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"Babe, jetzt geh weg. Du nervst." Hä, ich habe ihn doch nur gefragt, ob er was trinken möchte. "A-aber..." "Nein, halt die Klappe, geh einfach." Ich nickte einfach nur und ging. Mal wieder. Ich war es ja auch nicht anders gewohnt. Mein Freund, der liebe Herr Bieber, war, wenn er mit seinen Freunden zusammen etwas macht, ein richtiges Arschloch. Aber wenn er allein mit mir war, behandelte er mich wie eine Prinzessin. So was geht vor den Freunden natürlich nicht, dass wäre ja uncool. Schweigend ging ich in unsere Küche und nahm mir einen Eistee. Hier war es wenigstens ruhig. Entfernt konnte man zwar noch die Musik aus dem Wohnzimmer hören, aber egal. "Bleibst du jetzt den ganzen Abend in der Küche?" ,fragte mich jemand, der an der Tür lehnte. "Bleibt ihr den ganzen Abend in meinem Haus, oder haut ihr auch irgendwann mal wieder ab?" ,fragte ich gefühllos und drehte mich zur Tür um. Chaz lächelte mir zu und ging dann ebenfalls zum Kühlschrank, um sich einen Eistee zu holen. "Woher hast du den Eistee?",fragte er beeindruckt, nachdem er einen Schluck genommen hat. "Hat Justin geholt. Frag du ihn doch." Genervt verdrehte ich die Augen und ließ mich an der Theke runtergleiten. "Was ist denn los?" "Warum ist Justin so zu mir? Er ist sonst so ein Freund, den sich jedes Mädchen wünscht. Aber wenn ihr da seit, da ist er so fieß... Ein richtiges Arschloch." Ich legte meinen Kopf auf meine Knie und seufzte einmal. Chaz setzte sich neben mich auf die Fliesen vor der Theke. "Ja..Das habe ich schon mitbekommen.. deshalb wollte ich nach dir sehen..ob alles in Ordnung ist, meine ich." ,antwortete er ehrlich. "Mir geht's gut. Du kannst zurück gehen." Er schüttelte den Kopf. "Du sitzt hier auf den kalten Fliesen in der Küche rum und versteckst dich vor uns. Erzähl mir nicht noch mal, dass es dir gut geht. Jeder Dummkopf merkt, dass es dir NICHT gut geht."
Ich murmelte etwas, was sich so ähnlich wie 'Justin ja anscheinend nicht.' anhören sollte. Chaz hatte es wahrscheinlich verstanden, denn er legte einen Arm um mich. "Soll ich mal mit ihm darüber reden?" "Nein.. Wenn, dann soll er es selbst merken.." "Chaz? Ist alles in Ord-" Justin unterbrach sich selbst, als er sah wie wir in der Küche saßen. "Chaz, was soll das?" Danach funkelte Justin mich wütend an. "Steh von den verdammten Fliesen auf, Sina. Und du, Chaz, nimm deine Hände von ihr, bevor ich sie dir alle beide breche." Diese verbitterte Art und Weise, mit der er sprach, ließ mich langsam wütend werden. "Hörst du dir eigentlich mal selber zu, Justin?! Du klingst wie ein Idiot!" Ich stand von den Fliesen auf und knallte das Glas Eistee auf den Küchentisch. "Pass auf, was du sagst, Sina." "Nein, mache ich nicht! Du bist wirklich so zum kotzen, wenn deine Freunde hier sind! Ich tu mir den Scheiß hier nicht mehr an!" Sein Blick wurde noch wütender. "Sina, halt die Klappe!" "Justin, es reicht!" ,brüllte Chaz, der vom Boden aufgestanden war und auf ihn zu ging. "Du bist ein beschissener Freund! Sina hat es nicht verdient mit einem Arsch wie dir zusammen zu sein." Noch nie hatte ich Chaz so sauer erlebt. Er spuckte ihm die Wörter ja nahezu ins Gesicht. "Was hast du da gerade gesagt?" Justins Stimme war bedrohlich leise. "Du hast mich genau verstanden." Und dann landete Justins Faust in Chaz' Gesicht. Ich kreischte kurz auf und riss Justin von Chaz los, als er nicht aufhörte, auf ihn einzuschlagen. "Bist du bescheuert?!" Ich schlug Justin, so hart ich konnte, gegen die Schulter und er drehte sich zu mir um. "Lass. Chaz. Sofort. Los!" ,schrie ich und stieß ihn gegen den Türrahmen. "Jetzt hast du es zu weit getrieben!" ,sagte Justin und ging auf mich zu. Die ganze aufgestaute Wut stieg weiter in mir hoch und ich stieß ihn erneut mit beiden Händen gegen die Tür, als er mir zu nahe kam. "Okay, Sina! Er hat genug!" ,rief Chaz, dessen Nase blutete, und zog mich von Justin weg. "Der hat noch lange nicht genug!",schrie ich. Wie perplex sah Justin auf mich herab, als er sich wieder ordentlich aufrichtete. Ich zerrte an meinen Armen, welche von Chaz zurück gehalten wurden. Justin sah mich einfach nur an. Er musterte mich, als ob er irgendetwas suchen würde. "Chaz, lass sie los." Justins Stimme war gedämpft. "Ich habe sie verletzt, jetzt darf sie auch mal."
Verwirrt sah ich zu Justin. Chaz ließ mich augenblicklich los. "Ich will und werde dich nicht verletzten. Wenn man jemanden liebt, dann tut man sowas nicht!" ,fauchte ich ihn an, obwohl ich ihm im Moment wirklich gern in sein Gesicht geschlagen hätte. "Also ich würde es tun..Er hat's verdient." ,brummte Chaz in Justins Richtung. Justin gab ihm den 'Blick des Todes', den er sonst immer nur denen zu warf, die mich anrempelten oder mir nach schauten. Ich war aber immer noch zu wütend, um weiter darüber nach zu denken. "Ich würde dir jetzt gerne in die Fresse schlagen - verdient hättest du es - aber ich kann nicht, denn du bedeutest mir anscheinend mehr, als ich dir." ,giftete ich ihn an und versuchte, meine Tränen weg zu blinzeln. "Babe, ich.. e-es tut-" "Es tut dir leid? Schon klar. Aber weißt du was? Das musste ich mir schon zu oft von dir anhören. Nie hast du es auch so gemeint! Alles leere Worte!" Meine verdammten Tränen bahnten sich einen Weg über meine Wange. Justin kam auf mich zu. "Bitte, Sina, wein nicht.." Doch ich wich ihm aus und hob abwehrend meine Hände. "Fass mich nicht an!" Er blieb stehen und fuhr sich aufgeregt durch die Haare. "Ich weiß, ich habe dich vor meinen Freunden falsch behandelt.. Du bist meine erste richtige Freundin und ich-" "Falsch..Ich WAR deine erste richtige Freundin. Denn ich gehe jetzt. Es reicht." Justins Blick wurde angsterfüllt. "Nein.." Es war fast tonlos, als es ihm über die Lippen kam. "Bitte Sina... Wir kriegen das doch alles hin..." "Justin, versteh es doch einfach, du hast es verbockt." ,antwortete ich gekränkt. Chaz legte ihm mehr oder weniger aufmunternd die Hand auf die Schulter. "Sina bitte. Ich werde dich nie wieder so behandeln. Ich verspreche es dir. Ich..ich liebe dich.." "Nein.." ,enttäuscht schüttelte ich meinen Kopf und verließ die Küche, in der eben alles eskaliert war. Justin folgte mir und wollte nach mir greifen, doch ich entzog ihm meinen Arm. "Ich habe gesagt, du sollst mich nicht mehr anfassen!" Justins andere Freunde kamen um die Ecke zu uns, als sie den Lärm bemerkten. "Macht dir das Püppchen Stress, oder was? Lässt du dir sowas gefallen?" ,fragte der eine und sah mich angewidert an. "Nenn sie nicht Püppchen, oder ich reiß dir deinen Kopf vom Hals! Sie bedeutet mir mehr als eure falsche Freundschaft. Verschwindet endlich und lasst mich mit ihr allein!" ,keifte Justin die beiden Typen an, die ihn jetzt staunend und gleichzeitig geschockt ansahen. Aber sie gingen. "Sina, es tut mir leid. Ich will nicht das du gehst, ich will nicht, dass alles umsonst war." "Justin..." "Bitte!" "Ich will ehrlich sein, so wie du mich verletzt hast, hat mich niemand zuvor verletzt und ich will dir nicht noch eine Chance geben, wenn ich weiß das es so weitergeht-" "Es wird nicht so weitergehen, ich verspreche es dir." Wieder lief eine Träne an meiner Wange hinunter. Verzweiflung machte sich in mir breit. "Du hast vorher nie deine Versprechen gehalten.. und du wirst es jetzt auch nicht tun..", sagte ich und ging ins Schlafzimmer. Er folgte mir. "Nur noch eine Chance..bitte.. Ich-ich lege dir die Welt zu Füßen. Bitte!" Ich knallte die Schranktür zu, nachdem ich einen Stapel Klamotten in meine Tasche gefeuert hatte. "Ich will nicht die Welt!! Alles, was ich jemals wollte, war deine verdammte Liebe!" Ich machte die Tasche zu und hängte sie mir über die Schulter. "Ruf mich an, wenn du es ernst meinst." ,fügte ich noch dazu. "Ich meine es ernst, ich meinte es immer ernst mit dir." "Justin lüg mich jetzt nicht an." "Ich lüge nicht. Ich liebe dich. Ich will nicht, dass du gehst. Und wenn du durch diese Tür verschwindest, dann laufe ich dir nach, trage dich zurück in dieses Haus und schließe dich hier ein, denn ich werde dich nicht gehen lassen! Ich kann dich nicht verlieren!" Die Verzweiflung in seiner Stimme ließ mich noch trauriger werden, als ich es eh schon war. "Ich schwöre dir, dass ich dich über alles liebe.." ,flüsterte er, während er vor der Schlafzimmertür stand, sodass ich nicht raus kam. "Dann beweise es mir.."

Justin bieber one shots || discontinuedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt