Erinnerungen

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"Magnus?" Ganz schwach ist seine Stimme.

"Ja. Ich bin es, Alexander. Du bist endlich wieder bei uns."

"Ich -" beginnt er das Wort.

"Nicht, Alexander. Bitte schone deine wunderschöne Stimme."

Glücklich lächelt er mich an.

"Ich muss jetzt schnell den Arzt holen. Er hat mich gebeten, ihn zu holen wenn du erwacht bist. Ich beeile mich."

Zärtlich drücke ich ihm einen sanften Kuss auf die Wange ehe ich mich erhebe und den Raum verlasse.

Fünf Minuten später komme ich mit dem Arzt wieder.

"Da sind wir wieder, Alexander. Ich habe den Arzt mitgebracht. Er wird dich untersuchen."

Er schaut mich einfach nur an und nickt dann.

"Hallo Mr. Lightwood. Ich bin Dr. Hunt. Ich untersuche Sie jetzt. Bitte öffnen Sie einmal kurz den Mund."

Ohne Probleme öffnet Alexander den Mund und Dr. Hunt leuchtet mit einer Lampe rein und nimmt ein Stäbchen zur Hand.

"Einmal Ah! sagen, Mr. Lightwood."

Ganz leise sagt mein Alexander "Ah!" Ich muss schmunzeln. Das ist einfach zu süß.

"Jetzt versuchen Sie, sich etwas aufzusetzen. Ich will Ihr Herz abhören."

Alexander versucht es und es klappt. Er schiebt sein Krankenhaushemd hoch und Dr. Hunt hört ihn ab.

"Das ist alles soweit in Ordnung. Ein Assistenzarzt kommt gleich noch und bringt Sie zum CT. Ich will sicherstellen, dass Ihr Gehirn keinen Schaden genommen hat."

"Was ist eigentlich passiert?" Fragt er ganz leise.

"Du wurdest fast umgebracht. Jemand hat dir im Schlaf ein Kissen auf's Gesicht gedrückt."

Geschockt starrt er mich an.

"Wer tut sowas? Ich habe doch niemandem etwas getan." Traurig seufzend schaut er mich an.

"Keine Sorge, Alexander. Izzy und ich haben der Polizei schon alles gesagt, was wir wissen. Auch glauben wir, dass dein Vater mit der Sache zu tun hat."

"Vater? Niemals. Wir haben zwar nicht das beste Verhältnis aber sowas könnte er niemals tun. Das traue ich ihm einfach nicht zu."

"Es wird heute auch noch die Polizei zu Ihnen kommen, Mr. Lightwood." Bringt Dr. Hunt sich ein.

"So viel kommt heute noch auf mich zu. Ich glaub, das schaff ich nicht."

"Du schaffst das, Alexander. Ich bin immer bei dir. Außerdem musst du schnell wieder fit werden. Unsere Firma ist fertig. Ich hoffe, sie gefällt dir und ich will, dass du sie dir so schnell wie möglich ansehen kannst."

"Ich bin mir sicher, dass sie perfekt geworden ist. Schließlich habe ich ja den Geschmacksexperten drangelassen."

Sprachlos schaue ich ihn an. Sowas Schönes hat noch nie jemand zu mir gesagt.

"Ich mache jetzt noch die Sonde für die künstliche Ernährung raus. Es wird schmerzhaft aber Sie dürfen gerne die Hand Ihres Freundes halten wenn Sie möchten." Weist der Arzt uns an.

Alexander greift nach meiner Hand und ich streichle mit meinem Daumen sanft seinen Handrücken.

Der Arzt schlägt Alexander's Decke und das Hemd zurück und legt den Bauch frei.

"Das wird jetzt leider weh tun. Sie dürfen aber gerne die Hand Ihres Freundes halten." Wendet sich Dr. Hunt an Alexander.

Alexander greift nach meiner Hand und schaut mir tief in die Augen.

"Ah!" Stößt Alexander hervor als Dr. Hunt den Schlauch rauszieht. Schnell drückt Dr. Hunt ein Pflaster auf die Wunde und verbindet sie.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht blickt Alexander mich an. Eine einzelne Träne löst sich aus seinem Auge und läuft still und langsam seine Wange runter.

