Chapter eighteen ❤

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Magnus lässt mich vollkommen verwirrt im Park zurück. Ich sehe ihm dabei zu, wie er seine Hand von meinem Arm löst, wie seine Brust die meine verlässt. Er dreht sich um und geht, er blickt nicht zurück. Ich stehe noch immer an der gleichen Stelle, habe mich nicht einen Millimeter bewegt. Immer weiter entfernt er sich von mir und dann stoppt er plötzlich. Er sieht über die Schulter hinweg zu mir. Der Ausdruck in seinem Gesicht ist aufgrund der Entfernung schwer für mich erkennbar.

Der Schneefall nimmt immer weiter zu. Meine Hände sind bereits eiskalt und auch das Gesicht. Mein Atem bildet bei jedem Ausstoß kleine Dampfwölkchen und mir ist kalt. Ich beginne zu zittern und weiß nicht genau warum. Ist es die Kälte des Winters? Ist es diese Unsicherheit Magnus gegenüber? Ist es wegen den verwirrenden Gedanken in meinem Kopf?
Bevor ich weiter darüber nachdenken kann, sehe ich Magnus, der seinen Blick wieder auf den Boden unter seinen Füßen richtet und dann seinen Weg fortsetzt. Er hat einen ruhigen, ausgeglichenen Laufstil und ich sehe, wie die Silhouette seines Körpers immer kleiner wird. Bis er ganz aus meinem Sichtfeld verschwunden ist.

Das Herz wird mir schwer und ich atme einmal tief durch. Oberste Priorität hat jetzt, den Kopf freizubekommen. Die Gedanken sortieren und eine Entscheidung treffen. Schnell bewegen sich meine Beine, mein übliches Lauftempo ist mir gerade zu wenig. Daher bin ich schneller wieder zuhause, auch wenn meine Muskeln enorm schmerzen. Aber diese Qual nehme ich gerne auf mich.

Unter der Dusche mit dem warmen Wasser lockern sich meine malträtierten Muskeln wieder. Ich weiß jetzt schon, dass ich morgen einen gehörigen Muskelkater haben werde. Aber auch das ist mir gerade egal.

Lange überlege ich, was ich Copperfield antworte. Church neben mir maunzt und ich höre förmlich seine anklagenden Worte, wenn er denn sprechen würde.
'Sei nicht solch ein Feigling. Das bist du doch ihm gegenüber nie. Warum dann also jetzt?' Das kleine Fellknäuel hat Recht. Was ist nur los?

Mein lieber Copperfield,
deine Nachricht hat mich zuerst erschreckt. Ich habe mit anderen Worten gerechnet und bin sehr froh, dass sich meine Befürchtung nicht bewahrheitet hat.

Ich will ehrlich sein. Kurz glaubte ich, du willst dich verabschieden. Für immer. Und das machte mir Angst. Auf einer Art und Weise, die schwer für mich zu begreifen ist, bist du mir wichtig geworden. Ich liebe die Gespräche zwischen uns. Die ernsten Momente und die fröhlichen. Deinen Witz und die Gewissheit, dass du mir zuhörst. Ich würde das zwischen uns für kein Geld der Welt aufgeben. Du bist mir wichtig. Unsere Freundschaft, wenn wir es so nennen wollen, befindet sich auf einer Ebene, die ich schwer beschreiben kann.

Ich werde auf deine Nachrichten warten, so wie jeden Tag. Und ich werde sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht lesen. Leider kann ich dir die Zeit des langen Fluges nicht erleichtern. Im Flugmodus würdest du meine Nachrichten nicht erhalten. Aber ich habe etwas für dich, was dich dennoch hoffentlich aufmuntert.

Ich hoffe, dein Termin verläuft so wie du es dir vorstellst. Ich warte auf dich.
Dein RobinHood XD

Die Nachricht habe ich schneller abgeschickt als mir lieb ist. Ohne noch einmal vorher meine Worte zu lesen. Ich setze mein Vertrauen auf unseren ehrlichen und offenen Umgang. Das er mir meine Worte nicht übel nimmt. Denn wenn ich sie jetzt so lese, sind sie doch schon ziemlich sentimental. Ich zeige ihm damit meine verletzliche Seite. Und ich hoffe, dass er es akzeptiert.

RobinHood
Denk an mich.

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Copperfield
Fuck willst du mich umbringen? Du siehst verboten heiß aus. Ich wünschte ich wäre die Sonne auf diesem Bild. Meine Strahlen würden deine Haut kitzeln und sie zum Glühen bringen.

Ich wünschte ich könnte dich berühren. Aber ich respektiere deine Entscheidung und ich danke dir für deine ehrlichen Worte. Ich wollte dir keine Angst machen. Ich empfinde genauso. Du bist mir wichtig. Sehr sogar. Es wäre schön, wenn du über meine Bitte nachdenken würdest.

