Eine kleine Ewigkeit verbrachte er noch bei dem Neugeborenen, ehe sich der Drang nach Nähe durchsetzte und es Tae zurück in Jungkook's Arme zog. Also küsste er sein Töchterchen auf die Stirn, flüsterte ihm seine nie endende mütterliche Liebe zu und tauchte hinab in die Decken und Laken, schmiegte sich in den einzig für ihn reservierten Platz an Jungkook's Brust und lächelte wunschlos beglückt. Zuhause duftete niemals betörender. Tae's ozeanblaue Augen waren auf den schlafenden Körper des Menschen gerichtet, der ruhig atmend und halb von der weißen Decke versteckt auf der Matratze gebettet lag und vom Schlaf noch in einer anderen Dimension gehalten wurde. Gleichmäßig hob sich seine Brust wie jeden Morgen, in dem es den ozeanblauen Augen erlaubt war, heimlich sein kostbarstes Gut zu bewundern. Anzuhimmeln. Zärtlich tänzelten seine Fingerspitzen über die weichen Gesichtszüge des Schwarzhaarigen, der die Berührungen in seiner Traumwelt mit echten identifizierte. Sowohl im Traum als auch in der Realität erfuhr er die unscheinbare Geste durch den Besitzer der ozeanblauen Augen, mit dem Unterschied, dass er bei erwachendem Verstand nicht auf Wiedersehen sagen musste. 

Tae lag zusammen mit ihm auf der weichen Matratze, kuschelte sich instinktiv enger an die wärmende Quelle und schloss mit einem verzückten Seufzen die Lider

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Tae lag zusammen mit ihm auf der weichen Matratze, kuschelte sich instinktiv enger an die wärmende Quelle und schloss mit einem verzückten Seufzen die Lider. Prägte sich jedes noch so vertraute Detail in den Verstand, wollte keine einzige Sekunde dieser beruhigenden Zweisamkeit missen.

Viel zu lange jagte er diesen Gefühlen aus der Ferne nach.

Jetzt lag er hier. Endlich wieder durfte er hier liegen, hier wo er zweifellos hingehörte.

Mit zwei Beinen, einem verliebten Lächeln und den starken Armen des Menschen um seine zierliche Gestalt geschlungen.

Fühlte sich so Liebe an? Nein. Das hier war anders. Das hier war eine Rückkehr, eine Heimkehr. Das hier war Zuhause. Sein Zuhause. Jungkook symbolisierte ein Zuhause, das weder Wände noch ein Dach benötigte um ein tiefes Empfinden der Geborgenheit in dem elysischen Weltenkind auszulösen.

Tae selbst war seit einiger Zeit schon wach und hatte es nicht verhindern können, die vergangene Nacht und die wohl wertvollsten Erinnerungen, die er während seines Aufenthalts in der Welt der Zweibeiner sammeln durfte, immer wieder auf's Neue Revue passieren zu lassen. Unzählige Male erfuhr er diese berauschenden Emotionen bereits und noch viel länger hielt die Nachwirkung an, beschwipste ihn regelrecht und glaubte ihn fühlen zu lassen, dass er nicht mehr länger ein Fremder in dieser Welt war. Aufgenommen von Guiseppe, damals als der gutherzige Großvater noch unter ihnen weilte, durfte er in dem gemütlichen kleinen Holzhäuschen wohnen, mit Jungkook's Freunden verstand er sich ausgezeichnet und auch wenn er die zwei Weltenbummler nicht oft sah, weil sie selbst ein eigenes Leben führten, freute er sich auf jeden ihrer Besuche.

Aus dem Nichts heraus brummte Jungkook durch die vielseitigen Gedankenwechsel seines Gefährten hindurch und verlagerte sein Gewicht, drückte den Kleineren automatisch enger an sich und vergrub sein Gesicht an dessen Halsgrube. Wie ein kleines Kind, das den Griff um den Lieblingsteddy nicht lockern wollte, so anhänglich neigte das prächtig entwickelte Mannsbild zu werden. Es war...niedlich. Sehr niedlich, wie er Tae im Schlaf unter sich zog und sich mit Armen und Beinen an seinen Gefährten schmiegte, ohne ihn zu erdrücken oder gar zu verletzten. Und wer wäre Tae, wenn er bei dieser himmlischen Verführung nicht gewillt war, seinem Liebsten unzählige Küsschen auf den dunklen Haarschopf zu hauchen und durch die Strähnen zu kraulen, ihn ebenso dicht an sich zu ziehen und nicht mehr loszulassen? Die Liebe kannte keine Grenze und es war selbstverständlich, dass sie nach Jahren noch immer und immer weiter in den Bann dieser Romanze gezogen wurden. Sich ineinander verliebten, täglich mehr und täglich auf's Neue. Man konnte behaupten was man wollte, aber in Ezra steckte bis heute kein Frühaufsteher. Wieso sollte er auch zu einer gottlosen Stunde das warme Bett verlassen, wo er doch noch mit seinem anhänglichen Partner kuscheln und weiterschlafen konnte? Zu entsetzlich lange hatte er ohne seinen bildschönen Gefährten fristen müssen. 

Ocean Eyes  [MERMAID!AU]   vkookWhere stories live. Discover now