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09.06.2020

Sefzend saß Jimin auf der kalten Bank, hatte seine Finger ineinander verschränkt und mit dem Rücken an die Lehne gelehnt. Jungkook neben ihn sprach währenddessen wie ein Wasserfall, er erzählte von so vielen verschiedenen Dingen das Jimin gar nicht mehr wusste, ob er ihn überhaupt so gut kannte wie vorerst gedacht. Er war aber froh das Jungkook so gesprächig war, denn sonst würde die beiden eine kalte Stille einhüllen und da hatte Jimin nicht wirklich Lust zu. »Es fängt gleich an zu regnen.«, unterbrach Jungkook seinen Redefluss und blickte nach oben. Jimin tat es ihm gleich und konnte dabei nur die Augen verdrehen. Ja, Gott sei Dank konnten sie wieder nach Hause gehen! »Dann sollten wir uns auf den Weg machen.«, murmelte Jimin und stand von der Bank auf, klopfte sich den Dreck von der Hose und ging mit Jungkook im Schlepptau aus der Innenstadt heraus.

Das war das Date gewesen, welches Jimin am Tag davor vorgeschlagen und danach natürlich sofort bereut hatte. Denn das war das langweiligste gewesen, was Jimin und Jungkook je miteinander gemacht haben. Eigentlich lachten und alberten sie viel herum wenn sie mal alleine unterwegs waren, liefen in Läden umher und stellten sich mit den angebotenen Kleidungsstücken Outfits zusammen, die sie im Geschäft anzogen und sich darüber lustig machten. Aber diesmal wirkte deren Verabredung so kalt und aufgezwungen. Es schien so als hätte sich Jungkook versteift da es ja offiziell ein Date war, aber da Jimin selber nicht die Eier in der Hose hatte um es anzusprechen, schwieg er lieber.

Während sie nach Hause liefen, griff Jungkook peinlich berührt nach Jimin's Hand und hielt sie so lange fest, bis sie vor dem Mehrfamilienhaus standen, in dem sie wohnten. Gerade als Jimin die Eingangstür öffnen wollte, zog Jungkook ihn etwas an seiner Hand zurück und ließ sie dann los. »Können wir kurz wegen.. heute reden?«, schluckte der Jüngere und bekam nur ein zögerndes Nicken von seinem Freund. »Mir hat das Date mit uns nicht gefallen.« Jimin fielen fast die Augen aus dem Kopf als er das so knallhart sagte. Was? »Versteh mich nicht falsch! Ich hab dich immer noch total lieb Jimin, das ist es nicht. Aber ich habe mich total komisch gefühlt als wir unser "Date" hatten. Es war so- so angespannt die ganze Zeit über und das war echt scheiße.« Ja, so fand es Jimin doch auch! »Und das unser Treffen auch als Date bezeichnet wurde hat es nicht besser gemacht. Ich wusste nicht wie weit ich gehen durfte. Du weißt schon, den ganzen Kram den man bei einem Date eben so macht.«

Jimin verzog sein Gesicht, nickte dann verlegen. »Ich bin ehrlich, ich wollte nicht mit dir händchenhaltend herumlaufen und dich küssen, weil ich einfach nichts aus dieser Hinsicht für dich empfinde. Klar können wir mal händchenhalten und das weißt du auch, aber nicht mit dieser Absicht vonwegen "ich laufe mit meinem tollen Date durch die Straßen weil wir uns lieben". Ich weiß auch das du eigentlich nichts von mir willst und mich nur um ein Date gebeten hast weil du sowas gerne mit Yoongi machen würdest, und das kann ich auch komplett verstehen. Ich würde auch versuchen die Lücke in meinem Herzen mit dem Nächstbesten zu füllen, aber du müsstest jetzt wissen das sowas es nicht besser macht.« Jimin war es unangenehm so von Jungkook entblößt zu werden und die Warheit direkt ins Gesicht geschlagen zu bekommen. Aber jetzt wusste er das er mit seinen Sorgen nicht alleine war. Jungkook war da und verstand, warum er so handelte.

Jimin spürte die Hand des Jüngeren an seiner Schulter, wie er tröstend Druck an ihr ausübte und lächelte. »Lass uns diese schräge Sache einfach vergessen und ganz normal weiter machen, okay?« Leicht nickte Jimin und er war so erleichtert, wie gut Jungkook damit umging. »Und ich würde dir empfehlen niemand weiteren von den anderen auf ein Date einzuladen. Jetzt weißt du ja wie sowas enden wird.« Jungkook lachte etwas, schnappte sich den Schlüssel aus Jimin's Hand und öffnete die Eingangstür. Schmunzelnd trat Jimin ein und klopfte Jungkook dankend an seinen Rücken. Selbst Außenstehende merken das Jimin Yoongi noch immer nach all den Jahren hinterher trauerte und er wusste, dass er etwas dagegen tun musste.

𝐂𝐀𝐋𝐋 𝐌𝐄, 𝐏𝐋𝐄𝐀𝐒𝐄! 𝟐 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt