“Und weißt du, was ich noch tun möchte, nachdem wir geheiratet haben? Ich will dich schw-” “Ist dir aufgefallen, dass ich kein Mädchen bin?”, unterbrach ich ihn lachend und schüttelte über seine merkwürdigen Gedanken den Kopf. 
Cadens Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig und sein Schauspieltalent kam ans Licht, indem er seine Hand mit vor Verwirrung zusammengezogenen Augenbrauen zuerst zwischen unsere Körper steckte, um meine Brust zu betasten, und sie daraufhin abwärts gleiten ließ, bis er das Körperteil ergriff, nach welchem er scheinbar gesucht hatte. 
Den erregenden Schauer ignorierend, welcher sich von besagter Stelle ausgehend über meinen gesamten Körper ausbreitete, brach ich erneut in ein heiseres Gelächter aus. 

“Fuck, ich hätte schwören können, dass du gestern noch nicht so gut bestückt warst”, sagte Caden und bemühte sich um einen geschockten Tonfall, welcher jedoch aufgrund seines breiten Grinsens an Wirkung verlor. 
“Halt den Mund”, zischte ich grinsend und genoss währenddessen seine feste Berührung. Mit der Befürchtung, er könne meinen schnellen Herzschlag gegen seinen Bauch pochen spüren, ließ ich den Kopf erneut auf seiner Brust nieder und schloss die Augen. Caden schien einfach eine natürliche Begabung dafür zu haben, die richtigen Körperteile im richtigen Moment auf die richtige Weise zu berühren. 

“Weißt du eigentlich, wie oft ich mir bereits vorgestellt habe, dass hier zu tun?”, fragte er mich, wobei der Klang seiner sanften Stimme dazu beitrug, mir das Gefühl zu geben, für immer in seinen warmen Armen liegen bleiben zu wollen. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, bevor ich erwiderte: “Ich habe mindestens genauso oft davon geträumt. Und um auf deine Worte von eben zurückzukommen…” 

Mir wurde die Sprache verschlagen, als ich plötzlich Cadens weichen Kuss auf meinem Haar spürte und mir der Duft des Shampoos in die Nase stieg, welches er vorhin benutzt hatte. 
Es gestaltete sich als nicht so einfach, den Faden wiederzufinden und meine Gedanken an Ort und Stelle zu bringen, doch schließlich erlangte ich meine Selbstbeherrschung zurück. “Caden, ich kann mir unsere Hochzeit schon bildlich vorstellen. Wir werden jedes Detail gemeinsam planen und uns höchstpersönlich um die Deko kümmern. Einen professionellen Fotografen werden wir nicht brauchen, weil Beth mit ihrer Kamera dafür sorgen wird, jeden besonderen Moment festzuhalten. Und ich möchte eine riesige Hochzeitstorte, das steht fest. Wahrscheinlich werde ich in Ohnmacht fallen, wenn ich dich in deinem Anzug sehe, aber das ist es mir wert. Falls ich also bewusstlos werden sollte, nimm das einfach als ein ‘Ja, ich will’ und unser Kuss wird vermutlich nicht allzu romantisch, weil es in dem Fall eine Mund-zu-Mund-Beatmung ist… Vielleicht überlegst du es dir also noch einmal. Mich zu heiraten ist sicherlich nicht die vernünftigste Entscheidung.” 

Nach einem winzigen Augenblick, welchen ich notgedrungen dazu nutzen musste, nach Luft zu schnappen, wurde mein Körper beinahe von Cadens fester Umarmung zerdrückt. 
Und um ehrlich zu sein wäre ich damit einverstanden gewesen, zu ersticken. Er sollte mich bloß nicht wieder loslassen. 

“Wie kannst du nur so perfekt sein?”, flüsterte er und klang, als würden ihn meine Worte beinahe zu Tränen rühren.
‘Das bin ich nicht’, wollte ich erwidern, doch unter der Kraft, mit welcher Caden seine schützenden Arme um mich schloss, konnte ich keinen Ton hervorbringen.
“Ich weiß, was du gerade denkst. Aber das bist du wirklich, Jamie.”, hauchte er mir ins Ohr und ließ mich abermals den Verdacht schöpfen, er könne ohne Probleme in meinen Kopf schauen. 
Allmählich lockerte er die Umarmung wieder und ermöglichte es mir somit, einen Atemzug zu tätigen. Ich stützte mich mit meinem Kinn auf seiner Brust ab und blickte in seine Augen, welche - falls ich es mir nicht bloß einbildete - tatsächlich ein wenig glasig wirkten. 

“Estoy tan enamorada de ti. Quiero estar contigo para siempre”, brachte ich mit leiser Stimme hervor, woraufhin Caden mich mit einem resignierten Lächeln bedachte. 
“Du wirst mir das nicht übersetzen, habe ich recht?”, hakte er nach und wirkte nicht sonderlich überrascht, als ich den Kopf schüttelte. “Jamie, ich muss dich etwas fragen.”

“Ja, meinetwegen können wir auch fünf Katzen kaufen”, meinte ich und entlockte Caden mit meinen Worten ein leises Lachen. “Das klingt nach einer sehr guten Idee, obwohl ich dich eigentlich nach etwas anderem fragen wollte.” Er fuhr mit seinen Fingern behutsam durch mein dunkles Haar und hielt einzelne Strähnen somit davon ab, in mein Gesicht zu fallen. “Vermutlich erinnerst du dich gar nicht mehr daran, aber es gibt eine Sache, die mir einfach nie aus dem Kopf gehen will. Und dass, obwohl es wirklich schon lange her ist”, begann er und machte eine Pause, um mir einen sanften Kuss auf die Stirn zu geben. Mein Herzschlag war für Caden wahrscheinlich ebenso gut spürbar, wie mein verlegenes Lächeln für ihn sichtbar war. 

“Erinnerst du dich noch, als ich mit chinesischem Essen vor deiner Tür stand und wir später in deinem Bett lagen?” Mein Blick wanderte zu meiner Schlafzimmertür und bereits in der nächsten Sekunde durchflutete ein Tsunami aus Gefühlen und Erinnerungen mein Gehirn. “Du hast damals den ersten Schritt gewagt und dich eng an mich gekuschelt, wie könnte ich das vergessen?” Caden lächelte und fuhr fort: “An dem Abend hast du mir etwas auf spanisch ins Ohr geflüstert, aber nie die Bedeutung deiner Worte verraten. Und seitdem frage ich mich oft, was du wohl gesagt hast.” 

Ich betrachtete ihn und schüttelte kaum merklich den Kopf. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass Caden sich diese winzige Sache gemerkt hatte, welche für mich von großer Bedeutung war. Tatsächlich wusste ich noch genau, was ich ihm damals zugeflüstert hatte, doch es wäre zu unromantisch, ihm die Übersetzung nun nach all der Zeit einfach so mitzuteilen. Mit einer lässigen Bewegung griff ich nach meinem Smartphone, welches auf dem Tisch lag, während Caden mich bloß irritiert beobachtete. “Beendest du das Gespräch jetzt einfach so, Jamesy?” 

Ich legte ihm meinen Finger auf die Lippen, was ihn tatsächlich verstummen ließ. Lächelnd tippte ich die Worte ‘Desearía poder besarte. Pero me temo que voy a perder a otra persona que significa mucho para mí’ in mein Handy und drückte wenige Sekunden später auf ‘Senden’. Caden küsste frustriert meinen Finger, welcher noch immer auf seinen Lippen ruhte, und brachte mich somit zum Lachen. Im nächsten Moment zog jedoch der Klingelton seines eigenen Smartphones unsere Aufmerksamkeit auf sich. Blitzschnell las Caden die aufleuchtende Nachricht, welche ihm von dem Kontakt ‘Enchilada’ gesendet wurde. 

“Au!”, stöhnte Caden und rieb sich mit schmerzverzogenem Gesicht über die Stelle seines Oberarms, welcher ich soeben einen sanften Schlag verpasst hatte. “Wofür war das?”, fragte er mich entrüstet und stieß leicht gegen meine Brust, wobei das sich anbahnende Grinsen auf seinen Lippen deutlich verriet, dass sein Arm in Wahrheit überhaupt nicht schmerzte. 
“Wieso zum Teufel hast du mich als ‘Enchilada’ eingespeichert? Andere Pärchen geben sich süße Spitznamen wie ‘Darling’ oder ‘Honey’ und was machst du?” 

Meine aufgebrachten Worte entlockten seiner Kehle ein heiseres Lachen, während er sich mit der Hand durchs Haar fuhr und mich seine ruhigen Augen mit stummer Bewunderung betrachteten. “Enchiladas schmecken gut. Du schmeckst gut. Ihr seid beide mexikanisch. Reicht dir das als Begründung?” 
“Du bist so verdammt-”, begann ich, doch seine Ehrlichkeit verschlug mir wie immer die Sprache. Caden lachte erneut und zog mich in eine feste Umarmung, welche ich vermutlich niemals ablehnen könnte. Sein mich umhüllender Duft brachte mich zum Glauben, dass ich nicht genügend Atemzüge tätigen könnte, um seinen unfassbar guten Geruch in ausreichendem Maße in mir aufzunehmen. 

“Danke für deine Nachricht, Jamesy, jetzt werde ich deine Worte endlich übersetzen können… Weißt du was? Du könntest mich auf spanisch beleidigen und es würde mich noch immer anturnen”, gestand er mir mit seiner ungehemmten Art und brachte uns somit beide zum Lachen. 
Ich brauchte nicht lange, um den Entschluss zu fassen, und flüsterte ihm schließlich mit erotischem Tonfall ins Ohr: “Cochino, Hijo de puta, Pajero, Capullo, Coño.” 

Ein schmutziges Grinsen entfaltete sich auf seinen Lippen und bevor ich mich wieder zurückziehen konnte, umfasste er mein Gesicht mit zärtlichen Händen. “Spürst du, wie heiß mich das macht?” Auf mein vielsagendes Nicken folgte das unverkennbare Kribbeln in meiner Magengegend, welches von der Gewissheit ausgelöst wurde, Caden tatsächlich erregt zu haben. Unsere Lippen berührten sich mit der Leidenschaft des plötzlich in uns erwachten Feuers und schienen sich in naher Zukunft nicht wieder voneinander lösen zu wollen.

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Ich hoffe, ihr mochtet dieses Chapter und bleibt bis zum Ende dabei, der Weg bis dahin ist nicht mehr allzu weit! <3

(& stream Map of the Soul: 7, thanks 💜)

Unexpected Love (boyxboy) Where stories live. Discover now