Worte, die ich nie gesagt habe.

• Abschied •

"Es war aber trotzdem eine schöne Zeit mit dir", waren die Worte, die sich in ihr Herz einbrannten. Es waren die letzten Worte, die seinen Mund verlassen hatten, bevor er sich umdrehte und mit gezielten Schritten ihre Wohnung verlies.
Der Knall der Tür, die ins Schloss fiel, markierte theatralisch das Ende. Das Ende ihrer gemeinsamen Geschichte. Er war weg und er würde auch nicht wiederkommen. Sie hatte sein Herz gebrochen und damit auch ihres.

Die Gefühle überfielen sie wuchtartig und ohne Vorwarnung. Sie brach zusammen, kauerte sich aufs Bett nieder. Ihre Atmung wurde unregelmäßig. Ein unkoordiniertes Schluchzen war zu hören. Der Autopilot übernahm ihr Gehirn, denn es war ihr nicht mehr möglich die Tränen zu stoppen, eine Entscheidung zu treffen oder auch nur irgendeinen Gedanken zu fassen.

Nach einer Zeit fing sie an, sich zu beruhigen. Aus Schluchzen würde ein vorsichtiges aber regelmäßiges Atmen. Die Tränen begannen zu trocknen. Trotzdem war es ihr nicht möglich die Hand zu heben und sie wegzuwischen. Dafür fehlte die Kraft. Der Handlungswille.
Die Taubheit in ihr verschwand und es war langsam wieder möglich zu denken. Automatisch, ohne ihren Willen, erschienen alle Bilder der letzten Minuten wiederholt in ihrem Kopf. Widerspruchslos hielt sie diese Bilder fest. Die letzten Momente mit ihm. Die Angst in seinen Augen, als sie sagte, dass sie mit ihm reden müsse. Der letzte, flüchtige, aber ehrliche Kuss, den er ihr auf die Wange gab. Das Klirren seines Herzens, als sie das aussprach, was alles änderte; Das mit uns wird einfach nichts. Denn es wurde einfach nichts. Es wurde nichts.

Sie hatte keine Wahl. Sie durfte sich nicht weiter selbst einschränken. Sie musste es beenden. Denn sie konnte nichts erzwingen, was schon längst gescheitert war. Es war die einzig richtige Entscheidung. Zumindest versuchte sie sich das einzureden, während Sie pathetisch diesen Text tippte. Während die letzte Träne kläglich ihr Auge verlies. Während sie willensstark aber furchtvoll beschloss nach vorne zu sehen.