichtet. Meine Mutter verstand nicht, wieso ich andauernd solche Sachen zu ihr sagte und war deshalb sehr wütend und auch verzweifelt. Ich selbst war auch sehr verzweifelt, traute mich aber nicht, jemandem davon zu erzählen, weil ich nicht wieder zum Psychologen wollte, da mich dann jeder für verrückt gehalten hätte und ich die verächtlichen Blicke, meiner Mitschüler und Verwandten, wieder über mich ergehen hätte lassen müssen. Also versuchte ich meiner Mutter aus dem Weg zu gehen, ich kam sehr spät oder gar nicht nach Hause, umgab mich mit irgendwelchen Älteren, um mich abzulenken und begann, ab und zu, zu rauchen. Ich tat das nicht, um ihr weh zu tun, ich dachte nicht einmal daran wie sie sich fühlte, ich wollte einfach nur, dass dieses Wesen, das ihr ständig folgte, verschwindet, aber das tat es nicht. Stattdessen tauchte mein damaliger Freund auch wieder auf, doch diesmal sah ich ihn nicht als Freund, sondern als Feind und hatte Angst vor ihm. Die Gestalt kam mir gefährlich vor und ich fühlte mich nicht wie früher geborgen und sicher, sondern bedroht.

Die Gefährten des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt