6. Die lebensgefährliche Aktion

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Ich packte den Griff meines Messers fester und wartete ab, bereit abzublocken, zuzuschlagen und Nina's Geschwister mit allem, was ich hatte, zu beschützen. Laughing Jack stürmte auf mich zu und ich wich einem Schlag aus. Ich muss ihn von Nina's Geschwistern weglocken, dachte ich, als ich ein paar Schritte zurücklief. "Wer ist das?!", fragte Leonie und ich sah zu ihr, was ein Fehler war. Denn nun schaffte Laughing Jack es, mich mit einem heftigen Schlag und enormer Kraft direkt in ein Bücherregal zu befördern. Ich ächzte unter den Büchern und war gerade dabei aufzustehen, als Laughing Jack schon vor mir stand. Er packte mich am Hals und schnürte mir somit die Luft ab. Er war sehr viel stärker geworden seit dem letzten Mal, allerdings war ich das auch. Mit einer geschickter Bewegung befreite ich mich und rollte leicht keuchend zur Seite. Ich suchte Laughing Jack, fand ihn allerdings nirgendwo. "Wo...?-" "Hinter dir!", rief Leonie und ich drehte mich blitzschnell um. Dabei schwang ich mein Messer, zumindestens wollte ich das, doch ich bemerkte erst zu spät, dass ich es nicht mehr bei mir hatte. Wieder schleuderte Laughing Jack mich durch die Luft, allerdings durch das Fenster. Ich fiel etwa zwei Meter tief und landete schließlich auf der Wiese. Zum Glück war meine Jacke ziemlich dick, sodass ich keine weiteren Schäden davontrug. Fast sofort folgte Laughing Jack, allerdings sprang dieser aus dem Fenster und kam ziemlich elegant auf dem Boden auf. Ich richtete mich so schnell es mir möglich war auf und wollte schon zu einem Schlag ansetzen, als ich plötzlich eine Stimme hörte. Ich versuchte, in der Dunkelheit die Person auszumachen, die sprach und stellte schließlich fest, dass es Nina's Mutter war. Na toll, was wird sie wohl sagen, wenn sie sieht, wie ich gegen einen Creepypasta kämpfe?, dachte ich sarkastisch. Allerdings hatte ich keine Zeit darüber nachzudenken, da ich ständig den Schlägen von Laughing Jack ausweichen musste. Wenn er mich noch ein paar Mal so hart traf, konnte das ziemlich brenzlig enden. Nun trat auch der Polizist in mein Blickfeld, sah den Creepypasta, bekam große Augen und versuchte schließlich, Nina's Mutter weg von dem Geschehen zu locken. "Bringen wir es endlich zu Ende", sagte Laughing Jack und riss mich aus meinen Gedanken. Als ich zu ihm blickte, bemerkte ich, dass er zwei Messer hatte. Das von ihm und meines. Nun lief ich ein paar Schritte zurück, durch die Glassplitter der zerbrochenen Scheibe. Laughing Jack lachte, als er näher kam, doch noch bevor er eine Chance hatte, zuzuschlagen, tauchte plötzlich Nick auf und verpasste ihm einen ordentlichen Fausthieb. Er entwendete Jack mein Messer und warf es mir zu und ich zögerte nicht lange, Jack einen tiefen Schnitt an der Seite zu verpassen. Er schrie auf und ich hieb noch einmal zu. Blut floss aus den Wunden und es sah im Dunkeln genauso schwarz aus wie das von Eyeless Jack. Laughing Jack knurrte und verschwand dann urplötzlich. Genau in diesem Moment kamen Leonie und Nina's Bruder David zu uns gelaufen. "Alles okay?", fragte Nick leise. Ich nickte:"Ja, ich hoffe nur, dass Nina's Mutter mir das mit dem Fenster nicht böse nimmt." Nick lachte leicht und ich lächelte. "War das...?" "...Laughing Jack?", ergänzte David Leonies Satz. "Jaa...wisst ihr, die Creepypastas existieren wirklich", antwortete ich anfangs zögerlich und beschloss ihnen, die Geschichte zu erzählen, allerdings mit den Creepypastas anstatt mit der Sekte. Nach der Sache mit Laughing Jack glaubte ich sowieso nicht, dass sie mir das mit der Sekte abgekauft hätten. Ich bat sie auch darum, ihrer Mutter nichts von mir oder Nina zu erzählen, da sie sie sonst nicht mehr weg gelassen hätte. Sie nickten. "Danke. Nun solltet ihr zum Auto gehen, wir müssen los", sagte ich und die beiden bewegten sich, immer noch etwas blass, zu dem Wagen des Beamten. Ich schaffte es, mich in den Kofferaum zu schleichen und wir holten Nina und Alex, bevor wir Nina's Familie wegbrachten....

 "Weiß meine Familie von dir?", fragte Nina, als auf der Fahrt Stille herrschte. "Naja, bei deinen Geschwistern war dies ja schwer zu vermeiden, aber deine Mutter weiß nichts von alldem", antwortete ich ihr und lehnte mich zurück. Ich war froh, mal nicht im Kofferaum liegen zu müssen und da es immer noch dunkel war, konnte auch keiner Nina und mich hier in dem Auto sehen. "Wo starten wir unsere Suche?", fragte der Beamte, ich überlegte. "Ich hab eine Idee. Allerdings ist sie gefährlich, wenn nicht sogar lebensgefährlich." Alle blickten mich an und dann sprach Nina aus, was wir uns alle schon dachten:"Jede unserer Aktionen ist lebensgefährlich." "Stimmt", erwiderte ich, "aber diese hier wäre schon fast wahnsinnig..." Nina merkte wohl den Ernst in meiner Stimme und wurde nachdenklich. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir angehalten hatten. "Erzähl uns deine Idee", sagte schließlich Luke, welcher sich nun auch an mich wandte. Ich nickte und begann zu erzählen. "Eyeless Jack hatte uns erzählt, dass sich einige Creepypastas noch im Labyrinth aufhalten. Auch wenn es zugegebenermaßen einer der letzten Orte ist, die ich besuchen möchte, denke ich, dass es wohl sinnvoll wäre, als nächstes dorthin zu fahren." "Okay", meinte Nick, "aber wie sollen wir alle Creepypastas dort killen?" Ich sah mich kurz um, nur um sicherzugehen, dass wir auch alleine waren, bevor ich antwortete:"Das ist es ja. Wir müssten dort hinein, in die Zentrale gelangen und eine Bombe legen, die wir dann auslösen, sobald wir wieder draußen sind." "Dann können wir auch Ihren Kollegen befreien", fügte Nina hinzu und ich nickte zustimmend. "Vielleicht schaffen wir es ja, ein paar Creepypastas auf unsere Seite zu bringen...allerdings ist diese Aktion wirklich sehr gefährlich. Immerhin müssen wir es dort hineinschaffen und natürlich wieder rechtzeitig hinaus, ohne umgebracht zu werden...und die Creepypastas sind stark geworden, das hatte ich schon bei Laughing Jack gemerkt", gab ich zu bedenken. "Das stimmt, es wäre sehr gefährlich. Allerdings ist das eine sinnvolle Idee, so werden viele der Creepypastas, inklusive SCP's beseitigt", sagte nun der Polizeichef. Alex seufzte. "Ich schätze, uns bleibt kaum eine andere Wahl, oder?"

Die Invasion der CreepypastasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt