Ocean Eyes [MERMAID!AU] vkook

💙 39

Jungkook warb immer noch unermüdlich um Tae's Gunst.

Das war ein berauschendes Gefühl, in der Tat, das nicht einmal ich vermag in verständliche Worte zu fassen. Man musste es schon selbst erlebt haben, so unsagbar tief geliebt und geschätzt zu werden, dass die Zeit keinerlei Impakt ausübte um die süßen und romantischen Gesten zu trüben. Manchmal...tja, manchmal fand man die absolute Liebe für's Leben, und Märchen wurden Realität.

Die korallbraunen Augen seines Menschlein lagen auf ihm, die korallbraunen Augen die sein Herz gestohlen und ihm den Atem geraubt hatten als er am allerwenigsten an Liebe geglaubt hatte. Langsam näherte er sich dem Schwarzhaarigen und verflocht beide Hände in die ausgestreckten, fühlte die Wärme dieser minimalen Berührung und strahlte selig, als er seinen Endlich-bist-du-wieder-bei-mir-Kuss erhielt, der ein prickelndes Empfinden auf seinen rosigen Lippen hinterließ. Die Lust nach einem weiteren Kuss, der ihm den Sinn verdrehte und den Verstand raubte.

„Konntest du Rosie's Hundeblick wieder nichts abschlagen?", scherzte Jungkook, dem es ja selbst unendlich schwer fiel seinem Mädchen auch nur einen einzigen Wunsch abzuschlagen, woraufhin sein Gefährte amüsiert nickte und schwermütig seufzte. „Mutterinstinkt", nuschelte er und erfreute sich an dem brummigen Lachen, das dumpf aus Jungkook's muskulöser Brust drang.

„Unser Mädchen wird eine Herzensbrecherin werden", munkelte Jungkook erheitert und schwoll stolz seine Brust. „Unser kleines Mädchen. Ach, ich muss mir ein Heimstudio einrichten. Damit ich ihr die lästigen Schwerenöter vom Hals schaffen kann", überlegte er und fuhr sich ganz in dem Glauben fest, dass der zukünftige Lebensfreund seines Mädchens schon gewaltig in die Mangel genommen und auf's Detail überprüft werden musste. Rosie war seine kleine Prinzessin, und nichts Geringeres als einen Prinzen hatte sie verdient.

„Für's erste, mein Liebster...", grinste Tae schwer verliebt von dem fürsorglichen Vater, der sich so arg um die Zukunft ihres Nachwuchses sorgte und einsetzte, der seine Brauen zusammenzog und mit den Schultern zuckte. „...lass sie noch ein bisschen länger unsere kleine Maus sein, die uns zu Teeparties bittet. In Ordnung? Genießen wir die Zeit. Sie werden ohnehin rasch größer, ganz ohne unser bewusstes Zutun", seufzte der Ozeaner niedergeschlagen und abermals zwang er sich dazu, an etwas anderes zu denken als das Sinnbild, wie seine Engelchen älter wurden und ihn irgendwann nicht mehr brauchten. Bereits jetzt durchfuhr ein scharfer Schmerz sein Herz bei dieser Vorstellung, dieser grauenhaften Illusion wie das traute Familienleben zusammen mit den in die Welt hinausziehenden Kindern verschwand. Tae schluckte hart, es tat wirklich weh daran zu denken, und er wusste er sollte sich nicht unnötig grämen...doch aufgeschoben galt nicht als aufgehoben. Irgendwann würde er nicht mehr gebraucht werden. Und dann, wenn er schon wieder seine Familie verlor, würde er abermals zu scharfkantigen Scherben zerbrechen. Es gab wahrlich keinen größeren Verlust, keinen malträtierenderen Schmerz als das zu verlieren, was dir am allerliebsten war.

Jungkook nickte und murrte, weil ihm der Gedanke jetzt schon in argen Gram versetzte, wie fremde Männer und Schwerenöter seinem kleinen Mädchen schöne Augen machten und versuchten sich ihr Herz zu erschwindeln. Unbewusst spannte sich sein Kiefer an, er würde jedem einzelnen Halunken den Hals umdrehen der Rosie linken würde, doch Tae wusste sehr gut, wie er die Aufmerksamkeit seines Gefährten zurück in's Hier und Jetzt locken konnte. Wenn nicht nur für Jungkook, dann ebenso um seinetwillen. Denn er wollte einfach nicht daran erinnert werden, dass die Kinderzeit vergänglich und bereits am Ticken war.

Mit einem vielsagenden Blick, in dem ein versteckter Hinweis voller verruchter Begierde schimmerte, löste er sich aus der Umarmung und ließ sich rücklings auf die weiche Matratze nieder, streckte alle viere von sich und schmunzelte träge. Seine nackten Füße wackelten und er grinste hin zu seinen lustigen Zehen, die sich synchron beugten und dann wieder lockerten. Füße boten wahrlich Beschäftigungspotenzial.