Schein und Sein

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• Serena Black •

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• Serena Black •

„Be careful who you trust.
Salt and sugar look the same."

Die Woche schritt unbarmherzig voran und ehe Serena sich versah, war es auch schon Mittwoch, ohne dass sie sich entschieden hatte, ob sie das Treffen mit dem unbekannten Rätselverfasser wahrnehmen sollte oder es besser bleiben ließ. Ihren Freunden hatte sie jedoch nichts davon erzählt, dass ihre Entscheidung noch gar nicht feststand. Andernfalls würden sie es ihr vermutlich ausreden wollen. An ihrer Stelle würde sie selbst wohl auch nicht anders reagieren.

Doch Serena hatte einen Plan. Sollte dieser aufgehen, spräche eigentlich nichts mehr dagegen, dass sie wenigstens herausfand, um wen es sich handelte, der sich mit ihr treffen wollte. Doch dafür müsste sie zunächst mit Harry sprechen und ihn davon überzeugen, ihr eines seiner wertvollsten Habseligkeiten zu überlassen: den Tarnumhang.

Als sie hinauf zu den Schlafsälen der Jungen stieg, fand sie Harry allein auf seinem Bett vor, wie er vertieft in die Karte des Rumtreibers starrte, als lese er ein spannendes Buch. Er sah auf, als die Tür knarrte, durch die sie in den Raum spähte. Die Überraschung in seinen Augen verriet, wie sehr ihre Freundschaft in den letzten beiden Schuljahren doch gelitten hatte. Doch in dieser Zeit hatte Harry sich so sehr verändert, dass sie ihn teilweise gar nicht mehr wiedererkannte. Ein wenig schämte Serena sich gar, dass sie nun bloß zu ihm kam, weil sie etwas von ihm wollte. „Hey", sagte sie schüchtern und versuchte einen interessierten Blick aufzusetzen. „Was treibst du da?"

Harry seufzte. „Ich versuche noch immer herauszufinden, was Malfoy vorhat. Aber ich finde seinen Namen nicht auf der Karte."

Der Raum der Wünsche. Serena biss sich auf die Unterlippe. Sollte sie es ihm sagen? Vielleicht wäre er dann gewillter, ihr den Tarnumhang auszuleihen. Ein Tauschgeschäft. Doch sie hatte Astoria versprochen, Harry nichts zu sagen. Galt das auch für seinen Aufenthaltsort? Vermutlich.

Genau genommen hatte sie versprochen nichts zu sagen, solange nichts passiert war. Doch das war es. Ron war vergiftet worden. Auch wenn sie Malfoy nichts nachsagen konnten, so könnten sie ihm somit womöglich auf die Schliche kommen. Nun war Serena es, die seufzte. „Ich glaube, dass ich eine Idee hätte, wo er sich aufhält."

„Wo denn?", fragte er begierig und richtete sich kerzengerade auf, sodass der Sonnenstrahl, der durch die Fenster schien, nun direkt auf seinem Gesicht lag und das Grün seiner Augen leuchten ließ. Serena krallte ihre Fingernägel in den Saum des Ärmels ihrer Schuluniform. „Wäre es möglich, dass ich mir morgen Abend den Tarnumhang ausleihe?", fiel sie schließlich mit der Tür ins Haus. „Du bekommst ihn gleich am nächsten Tag heil zurück. Versprochen."

Für einen kurzen Augenblick wirkte Harry wie vor den Kopf gestoßen. Doch dann nickte er zögernd. „Klar, wofür brauchst du ihn?"

„Ich habe einen mysteriösen Brief bekommen, in dem ich um ein Treffen gebeten wurde und bevor ich mich mit der Person treffe, würde ich einfach gerne zuerst herausfinden, wer es ist", winkte Serena ab. Sie wollte nicht lügen und ein Geheimnis war es an sich eben auch nicht. Harry rutschte von seinem Bett und stand auf. „Was, wenn es ein Todesser ist?"

Serena Black || 𝑵𝒐𝒙Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt