Barbossas Geheimnis

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Es waren ein paar Stunden vergangen, seit Mila mit ihrem Sohn Henry über Will gesprochen hatte und die Tatsache, dass sein Vater in der Nähe gewesen war, hatte ihn noch mehr motiviert den Dreizack zu finden. Und auch Mila war fest entschlossen, dem Fluch ihres Mannes endlich ein Ende zu bereiten...egal, was auch kosten mochte.
Nun ging Mila über das Deck und entdeckte ihren Sohn Henry, der am Heck stand und gedankenverloren auf das offene Meer hinaussah. Sie ging langsam auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die linke Schulter.

,,Henry?"

Er drehte sich um und als er seine Mutter erkannte, lächelte er leicht, sah dann jedoch wieder auf das Meer hinaus. Mila stellte sich neben ihn und folgte seinem Blick.

,,Wonach hältst du Ausschau?", fragte sie und Henry seufzte.

,,Ich...ich dachte, dass ich vielleicht Vater sehen könnte."

Mila sah ihn an und senkte leicht den Kopf. Wo Henry es ausgesprochen hatte, musste sie nun auch daran denken und sie wünschte sich ebenfalls nichts sehnlicher, als Will nochmal sehen zu können...wenn auch nur...für einen kurzen Moment! Er fehlte ihr...jeden Tag mehr! Besonders nachdem sie sich heute erneut von ihm hatte verabschieden müssen. Aber dann erinnerte sie sich daran, dass Will die ganze Zeit über in der Nähe gewesen war, lächelte ein wenig und warf ihrem Sohn einen vielversprechenden Blick zu.

,,Nur, weil man etwas nicht sieht, heißt es nicht, dass es nicht da ist.", entgegnete sie und Henry schmunzelte.

,,Genau das hat Carina auch gesagt!"

,,Du magst sie, oder?"

Mila grinste ein wenig und sah ihren Sohn erwartungsvoll an, der zuerst zögerte, mit seiner Mutter darüber zu sprechen, doch dann nickte er.

,,Ja! Ich weiß auch nicht. Sie ist so anders als alle, die ich bisher getroffen habe."

,,Dann solltest du ihr das sagen.", meinte Mila, woraufhin Henry sich zu ihr drehte und ihr einen fragenden Blick zuwarf.

,,Kann ich dich was fragen?"

,,Natürlich!"

,,Woher wusstest du, dass Vater der Richtige ist?"

Abwartend und neugierig sah er seine Mutter an und Mila warf für einen kurzen Moment nochmal einen Blick auf das Meer. Dann glitt ihr ein Lächeln über das Gesicht und sie sah ihren Sohn wieder an.

,,Dein Vater ist so vieles für mich, Henry. Und das war er schon von Anfang an. Er hat mir oft das Leben gerettet, aber er war auch stets mein bester Freund. Ich konnte ihm schon immer alles sagen und wenn er nicht bei mir war, dann war ich nicht wirklich vollständig...und das hat sich nie geändert. Seit er fort ist, habe ich das Gefühl, als würde ein Teil von mir fehlen.", erklärte sie und machte eine Pause, ehe sie fortfuhr. ,,Weißt du, Henry...wenn man jemanden wahrhaftig liebt, dann will man niemals von demjenigen getrennt sein. Und jeder Tag ohne diesen Menschen ist ein verlorener Tag. Ich vermisse deinen Vater jeden Tag, aber ich weiß, dass er trotzdem bei mir ist. Egal, wie weit wir auch voneinander entfernt sind...nichts kann uns trennen. Wahre Liebe, Henry...übersteht alles. Jede Gefahr, jede Hürde...jeden Fluch!"

Beim Wort Fluch, sah Mila wieder auf das offene Meer und fragte sich, wo Will gerade wohl war. Sie hatte das Gefühl, als wäre er ihr wieder ganz nah...aber dann auch wieder nicht. Plötzlich umarmte Henry sie und zog seine Mutter eng an sich. Sie erwiderte die Umarmung und war unendlich froh, dass ihr Sohn bei ihr war.

,,Wir holen ihn nach Hause...ich verspreche es dir!", sagte Henry leise.

Mila lächelte und entzog sich langsam der Umarmung, um Henry ansehen zu können und sie umfasste das Gesicht ihres Sohnes.

Adventures of the Caribbean 5 - Dead men tell no talesWhere stories live. Discover now