4. Advent

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-NICK-

Und du willst mir nicht zufällig doch noch sagen, was das für eine Überraschung sein soll??

Ähm, nein, ich glaube nicht, ist ja schließlich eine ÜBERRASCHUNG!!
: D

Mrmf! Ok, bin überings gleich da : )

Das Grinsen in meinem Gesicht wird noch breiter und ich beginne nervös an meinen Jackenärmeln zu zupfen. Ich hoffe so, dass ihm meine Überraschung gefallen wird und ich hoffe auch, dass wir, also er, also halt, dass wir uns vielleicht nochmal küssen? Also nicht, dass ich mir das total wünschen würde und die ganze Zeit an nichts anderes denken könnte...

„Hey, Erde an Nick?! Alles in Ordnung?", werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Oh, Leo. Er ist schon da. Und gerade blickt er mich etwas verwirrt aus diesen wunderschönen blauen Augen an. Als er sich durch die Haare fährt, frage ich mich - ähm, nein, ich frage mich natürlich überhaupt gar nichts, sondern antworte ihm ganz sachlich und voll bei Sinnen! „Äh, Ja, also, nee, doch es geht mir gut, also, ja,...schön, dass du da bist!"

Himmel, peinlicher gehts auch nicht oder?! Doch zum Glück grinst Leo nur und ich bin fasziniert von seinen Lippen, als er anfängt zu sprechen und mich dann fragend ansieht. Oh, fragend ansieht? Hat er was gesagt? Schitte! So was dummes passiert auch nur mir! Und wetten, dass ich schon wieder wie eine Tomate aussehe?!

„Ich wollte nur wissen, was denn jetzt die Überraschung ist, oder ob wir noch auf jemanden warten oder so", wiederholt Leo, da ich anscheinend sehr verwirrt dreinblicke. „Ach so, nee, wir können gleich los. Wie spät haben wir's noch mal?" „Gleich sechs Uhr", antwortet er etwas verwirrt. „Ok, das ist perfekt! Um sechs können wir nämlich anfangen!"

Und rasch beginne ich, ihn zwischen den Weihnachtsständen hindurch Richtung Kirche zu ziehen und langsam schleicht sich Erkenntnis auf sein Gesicht. Die Eisbahn. Ja, genau hier möchte ich mit ihm hin. Nach sechs Uhr, also nach Schließung. Es hat schon seine Vorteile, die Besitzer zu kennen und von ihnen gemocht zu werden...

Doch Leo hält mich am Arm fest. „Hey, du weißt schon, dass, also ich kann ja gar nicht..."
„Ja, ich weiß, aber ich weiß auch, wie sehr du davon geschwärmt hast, wie deine Schwester auf dem Eis läuft und dann dachte ich mir, dass dir dieses Vergnügen nicht entgehen darf!"

Ich erinnere mich noch zu gut daran, als mir Leo gebeichtet hat, nicht Eislaufen zu können und ich fast mein Handy fallen lies und entsetzt den Plan fasste diesen Umstand schnellstens zu ändern. Und jetzt stehen wir hier und ich werde etwas nervös. Was wenn er die Idee total bescheuert findet?

Doch Leo beginnt zu lächeln und zieht mich weiter Richtung Eingang. „Ok, aber eine Frage hätte ich doch noch. Es ist ja schon nach sechs, das heißt eigentlich es ist schon geschlossen...? Und ich habe auch gar keine Schlittschuhe dabei..." „Nun, mein Opa ist mit dem Besitzer der Eisfläche befreundet und ich kenne ihn seit ich klein bin und ich habe sie ganz lieb um einen Gefallen gebeten und scheinbar hat es funktioniert", erwidere ich schmunzelnd.

Als wir endlich auf dem Eis stehen, oder sich in Leos Fall an der Umrandung festklammern, meine ich grinsend, dass er sich ja eine der Weihnachtsmann-Figuren zum Festhalten holen soll, die er dann vor sich herschieben könnte. „Oh nein! Das kannst du sowasvon vergessen! Ich werde mich nicht an einer Figur eines alten mit Weihnachtsgeschenken überladenen Mannes mit irrem Blick festklammern! Das lasse ich nicht zu!"

Weihnachtsengel gesucht!Where stories live. Discover now