Mein Name ist Barbossa

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Mein Name ist Barbossa

Entsetzen und Schock machte sich bei den Freunden breit, als ihnen bewusst wurde, dass sie Barbossa verloren hatten. Kate konnte nur mit Mühe die Tränen zurückhalten, die ihr in den Augen brannten und spürte, wie Jack mitfühlend ihre Hand berührte. Auch Mila, David und Henry waren zutiefst erschüttert, während Carina mit der Situation restlos überfordert war.
Doch da brachen die Wasserwände über sie zusammen und begruben die Gruppe unter sich. Verzweifelt klammerten sie sich unter Wasser an die Ankerkette, als die Black Pearl in jenem Moment mit dem Rumpf ins Wasser eintauchte. Mr. Gibbs eilte an die Reling und sah an die linke Flanke der Pearl, wo die Ankerkette weiter eingezogen wurde und da durchbrach der Anker die Wasseroberfläche.
Die Freunde hielten sich eisern an ihm fest und keuchten auf, als sie nach Luft schnappten und ihre Lungen von dem Salzwasser befreiten. In Windeseile wurden sie von der Crew an Bord geholt und als sie das sichere Deck unter sich spürten, blieb David erschöpft liegen.

,,Okay...das war's. Ich werde eindeutig zu alt für solche Abenteuer."

,,Wem sagst du das.", schloss sich Mila an, die sich jedoch schnell wieder aufrappelte und ihre langen Haare auswringte.

Kate wurde von Jack hochgezogen und stand immer noch unter Schock, nachdem sie mit eigenen Augen gesehen hatte, wie sich ihr Vater in den Tod gestürzt hatte. Barbossa war fort und es gab nichts, was ihn zurückbringen konnte.

,,Tut mir leid, Liebes!", sagte Jack und zog Kate an sich, was sie ohne Widerstand zuließ und Jack sah vielsagend auf das Wasser. ,,Piratenleben, Hector!"

Alle eilten an die Reling und starrten auf das Meer, welches nun auch Barbossa unter sich begraben hatte. Er hatte sein Leben geopfert, um sie alle vor Salazar zu retten und hatte damit ein für alle Mal bewiesen, dass er doch ein gutes Herz besessen hatte.
Sämtliche Crewmitglieder nahmen ihre Hüte ab und legten sich eine Hand auf die Brust, um Barbossa die letzte Ehre zu erweisen. Es trat ein Moment des Schweigens ein, der sich wie eine Ewigkeit anfühlte und Kate wischte sich die Tränen ab, als der Affe Jack ihr auf die Schulter sprang und einen traurigen Laut von sich gab.

,,Ja, ich weiß...ich werde ihn auch vermissen.", sagte Kate leise und der Affe schmiegte sich an ihre Schulter.

Mila und David tauschten einen kurzen Blick, denn sie empfanden tiefes Mitgefühl mit ihrer Freundin, die gerade ihren Vater verloren hatte. Das Abenteuer war zwar ein Erfolg, denn der Dreizack war zerstört und alle Flüche somit endgültig gebrochen...aber dieser Sieg hatte einen hohen Tribut gefordert.

Henry sah zu Carina, was Mila nicht entging und sie schmunzelte, als Jack ihrem Sohn unauffällig das Buch von Carina zuschob. Nachdem Henry es an sich genommen hatte, sah er kurz zu seiner Mutter, die kaum merklich nickte und dann ging er mit zögerlichen Schritten auf Carina zu, die er mitfühlend ansah.

,,Alles in Ordnung?", fragte er und Carina stand die Trauer buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

,,Ich weiß nicht. Für einen Moment hatte ich alles, Henry...und jetzt ist alles wieder weg."

,,Es ist nicht alles weg, Carina Smith!", widersprach Henry ihr und reichte ihr kurzer Hand das Buch, welches sie erleichtert an sich drückte und liebevoll über den Einband strich, ehe sie Henry vielsagend ansah.

,,Barbossa! Mein Name ist Barbossa!"

***

Als die Nacht längst über sie hereingebrochen war und die Black Pearl Richtung England segelte, stand Carina an der Bugreling und starrte auf das Meer. Die Ereignisse des Tages hatten sich geradezu überschlagen und obwohl sie erst seit heute wusste, dass Barbossa ihr Vater gewesen war, vermisste sie ihn schrecklich. Doch er war fort und er kehrte nicht mehr zurück. Eine Tatsache, die Carina unendlich traurig machte und erneut drückte sie das Buch an sich, welches alles war, was ihr von ihrem Vater geblieben war.

Adventures of the Caribbean 5 - Dead men tell no talesजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें