Kapitel 1 ~ Ankunft

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"Ich weiß einfach nicht was ich anziehen soll!"
Ich jammerte meinem besten Freund nun bestimmt seit einer Stunde die Ohren voll.
Er war mittlerweile an dem Punkt angekommen, an dem er einfach zu allem sagte, dass es gut aussehen würde, damit ich endlich Ruhe gab.
"Wie findest du das?"
Ich hielt mir ein Dunkles Kleid vor den Körper, dass ich zuletzt bei der Beerdigung meines Onkels getragen hatte.

"Wunderschön..." sagte Paul völlig monoton, er hatte nicht einmal aufgeschaut.
Mit einem leicht frustrierten Aufschrei warf ich ihm das potthässliche Kleid an den Kopf.

"Du sollst mir helfen und nicht auf deinem beschissenen Handy rum tippen!"
Mit einem schiefen Grinsen sah er nun doch zu mir auf "dir ist nicht mehr zu helfen!" Sagte er lachend und zeigte auf das Chaos an Klamotten, das ich veranstaltet hatte.

Sie lagen überall im Zimmer verstreut, wodurch mein eigentlich steht's ordentliches Zimmer unglaublich unordentlich aussah.

"Ganz ehrlich, wenn du ihm gefällst, gefällst du ihm, wenn nicht dann nicht... ob du nun eine blaue oder schwarze Hose an hast wird daran nichts ändern..." sagte er Seufzend und fing an die Klamotten einzusammeln.

"Das ist das erste Mal, seit 3 Jahren, dass wir uns sehen und er soll begeistert sein!" Murrte ich und durchsuchte den Kleider Haufen weiter nach etwas, das hübsch elegant und sexy zugleich ist, allerdings nicht zu overdressed!

Er schien mich einen Moment lang zu Mustern ehe er Seufzend die Klamotten beiseitelegte und meine Hände, in ihrem wuseligen tun, unterbrach, indem er sie einfach nur festhielt.

"Okay Cat, jetzt atme erstmal ein und wieder aus.... eiinn... und wieder auuss..."

Wie oft hatte er schon diese Übung mit mir gemacht, wie oft schon war er derjenige der mich in jeder Situation beruhigen konnte?

Ich spürte wie er mich, mal wieder, auf den Boden der Tatsachen zurückholte wie so oft in unserer Kindheit. Jedes Mal, wenn ich drohte abzuheben, durch zu drehen oder mir zu sehr den Kopf zerbrach war er es der wieder Klarheit und Ruhe hineinbrachte.

"Danke..." murmelte ich und ließ mich auf mein Bett plumpsen.

Ein einfaches Danke, wie immer wenn er seinen Freundschaftsdienst erwies, was ich wohl ohne ihn tun würde?

"Nichts zu danken..." sagte er und hob dann ein Kleid hoch.

"Warum ziehst du nicht das an?" Fragte er und musterte das Kleid kurz.

Für einen kurzen Moment betrachtete ich das Kleid. Es war Rot und hatte eine Sommerliche Leichtigkeit. Der obere Teil war enganliegen und im Nacken zusammengebunden. Der untere Teil fiel locker und endete kurz über meinen Knien. Ich wusste nicht mehr woher ich es hatte aber ich wusste, dass es perfekt war!

"Das ist Perfekt!" Murmelte ich, nahm ihm das Kleid aus der Hand und stellte mich vor den Spiegel. Das Kleid hielt ich mir vor den Körper, um mir besser vorstellen zu können wie es sitzen würde.

"Warum bin ich nicht früher darauf gekommen?!" Rief ich glücklich aus und betrachtete mich weiterhin im Spiegel.

"Um ehrlich zu sein bist du sogar schon früher darauf gekommen"

Ich sah vom Kleid auf zu ihm, er hatte sich neben meinen Spiegel gestellt und betrachtete mich ebenfalls ehe er weitersprach "hast es aber direkt verworfen..."

Er grinste mich mit diesem typischen, "du bist eine Spinnerin", Grinsen an.

"Naja egal, ich werde es anziehen!" Verkündete ich glücklich und warf dann einen Blick auf die Uhr.

"Ach du meine Güte es ist ja schon 12!" Rief ich erschrocken aus und schob Paul dann aus meinem Zimmer "wir sehen uns später, ich muss mich noch fertig machen. Danke für die Hilfe Pauli!" Und Zack war die Tür hinter ihm geschlossen.

~•~

Um Punkt 13.30 Uhr war ich endlich fertig mit allem.

Wieder einmal Stand ich vor dem Spiegel. Faszinierend was ein Mädchen nicht alles für einen Jungen tat, normaler Weise stand ich nicht so oft vor dem Spiegel und gab eigentlich nicht so viel auf mein Aussehen.

Das Kleid sahs perfekt, ebenso wie meine Haare und das Make-up.

Die Langen Braunen Locken um rahmten mein Gesicht und wippten bei jeder Bewegung was dem Ganzen etwas verspieltes gab. Außerdem mochte ER es immer, wenn ich Locken hatte.

Das Make-up hatte ich eher schlicht gehalten, dennoch erfüllte es seinen Zweck, es verdeckte meine Makel, wie Augenringe und betonte meine Vorzüge wie meine Augen und Lippen...

Ich war zufrieden weshalb ich mein Zimmer endlich verließ und lächelnd die Treppen herunterlief.

Paul wartete schon auf mich und ich erkannte auf Anhieb das ich einen guten Job gemacht hatte, das verriet mir sein Blick, dennoch wollte ich es von ihm persönlich hören "Und wie sehe ich aus?" Fragte ich und konnte nicht anders als ihn an zu Lächeln.

Je näher der Moment kam, an dem ich IHN wieder sehen würde desto aufgeregter war ich...

"Verdammt Heiß!" Sagte er grinsend, nachdem er mich ausgiebig begutachtet hatte.

"So soll's sein! Du siehst aber auch gut aus... Die werden heute mal wieder Schlange stehen die hechelnden Bitches..." scherzte ich und stupste ihn mit meinem Ellenbogen an.

Er zuckte mit den Schultern und setzte ein Mysteriöses Lächeln auf, was mir deutete, dass er sich bereits eine Dame für den heutigen Abend ausgesucht hatte. "Uhhh verstehe wer ist die glückliche?" Fragte ich, während wir nach draußen zu den anderen liefen.

"Wirst du schon sehen... Hoffen wir mal das der Alpha und sein Bruder mir keinen Strich durch die Rechnung machen..." sagte er und schnappte sich ein Glas Sekt.

Er fragte mich gar nicht erst da er wusste das ich Alkohol absolut ekelhaft fand...

"Ach stimmt, es ist ja Logans 18. Geburtstag er ist nun in der Lage seine Mate zu finden..." erinnerte ich mich.

Mein Gedanken hatten sich sosehr auf Jamie Konzentriert, dass ich den zukünftigen Alpha ganz vergessen hatte.

"Aber warum sollte dir Jamie einen Strich durch die Rechnung machen?"

"Gerüchten zu folge soll er verdammt heiß geworden sein..." raunte er zu mir rüber. "Also werden die ganzen Hechelnden Bitches wohl an ihm kleben..."

Ein stechen durchfuhr mein Herz als ich mir das Szenario vorstellte...

"Keine Sorge das werde ich verhindern!" Sagte ich fast schon knurrend und Paul entfloh ein Lachen. "Die kleine Omega Wölfin will sich mit einem ganzen Clan an Bitches anlegen?" Ich wusste das er es nicht böse gemeint hatte dennoch trafen mich seine Worte. "Wenn es sein muss sogar mit dem ganzen Rudel!" Knurrte ich, bevor ich ihm jedoch beschreiben konnte wie genau ich alle zerfetzen würde, wurde ich von Applaus unterbrochen.

Wir waren so sehr in unser Gespräch vertieft gewesen, das wir gar nicht bemerkt hatten, dass der alte Alpha nun auf der Bühne stand und zu Ehren seiner zurück gekehrten Söhne eine Rede schwang.

Er hatte die beiden damals fortgeschickt, damit sie fernab in Sicherheit trainieren konnten...

Damals hatte es hier Unruhen gegeben und er wollte seine Nachfolger nicht hier haben, wo sie ständig in Gefahr waren.

Als er seine Rede beendet hatte deutete er auf die beiden Jungen am Rande des Buffets.

Wie lange hatte ich darauf gewartet ihn endlich wieder zu sehen...

Stück für Stück bahnte ich mir einen Weg hin, durch zu dem zukünftigen Alpha und seinem Bruder.

OmegaWhere stories live. Discover now