Lucas und Cara gesellten sich wieder zu uns, fragten jedoch aus Anstand nicht nach, worüber wir geredet hatten.
Wir sprachen eine Weile über die Uni und andere unwichtige Dinge, als ich plötzlich eine Stimme hinter mir wahrnahm, die einen angenehmen Schauer über meinem Rücken laufen ließ.

“Jamesy?”, hörte ich Caden sagen, der in Begleitung eines anderen Jungens, den ich vom Sehen kannte, vor unserer Verkaufsbude stand.
Aufgeregt wirbelte ich herum und blickte direkt in seine Augen, die eine prickelnde Wärme in meinem Körper auslösten. Ein Lächeln breitete sich sowohl auf meinen, als auch seinen Lippen aus.
“Hey”, sagte er mit seiner sanften Stimme und ließ seinen Blick über unsere Auswahl an Getränken gleiten.
Es war um einiges schwerer, meinem Verlangen danach, ihn zu küssen, zu widerstehen, wenn wir in der Öffentlichkeit waren.

“Hey, willst du etwas trinken?”, fragte ich ihn und als er mein vielsagendes Grinsen bemerkte, verstärkte sich die Intensität seines Blickes.
Hinter meinem Rücken konnte ich Gemurmel hören und mir war klar, dass Beth den beiden gerade mitteilte, dass der Junge vor ihnen Caden war.
“Vielleicht später. Ich wollte dir meinen besten Freund vorstellen”, erklärte er und deutete auf den Jungen neben ihm, der mich mit einem wissenden Lächeln betrachtete. Ich ergriff seine ausgestreckte Hand und sagte: “Ich bin Jamie.” Sam nickte und wandte seinen Blick nicht von mir ab. “Mein Name ist Sam, aber ich glaube, wir haben uns irgendwo schon einmal gesehen”, meinte er nachdenklich, wobei ich ihm zustimmen konnte. “Das stimmt... Ich denke, wir haben uns auf dieser einen Party gesehen”, fiel mir ein, woraufhin sich seine Gesichtszüge lockerten. “Du hast recht, daher kenne ich dich wohl.” Ich lächelte und konnte mein rasendes Herz nur mit Mühe ausblenden. “Caden hat mir schon viel von dir erzählt”, fügte er hinzu, woraufhin Caden ihm einen Blick zuwarf, der für Sam nichts Gutes bedeuten konnte. Ich grinste und fragte: “Wirklich?” Sam nickte grinsend und ließ sich nicht von Caden beirren.

“Hey”, begrüßte Beth die beiden fröhlich und schenkte ihnen, ohne zu Fragen, zwei Becher Limonade ein. “Warte, meine Spezialzutat fehlt noch! Dann muss Jamie sich nicht so viel Mühe geben!”, rief Lucas und spielte gezielt darauf an, dass ich sicher vorhatte, Caden ins Bett zu bekommen.
“Halt die Klappe”, sagte Beth genervt, während ich ihm lachend einen vielsagenden Blick zuwarf. Als ich mich wieder herum drehte, bemerkte ich, wie Cadens eindringlicher Blick an Lucas haftete.
Ich fragte mich, was er wohl denken mochte und hoffte, dass es nicht das war, wonach es aussah. “Die gehen aufs Haus”, sagte ich, als Beth den beiden ihre Gläser hinhielt. Caden lächelte und blickte mir tief in die Augen, bevor er einen Schluck nahm. “Fast so gut wie der Kaffee heute morgen”, meinte er dann, was mich zum Grinsen brachte. “Das liegt allein an meiner hochwertigen Kaffeemaschine”, entgegnete ich, im erfolgreichen Versuch, ihn zu provozieren.

Ich spürte, wie die Blicke der anderen auf uns lagen und sie langsam zu verstehen schienen, dass wir den Morgen zusammen verbracht haben mussten.
“Davon musst du mir später erzählen”, flüsterte Beth mir ins Ohr, sodass niemand anders sie hören konnte. Ich nickte kaum merklich, ohne den Blickkontakt zu Caden zu unterbrechen.
“Hast du deine Haare geschnitten, Caden?”, fragte Beth und lehnte sich über die Theke, um ihn besser betrachten zu können. “Eigentlich nicht, aber das ist ein Kompliment, oder?”, antwortete er und klang geschmeichelt.

“Kann ich kurz mit dir reden?”, fragte Sam mich, woraufhin mein Herz noch schneller zu schlagen begann. Worüber könnte er mit mir reden wollen?
“Klar”, entgegnete ich und verließ unsere Verkaufsbude, um ein Stück mit ihm zu gehen. Ich spürte Cadens Blick in meinem Rücken, doch Beth schaffte es, seine Aufmerksamkeit zurückzuerlangen.
Nachdem wir ein paar Sekunden nebeneinander her gegangen sind, sagte Sam mit ruhiger Stimme: “Ich muss nur eine Sache sicherstellen.” Seine Worte jagten mir auf unerklärliche Weise Angst ein, weshalb ich Probleme damit hatte, meine Atmung zu kontrollieren.
“Es ist nur so, dass Caden mir sehr wichtig ist und ich es nicht ertragen könnte, wenn ihm das Herz gebrochen werden würde”, meinte er und kam somit direkt zum Punkt. Ich warf ihm einen seitlichen Blick zu und blieb unbeabsichtigt stehen. Sam hielt ebenfalls an und erwiderte meinen Augenkontakt.
“Ich würde ihm niemals das Herz brechen”, sagte ich so leise, dass ich befürchtete, er könnte mich nicht verstanden haben.
“Caden mag dich wirklich sehr, das merke ich. Deswegen wollte ich nur sichergehen, dass er… in guten Händen ist. Wenn du weißt, was ich meine”, fuhr Sam zögerlich fort. Dann schüttelte er durcheinander den Kopf, bevor ich etwas sagen konnte.
“Nein, ich weiß selbst nicht genau, was ich eigentlich will. Ich denke, ich wollte nur herausfinden, was für ein Typ du bist und sicherstellen, dass Caden dir genauso viel bedeutet, wie du ihm.”
Ein leichtes Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, da ich erkannte, was für ein fürsorglicher  und ehrlicher bester Freund Sam war.
“Du willst sicherlich auch herausfinden, ob ich gut genug für ihn bin”, meinte ich überzeugt, was Sam zum Lachen brachte. “Das habe ich nie angezweifelt”, sagte er aufrichtig. Ich atmete leise aus und versuchte, die Kontrolle über mich zurückzuerlangen. “Caden ist mir sehr wichtig”, erklärte ich ihm, um seine Zweifel zunichte zu machen. “Und ich meine es ernst mit ihm”, fügte ich leise hinzu, woraufhin Sam zufrieden lächelte. “Danke für deine Ehrlichkeit.”

Unexpected Love (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt