Ein Glass Whisky

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Meine Augen suchen angetrunken nach einem würdigen Gesicht. Das Stehen an der Bar wird langsam anstrengend und ich stütze mich verzweifelt mit meinen beiden Armen auf der Bar ab.

Ich will Sex und brauche einen Mann. Doch niemand hier ist mir gut genug.           
"Noch einen Drink bitte!", sage ich etwas zu laut dem Mann hinter der Bar. Denn plötzlich werden alle still und ich höre das zuknallen der Tür.
Warum sind plötzlich alle so still? Als ich mich umdrehe stehen 4 Männer in förmlicher Kleidung und grauen Mänteln im Eingang. Alle Augen sind auf sie gerichtet und sie stehen stark auf beiden Beinen.
Trotz der gefährlichen Präsenz der kleinen Gruppe verstehe ich diese Ruhe immer noch nicht.

"Warum sind alle plötzlich so leise?", flüstere ich dem Mann neben mir zu.
"Das sind die Peaky Blinders! Passen sie auf. Sie kommen her!" Verängstigt rückt der Mann, der eben noch neben mir stand, ab und der schwarzhaarige der Truppe stellt sich stattdessen neben mich.
"Eine Frau sollte ihren Drink nicht selber bezahlen. Bitte 2!" Der Barkeeper, der eben noch ganz lässig die Biergläser putzte, nickt hektisch und füllt uns zwei Shots ein.
"Geht aufs Haus Mr. Shelby!"
Die Art und Weise wie der schwarzhaarige Shelby eben geredet hat lässt mich verstehen warum der Respekt und die Angst der anderen wohl berechtigt sein mag.
Sein Blick bleibt auf mir und nach kurzer Zeit des Schweigens geht die Musik wieder an und alle gehen ihren eben ausgeführten Tätigkeiten nach.

Die Normalität scheint wieder einzutreffen, jedoch nicht bei mir. Erst jetzt bemerke ich bei seinem eindringlichen Blick das dominante Blau in seinen Augen. Es fasziniert mich.
"Danke.", murmle ich.

Als er den Drink nimmt und ich ihm gleich tue realisiere ich, dass ich mich von der Bar erhoben habe. Zum Glück. Denn jetzt stehe ich in meinem roten Kleid perfekt da. Nach einem kurzen tiefen Blick trinken wir beide den Drink aus.
"Was macht eine Frau wie sie in dieser Bar?"
Sein Interesse wundert mich und ich versuche mit Verstand zu antworten.
"Eine Frau wie ich?"
Er scheint von der Gegenfrage überrascht zu sein und lacht kurz spitzbübisch auf. "Jemanden wie sie sehe ich meistens nur bei Opern."
Ich fühle mich von seinem unterschwelligen Kompliment geschmeichelt und spiele reflexartig an meiner goldenen Kette herum. Ich merke wie mich seine Ausstrahlung durch einander bringt. Das wiederrum verwirrt mich da mich normaler weise niemand so schnell in der Hand hat.

Ich erinnere mich daran, dass ich eigentlich die mit der Leine bin. Darum drehe ich mich weg von ihm, wieder an die Bar und spiele mit dem leeren Glass. "Opern sind langweilig.", erwidere ich uninteressiert.

Er lächelt. Ich sehe es zwar nicht, aber wieder hört man das verschmitzte Lachen. Er tut mir gleich und wir beide hängen nun wieder an der Bar.
"Noch einen!", nickt er dem Barkeeper zu.
"Außer sie wollen auch noch einen. Oder mehr. Heute geht alles auf mich."
Grinsend blicke ich zu ihm hinüber.
"Hier geht doch eh alles aufs Haus. Sie müssen doch gar nichts bezahlen."
"Für sie würde ich bezahlen. 2 bitte!"
Das Aufknallen der zwei Gläser lässt mich leicht zusammenzucken und ich denke über seine Worte noch einmal nach.
"Ich bin keine Hure die man bezahlt." , sage ich und trinke meinen Shot.
"Wir verkaufen uns doch alle für irgendwas."
Auch er trinkt seinen Shot und mir fällt plötzlich sein scharfer Kiefer auf.
"Nur auf verschiedener Art und Weise."
Diese Antwort ist zwar nicht was ich als befriedigend erwartet habe, aber sie lässt mich seine Aussage entschuldigen.

Sein Scharm und gleichzeitige Dominanz sind unfassbar heiß und ich merke wie seine Lippen immer anziehender auf mich wirken.
Nach diesen zwei Shots bin ich nun mehr als nur angetrunken. Aber auch er hat wohl schon vorher was getrunken.
"Wie ist ihr Name?", fragt er und ich merke wie sich seine Worte langsam ineinander vermischen. "Svea. Svea Portunija. Und sie?" Bei der Frage lacht er auf und deutet dem Kellner wieder an, zwei Shots auszugeben.
"Wer ich bin? Ein Shelby."
"Aber welcher Shelby?" frage ich neugierig.

"Thomas Shelby. Aber sie dürfen mich Tommy nennen."

Wir sind beide komplett betrunken und die Musik verwischt sich in meinem Kopf mit seiner Stimme.
"Lass uns raus gehen!", fordere ich ihn auf und lache. Er lacht über mein schwankendes Aufstehen und lässt sich an meiner Hand mit nach draußen ziehen.
"Wo willst du denn hin?", fragt er immer noch lachend und drückt mich mit seinem Arm an sich heran.
"Wie wärs wenn wir zu dir fahren? Du hast doch bestimmt ein großes Haus."
Er zückt eine Zigarette und zündet diese gekonnt an. Sein angespannter Kiefer beim Ziehen an der Zigarette macht mich geil und die Art wie er den Rauch aus seinen Lungen stoßt macht mich lustvoll.
"In der Tat. Mein Auto ist aber auf der anderen Seite." Betrunken versucht er mit seinem starken Arm auf die andere Straßenseite zu zeigen. Wir beide fallen ins Gelächter über sein betrunkenes Schwanken und plötzlich spüre ich seine starken Hände an meiner Taille und wie sie mich an die feuchte Steinwand drücken.
"Tommy Shelby was tun sie da bloß?", lache ich glücklich.
Er zieht schnell an seiner Zigarette und blickt mich schmunzelnd an.
"Nein Nein Nein. Was tust DU mit mir bloß?"
Überrascht von seiner romantischen Art diese Worte auszusprechen spüre ich die Schmetterlinge in meinem Bauch.

Ich hatte jetzt schon viele Männer. Aber nie war einer wie er. Still blicken wir uns an und plötzlich fängt es an zu regnen. Und dann küsst er mich wodurch er mich trotz des kalten Wetters warm hält.
Seine Zunge dominiert mich gierig. Mit seiner einen Hand hält er meinen Kopf und seine andere streichelt meine Hüfte. Sie geben mir Gänsehaut.
Seine Hände. Er drückt mich immer stärker an die Wand, sodass wir uns immer näherkommen. Er küsst meinen Hals von links nach rechts und verschlingt dann wieder meine Zunge. Dann spüre ich seine Hand an der Innenseite meines Oberschenkels.
Vorsichtig zieht er mein enges Kleid hoch und ich merke wie mein Verlangen nach ihm immer gieriger wird. Ich drücke meine Hüfte an seine und spüre die harte Beule in seiner Hose.
Er bemerkt wie ich immer schneller und feuchter werde. "Wir sollten das in meinem Bett weiterführen."
Enttäuscht und gleichzeitig glücklich darüber, dass es jetzt endet aber bei ihm zuhause weiter geht nicke ich ihn lächelnd an. Er zieht seinen Mantel aus und legt ihn mir über die Schultern. Wie ein richtige Gentleman führt er mich im strömenden Regen zu seinem teuren Auto.

Einmal eine Shelby - Immer eine ShelbyWhere stories live. Discover now