Vorsichtig nehme ich meinen Finger hoch und wische ihm zärtlich die Träne aus dem Gesicht. "Schon gut. Du hast es geschafft, Alexander."

"Wenn die Polizei da war, dann folgen noch weitere Untersuchungen. Wenn alles okay ist, dann kann ich Sie morgen schon wieder auf die normale Station verlegen lassen. Selbstverständlich mit Polizeischutz. Ich will nicht, dass Ihnen sowas nochmal passiert so lange Sie hier sind."

Alexander nickt und Dr. Hunt verlässt dann das Büro.

"Was ist eigentlich mit Mitarbeitern für unsere neue Firma, Magnus?"

"Keine Sorge. Ich habe schon eine Anzeige in der Zeitung und im Internet geschaltet. Die ersten Bewerbungsgespräche sind schon nächste Woche."

"Ich hoffe, dass ich bis dahin wieder fit bin. Ich will dir helfen. Je schneller wir wieder Geld verdienen, umso besser."

"Darüber musst du dir in deinem wunderschönen Köpfchen noch gar keine Gedanken machen. Ich hab alles im Griff. Du erholst dich gut und ehe du dich versiehst, haben wir schon einige neue Mitarbeiter für unsere Firma."

"Du hast Recht, Magnus. Meine Gesundheit ist das Wichtigste."

"Natürlich hab ich Recht." Hochnäsig schaue ich ihn an.

"Du brauchst gar nicht so anzugeben!" Beleidigt verschränkt er die Arme.

"Du bist so süß wenn du beleidigt bist, Zuckerschnäuzchen."

Laut prustend fange ich an zu lachen.

Plötzlich spüre ich einen Schlag auf meinem Oberarm. "Ey!" Sofort höre ich auf zu lachen und starre Alexander an.

Dann prustet er los und ich stimme mit ein. Um Luft zu holen, beruhigen wir uns wenige Minuten später.

Es klopft an der Tür und ein Assistenzarzt kommt herein.

"Hi, Mr. Lightwood. Ich bin Dr. Karev. Ich bringe Sie zum CT."

"Darf mein Freund mitkommen?"

"Nein. Im CT sind Besucher nicht erlaubt. Es tut mir sehr leid."

"Es ist nicht so schlimm, Alexander. Mach das schön. Ich warte hier auf dich."

Zärtlich schenke ich ihm einen Kuss und gebe dann dem Arzt ein Zeichen.

Ich nutze die Zeit und rufe Izzy an. Ich will sie über alles informieren.

Kurzerhand zücke ich mein Handy und rufe Izzy an.

"Hey, Magnus. Was gibt's?"

"Alexander ist aufgewacht. Es geht im soweit ganz gut. Er ist jetzt im CT und nachher folgen noch weitere Untersuchungen."

"Dann komme ich Alec am Besten morgen besuchen."

"Wenn alle Untersuchungen gut verlaufen, dann wird er morgen auf die normale Station verlegt."

"Das ist gut. Dann informier mich bitte und wenn er verlegt wurde, dann schick mir bitte seine Zimmernummer und wir kommen ihn dann alle besuchen."

"Da freut er sich bestimmt. Das werde ich machen."

"Bis dann, Magnus."

"Bis dann, Izzy."

Danach lege ich auf.

Da Alexander immer noch nicht zurück ist, hole ich mir einen Kaffee und ein Sandwich. Erst jetzt bemerke ich, wie hungrig und müde ich bin. Ich frage Alexander nachher, ob er die Untersuchungen und die Befragungen der Polizei alleine schafft. Ich bin so müde. Nein! Blöde Idee. Alexander braucht mich. Schlafen kann ich auch noch, wenn ich tot bin.

Nach meiner Mahlzeit und dem ekligen Automatenkaffee gehe ich wieder zurück zu Alexander, der wieder zurück ist.

"Geht's dir gut, Alexander?"

"Ja. Die Untersuchung war so anstrengend für mich."

"Dann ruh dich jetzt etwas aus und schlaf ein bisschen."

"Das geht doch nicht. Die Polizei kommt gleich. Ich kann ja heute Abend schlafen. Was ist mit dir, Magnus?"

"Mit mir?"

"Ja. Hast du gut geschlafen in letzter Zeit?"

Nicht ohne dich - Malec AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt