„Vertrau ihm nicht."

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Mit einem wütenden Ausdruck wandte sie sich wieder ihrem Bedroher zu, in dessen graue Augen ein panischer, geradezu wahnsinniger Glanz getreten war. Bloß wenige Schritte trennten die beiden noch und Serena stand bereits an den kühlen Fliesen, „Was hast du ihr befohlen?"

„Das geht dich gar nichts an." zischte Malfoy hysterisch und seine Hand, in der er den Zauberstab hielt, zitterte wie Espenlaub. Die Gryffindor begann angestrengt nachzudenken, doch ein Fluchtplan, ohne dass ihr nicht auf der Stelle ein Fluch auf den Hals gehetzt wurde, schien ihr nicht einfallen zu wollen. Warum musste sie sich auch bloß immer in solch eine Situation manövrieren?

Der Slytherin bewegte seinen Mund, doch Serena hörte schon nicht mehr, was er sagte. Das Gefühl einer wohltuenden Leichtigkeit lullte sie ein, wie ein beruhigendes Schlaflied. Und dennoch kam ihr dieses auf eine bedrohliche Art und Weise seltsam vertraut vor.

„Vergiss, dass du mich hier gesehen hast und geh zurück zu deinen dreckigen Freunden."

So ein verdammtes Arschloch.

Malfoy sollte es besser wissen, immerhin war er dabei gewesen, als Moody den Imperius an ihnen durchgeführt und sie diesen erfolgreich von sich abgeschüttelt hatte. Sie schluckte, doch versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass der Zauber längst keine Wirkung mehr auf sie hatte. Vielleicht würde sie so heil aus der Sache herauskommen.

Ihre dunklen Augen hielt sie starr nach vorne gerichtet und setzte wie in Trance einen Fuß nach den anderen in Richtung des Ausgangs, so wie es Katie vor ihr getan hatte. Als sie ihre Hände nach dem Griff der Tür ausstreckte, kam ihr allerdings jemand zuvor, „Niemand braucht zehn Minuten um sich die Hände zu waschen." wurde sie von Edmund angemeckert, der verstummte, als er bemerkte wer sich mit ihr in dem Raum befand.

„Merlinseidank!" Atmete sie erleichtert auf und sah anklagend zu Malfoy, der schockierter nicht hätte gucken können. Dies war wohl ihr erster Fehler. Denn auch der Blonde schien erleichtert zu sein, seinen Cousin zu sehen, „Du musst mir helfen." flehte er leise und mit einem erneuten Anflug von Panik in der Stimme.

Bedröppelt ließ Edmund seinen Blick von einem zum anderen wandern, ehe er ein wenig überfordert die Tür hinter sich schloss und diese mit einem Zauber versiegelte, „Seid ihr von allen guten Geistern verlassen?"

Serena blinzelte einmal verständnislos und mit ihrer rechten Hand klammerte sie sich an eines der Waschbecken. Sie war sich nicht mehr sicher, ob die Situation sich gerade zu ihrem Gunsten oder doch eher zu ihrem Nachteil entwickelte. Denn wenn ihr Freund nicht aufgetaucht wäre, hätte sie es vielleicht geschafft. Doch nun hatte sie ihre Deckung aufgegeben und wusste nicht, was das für sie für Folgen haben würde.

„Sie hat alles gehört, was tun wir jetzt?" zischte Malfoy hysterisch und sah aus, als stünde er kurz vor einem Nervenzusammenbruch, „Du hast versprochen mir zu helfen, Ed! Ich werde ein gutes Wort für dich einlegen, ich werde..."

„Ich habe gar nichts gehört." versuchte sie sich aus der Affäre zu ziehen, bevor sie tatsächlich etwas mitbekam, wofür sie später in Schwierigkeiten geraten würde. Vorerst versuchte sie sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr es sie doch wurmte, dass ihr Freund anscheinend etwas damit zu tun hatte, dass Malfoy jemanden mit dem Imperius belegt hatte. Denn dies hatte vermutlich keinen harmlosen Grund. Hatte Harry recht mit seiner Annahme, dass er ein Todesser war? Weit hergeholt kam ihr dies nun nicht länger vor.

„Natürlich hast du das, du dreckige Blutsverräterin." Fauchte er sie an, was Serena mit einem tödlichen Blick kommentierte.

Serena Black || 𝑵𝒐𝒙Where stories live. Discover now