Ich steig gleich in den Flieger. Sobald ich angekommen bin, versuche ich mich zu melden. Damit du weißt, dass es mir gut geht.
Ich denke an dich. Copp XD

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Eine Woche ist das Zusammentreffen mit Magnus jetzt her. Und fast eine Woche ist Copperfield schon in Sydney. Wann immer es geht, meldet er sich. Er schreibt mir von seinem Tag und den Nächten und den erotischen Träumen, die er hat. Seine detaillierten Beschreibungen lösen jedes Mal eine Flut von Endorphinen bei mir aus.

Aber er schreibt auch von seiner Müdigkeit und einem langen harten Kampf, den er sich jeden Tag stellt. Copp liebt seinen Job, aber es ist nicht immer einfach, so wie er mir einst sagte. Meine Tage verlaufen immer gleich. Ich habe nichts Neues zu berichten, aber das ist ihm egal. Erst vorgestern entschuldigte ich mich bei ihm, dass mein Alltag nicht so spektakulär ist um ihn entsprechend zu unterhalten. Seine Antwort war ein riesiges lachendes Smiley und kurz war ich beleidigt.

Jedoch klärte Copp die Situation gleich auf. Es wäre egal ob ich ihm von einer spannenden Verbrecherjagd oder dem neuesten Klatsch aus der Promiwelt erzählen würde. Selbst die Speisekarte vom Chinesen nebenan oder das Telefonbuch würden ihn in seinen Bann ziehen. Hauptsache die Worte kommen von mir. Ich lag mit einem fetten Grinsen im Bett und mein Herz machte mehrere Saltos.

Ich denke auch an Magnus. Manchmal. Und manchmal... nein eigentlich immer, wenn ich an ihn denke, schlägt mein Herz schneller. Und manchmal ist untertrieben. Ich denke jeden Tag an ihn. Nicht durchgängig, aber immer mal wieder. Seine Worte haben mich mehr verletzt als ich am Anfang zugeben wollte. Und trotzdem geht er mir nicht mehr aus dem Kopf.

"Alec", ruft Jace und eine Ladung Wasser landet in meinem Gesicht. Wie jeden Samstag habe ich mich auch heute mit ihm zum Schwimmen verabredet. Seit wir zusammen auf dem College waren, ist das unser Ritual. Früher ging ich mit Dad zum Bogenschießen. Heutzutage gehe ich mit Jace regelmäßig zum Schwimmen. Es ist ein guter Ausgleich zu unserer Bürotätigkeit.
"Was denn?", frage ich. Anscheinend hat er mit mir geredet. Ich hänge schon eine Weile am Beckenrand und meinen Gedanken nach.
"Sollen wir eine Pause machen?" Zustimmend nicke ich.

Wir hieven unsere Körper aus dem Wasser und ich spare mir das Abtrocknen. Das war nicht unsere letzte Bahn für heute. Jace setzt sich neben mich. Er will über irgendetwas reden. Das spüre ich.
"Warum bist du heute so nervös? Und abgelenkt", fragt er mich. Kurz denke ich über die Konsequenzen nach, wenn ich ihm die Wahrheit sage und beschließe, alles auf eine Karte zu setzen.
"Es gibt da jemanden in meinem Leben", sage ich. Jace Augen weiten sich, ein fettes Grinsen ziert sein Gesicht.

"Erzähl. Kenne ich ihn? Ist es Magnus?", fragt er und seine Stimmlage verändert sich bei Magnus Namen. Jace ist im Beschützermodus. Plötzlich bekomme ich Zweifel ihm von Copperfield zu erzählen.
"Nein nicht Magnus. Ich habe eine Bitte. Hör mir zu. Lass mich erzählen. Dann darfst du dich dazu äußern." Jace nickt und ich atme einmal tief durch.

Dieses Gespräch habe ich in Gedanken schon so oft geführt.
"Sein Name ist Copperfield. Also so nenne ich ihn. Vor sechs Monaten landete eine fehlgeleitete Nachricht bei mir. Ich antwortete ihm, dann er mir. Und immer so weiter. Wir merkten schnell, dass die Chemie zwischen uns beiden stimmte. Copp ist großartig. Und er hat einen verdammt heißen Körper. Im Grunde genommen ist er ein Fremder. Ich kenne ihn nicht. Aber ich fühle mich gut, wenn wir miteinander schreiben. Dann bin ich der Alec der ich immer sein wollte. Nicht schüchtern und verunsichert. Ich bin offen und frech, selbstsicher und vielleicht auch verliebt. Ich weiß es nicht. Aber eines weiß ich. Er ist mir wichtig."

"Du kennst seinen Körper? Habt ihr so ein Sex Ding laufen?", fragt Jace geschockt. Fuck was habe ich getan? Er versteht es nicht. Er wird mich hassen.

Love breaks chains - Weil Liebe keine Grenzen kenntWhere stories live. Discover now