Puzzleteil

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Ich habe Puzzleteile in meinem Mund,
kaue auf ungesagten Wörtern herum
und ich werde sie niemals nach draußen lassen,
du wirst niemals ihre gesamte Tragweite erfassen.
Da ist eine Taubheit in meinem Körper
und nichts macht einen Sinn,
Chaos in meinem Kopf,
ein Sturm der mir die Luft wegnimmt.
Ich spüre meinen Herzschlag nicht mehr,
das Gewicht meiner Gedanken wird zu schwer
und ich wage es nicht, sie auszusprechen,
ich erlaube mir keine einzige Schwäche,
denn davon habe ich schon mehr als genug,
mein Schweigen bleibt ein stiller Betrug.
Du hast dich an den Scherben meiner Mauer geschnitten,
an denen ich gerade verblute,
also nimm meine Motive nicht zu sehr unter die Lupe,
denn es ist nur eine Frage der Zeit,
bis du wieder gehst
und dann muss ich wieder und wieder aufstehen.
Also warum bleibe ich nicht gleich liegen,
denn schlussendlich ist doch alles egal,
ich werde niemals wegfliegen
mit meinem Herzen aus Stahl.
Tiefschwarze Tinte tropft in meine Gedanken,
ein Labyrinth, dessen Wege niemand verstand.
Blut verschmiert die Wand,
die ich einmal mein Zuhause nannte.
Sag mir,
bin ich noch am Leben,
wenn meine Gedanken sterben
und wie viel besser soll ich eigentlich noch werden,
um endlich genug zu sein,
um nicht ich selbst zu bleiben,
um nicht zu leben in Einsamkeit?

Dunkelheit verschluckt mich,
säuselt mit leiser Stimme
du bist nicht genug.
Ich habe keine Kraft,
mich zu wehren
und so schnappen die Schlösser um mein Herz endgültig zu.
Und ich wappne mich für den Tag,
an dem ich deinen Rücken sehe,
weil du wieder ohne mich weitergehst.

SchwerelosWhere stories live. Discover now