-8- Die Wende

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Kapitel 8

Nach nur wenigen Stunden Schlaf wachte ich auf und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass ich vergessen hatte mich abzuschminken, weshalb ich bei dem Anblick meines Spiegelbildes losprustete und ein Selfie von mir schoss, was ich sofort Liane, Ruby, Mark und Jonas schickte. Bei Mark und Jonas dachte ich ziemlich lange drüber nach ob das wirklich so eine gute Idee war, aber ich tat es, um die verbliebenen Spannungen zu lösen. Jonas antwortete mir sofort mit „Du Biest" und einem lachenden Emojii, was mich wieder zum Lachen brachte. Ich wusch mir die verlaufene Schminke ab, was sich als gar nicht so einfach herausstellte, putzte meine Zähne und entschied mich dagegen mich noch einmal zu schminken. Meine Haare waren ziemlich verknotet, weil ich mich im Schlaf hin und her gewälzt hatte, von den Locken war keine Spur mehr übrig. Da ich auch keine Zeit zum Duschen hatte machte ich mir lediglich einen Dutt, der sich einigermaßen sehen ließ. Nach einem Blick auf meine Wetter- App entschied ich mich für meine kurzen Hotpants und zog dazu einen leichten Pullover an. Ich hatte eine Schwäche für kurze Hosen mit Pullovern, hoffentlich würde es nicht allzu warm werden. Dazu zog ich mir meine weißen Nike Schuhe an, setzte meine Brille auf, schnappte mir mein Handy und meinen Autoschlüssel und ging zu meinem Auto. Wir hatten abgemacht uns beim Flughafen zu treffen und dort eine Kleinigkeit zu essen. Also fuhr ich gemütlich zum Flughafen, was mich ungefähr eine halbe Stunde kostete. Jonas Mutter kam extra aus San Francisco um ihn, Mark und Andi abzuholen, weshalb ich mich entschlossen hatte selber hinzufahren, um auch wieder schnellstmöglich zurück zu können. In dem Moment fiel mir ein, dass ich Jonas Mutter kennenlernen würde, was ich bisher ganz gut verdrängt hatte, und fuhr vor Schreck fast auf die andere Spur und konnte gerade noch das Lenkrad umlenken. Entsetzt sah ich in den Autospiegel- Bei meiner Outfitwahl hatte ich gar nicht darüber nachgedacht, dass sie auch da sein würde und erst recht nicht bei meiner Frisur, die aussah wie ein wildes Nest. Verdammter Mist. Ich fuhr mir genervt über mein Gesicht, hoffentlich würde sie mich nicht genauer mustern. Und hoffentlich wusste sie nicht wer ich war. Genervt von mir selber parkte ich ein wenig abseits vom Flughafen, ich hatte keine Lust Unmengen an Geld für ein Parkticket zu zahlen, und schlenderte Richtung Flughafen. Ich verfluchte mich auf dem ganzen Weg dahin. Wie vereinbart rief ich Mark an, als ich vor der Tür stand. Drinnen herrschte wie immer Chaos, Flughäfen waren einfach die chaotischsten Orte dieser Welt und vor allem auch die überfülltesten. Ein Mann rempelte mich im Vorbeigehen an, er hatte es anscheinend eilig, dennoch funkelte ich ihn wütend an. Ich war viel zu müde und schlecht gelaunt für die ganze Scheiße.

„Hey Mark, wo seid ihr?", fragte ich als er abnahm. Er beschrieb mir den Weg zu einer kleinen Bäckerei im Flughafen, wo die Jungs bereits standen und auf mich warteten. Als ich sie da stehen sah, fing ich fast an mich totzulachen. Zu meinem Glück standen da nämlich nicht nur die drei Jungs, sondern auch Mule und Cole. Wieso zum Teufel bin ich nicht früher aufgestanden? Dann hätte ich genug Zeit gehabt mich vernünftig fertig zu machen! Ich grummelte irgendwelche Flüche vor mich hin und ging trotzdem zu den Jungs rüber. Der Tag konnte auch wieder in die Tonne. Wieso Sirena? Wieso?!

„Na da ist ja unser Sonnenschein!", rief Andi als er mich sah. Mir war die Situation unfassbar peinlich. Jonas Mutter sah direkt zu mir rüber und lächelte mich freundlich an. Bei ihrem Anblick fühlte ich mich nur noch elender- Sie würde gleich mehrere Stunden fliegen und sah trotzdem top gestyled aus. Ihre Haare waren überraschenderweise gelockt, aber hatten dieselbe hellbraune Farbe, wie die von Jonas. Ihre Augen waren ebenfalls von demselben blau und allgemein sahen sie und Jonas sich verdammt ähnlich. Sie trug eine ¾ Chinohose mit einem weißen Top und sah selbst damit aus wie ein Model. Wäre ich nur eine verdammte halbe Stunde früher aufgestanden.

„Hey Jungs", zwang ich mich zu lächeln und umarmte alle, obwohl ich lieber im Erdboden versinken wollte. „Hallo, ich bin Sirena", stellte ich mich Jonas Mutter vor und gab ihr meine Hand.

AtemzugWhere stories live. Discover now