Kapitel 5

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Ich erstarrte. Heiraten? Ajay? Alle freuten sich nachdem Mr.Malhotra die Nachricht verkündete. Alle außer mir und Ajay. Ich sah ihn an und merkte direkt, dass er genauso überrascht und unwissend war wie ich. "Die Versprechung wird gleich hier stattfinden nur im Rahmen der beiden Familien und in ein paar Wochen feiern wir die Verlobung." freute sich mein Vater euphorisch. Wie hätte ich mich verhalten sollen? Ich lächelte einfach.

Ich saß auf meinem Bett und war immer noch betäubt von der Nachricht, während die anderen alles für die Versprechung vorbereiteten. Ohne das ich es merkte kam Ajay ins Zimmer. "Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich bin sprachlos." unterbrach er die stille im Raum. Ich sagte nichts. "Wie konnten sie so etwas entscheiden ohne uns zu fragen?!" beklagte er sich. "Wieso bist du so still? Sag doch etwas Mehrunissa!" er klang verzweifelt. "Du musst mit deinen Eltern sprechen. Du willst doch gar nicht heiraten. Ich auch nicht und außerdem bin ich mit Sara zusammen. Du und ich, wie sind doch kein Paar." Er sprach schneller als er denken konnte. Bevor ich antworten konnte wurde Ajay nach unten gerufen. Meine Mutter kam gleich nachdem er ging in mein Zimmer. "Beta, ich freu mich so! Ihr werdet ein tolles Ehepaar." immer noch war ich erstarrt. Es war so unrealisttisch. "Was ist?" fragte meine Mutter besorgt und ihr Lachen verschwand. "Ma..." ich blickte zu ihr auf "...wieso Ajay?" fragte ich sie.

"Wieso den nicht beta? Ihr kennt euch schon euer Leben lang, ihr seid beste Freunde. Er kommt aus einer guten Familie und ich bin mir sicher er wird sich gut um dich sorgen...außerdem wird es für euch beide nun Zeit zu heiraten, erwachsen zu werden und eine Familie zu gründen." ein leichtes lachen formte sich über ihr Gesicht. Sie striech mir eine Stähne aus meinem Gesicht. "Ma, ich bin mir nicht sicher ob das eine gute Idee ist." gab ich überlegend von mir. Sie nahm mich in ihrem Arm, "Dein Vater und ich hätten die Heirat nie beschlossen, wenn wir nur ein funken Zweifel gehabt hätten." sie sah mir in die Augen und ihre Augenbrauen wiesen auf ihre Ernstigkeit hin, "Dein Vater und ich wünschen uns nichts mehr als diese Hochzeit."

Wir wurden alle zusammen gerufen um mit der Zeremonie zu beginnen. Unsere Väter gaben sich die Versprechen und wir führten die Zeremonie durch. Es fühlte sich nicht real an. Ich spürrte Ajays Verzweiflung als ich ihn ansah. Alle waren fröhlich und feierten den Anlass mit Süßigkeiten. Doch ich saß da wie ein Stein: emotionslos.

2 Uhr Nachts:
Schlaflos lag ich auf meinem Bett und war vertieft in meinen Gedanken. Meine Eltern wünschen sich die Hochzeit so sehr. Wir leben zwar in London und unsere beiden Familien sind modern, aber was dies betrift sind sie sehr indisch.
Mein Handy zog mich aus meinen Gedanken. "Komm runter" die Nachricht kam von Ajay. Ich zog mir eine Jacke über und ging hinunter. Völlig verwirrt stand er an seinem Auto mit seinem Blick zum Boden. " Und was sollen wir jetzt tun?" fragte er mich und ich merkte wie ahnungslos er war. "Ajay...Ich habe mit meiner Mutter gesprochen. Ich kann die Verbindung nicht lösen. Meine Eltern wünschen sich nichts mehr als diese Hochzeit...." er unterbrach mich "Und was ist mit dir?" seine Stimme erhob sich und ich blickte zum Boden "Ich weiß nur, dass meine Eltern mir jeden einzelnen Wunsch erfüllt haben und sie haben mich nie um etwas gebeten. Du musst um die Auflösung bitten Ajay." Ich sah ärger in seinen dunkel Augen aufsteigen. "Niemals könnte ich die Ehre unserer Familien in den Dreck ziehen und die Verbindung lösen. Allein nur um dein Stolz zu wahren könnte ich es nicht tun." Sein Ärger zeigte sich durch die Tränen welche seine Augen füllten. Es war nun länger still. Ajays Blick wurde sanfter. "Nissa, wir müssen uns etwas überlegen." seine Stimme klang schon ruhiger.

Beste FreundeWhere stories live. Discover now