Erinnerung

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Ahsoka PoV

"AHSOKA! Bitte bleib stehen und sieh mich an!" Die Stimme meines Meisters hallt durch den verlassenen Gang, welcher von der Ratsversammlung wegführt, die ich soeben verlassen habe. Ich bin nun keine Jedi mehr und auch nicht sein Padawan. "Snips, bitte!", die Erwähnung meines Spitznamens lässt mich anhalten, aber ich lasse ihm den Rücken zugewandt. Ich kann ihm einfach nicht in die Augen blicken. 

"Bitte überlege es dir nochmal, verlasse den Orden nicht... verlasse mich nicht...", mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. "Es tut mir leid Meister, aber ich kann einfach nicht hier bleiben. Ich muss gehen und mir über Einiges klar werden!", ich gehe mit schnellem Schritt weiter zum Ausgang und bin schon halb über den Vorplatz des Tempels, als ich seine so vertrauten Schritte wieder hinter mir höre. 

Plötzlich legen sich seine Arme von hinten um mich und halten mich fest. Ich spüre seinen Atem an meinem linken Lekku und seinen Körper, der meinen Rücken wärmt. "Bitte nicht!", sein letzter Versuch mich aufzuhalten, das weiß ich. Doch so sehr ich mich zu ihm umdrehen und für immer in seiner Umarmung bleiben möchte, durch den Vertrauensbruch des Rates und eben dieser unsicheren Gefühle für ihn, kann ich das nicht tun. Sanft befreie ich mich aus seiner Umarmung: "Lebt wohl Meister..."

"Meister?... Meister?.... MEISTER!", schweißüberströmt schrecke ich aus meinem unruhigen Schlaf auf. Ich brauche einige Sekunden, um mich zu beruhigen und tief durchatmen zu können. Dann springe ich von dem Baum, am Rande des Waldes, in dessen Astgabeln ich mir ein notdürftiges Nachtquartier hergerichtet habe und trete auf die Grasebene, welche sich scheinbar endlos vor mir erstreckt.  

Es ist eine ruhige und mondhelle Nacht auf dem Planeten Naboo. So friedlich, dass man das sanfte rascheln des Windes hört, der durch das grüne Gras streicht. Doch ich fühle mich in dieser Nacht überhaupt nicht friedlich. Genau genommen schon seit einigen Nächten nicht mehr... Ein Jahr ist es jetzt her, dass mein Albtraum Wirklichkeit geworden ist. Am Anfang konnte ich mich mit meiner Reise durch die Galaxis und vielen Reparaturarbeiten gut betäuben, aber seit einigen Monden funktioniert dies nicht mehr. 

Deswegen bin ich hier. Der Frieden und die reine Schönheit Naboo's sollten mir bei meinen Meditationen und meiner Selbstfindung eigentlich helfen. Doch scheinen zumindest die Träume, hier noch schlimmer zu werden. Vielleicht, weil zu viele Erinnerungen an Anakin mit diesem Ort verknüpft sind... Meister... wie sehr ich Euch vermisse... Ich schaue hoch in den, mit Sternen bedeckten Himmel und gebe mich meiner Trauer einen Moment hin. Aber ich will weiter nach dem Codex der Jedi leben, deshalb verbanne ich schnell meine Gefühle und mache mir lieber einen Plan für morgen.

Da ein Baum ziemlich unbequem ist, werde ich bei Tagesanbruch gleich in die Stadt gehen und mich nach Arbeit umsehen, vielleicht springt dabei sogar ein Dach über dem Kopf raus. Mit einem Machtsprung lande ich wieder in meiner Astgabel und versuche noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.

It's been a while Master... *Abgeschlossen*Onde as histórias ganham vida. Descobre agora