#14 Zweiter Advent

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Meine Welt besteht nicht aus viel. Eigentlich nur aus einer kleinen Holzhütte und drei Tannen.

Ich selbst war noch nicht mal einen Daumennagel groß, aber trotzdem hatte man sich bei meiner Lackierung sehr viel Mühe gegeben. Braune lange Haare, die blasse Haut und ein weißes Kleid konnte ich mein eigen nennen.

Mein Leben war nicht besonders interessant. Schon lange stand ich in einer Vitrine mit anderen Gerümpel, die man wohl als Erinnerungsstücke bezeichnen würde.

Doch trotz der Langeweile, hatte mein Leben einen Sinn. Ich wartete auf diesen einen Tag in Jahr.
An dieser Tag wird man es wieder schneien lassen.

Da war er endlich,
der Weihnachtsabend war gekommen. Das ganze Haus war mit leckeren Duft erfüllt und festlich Geschmückt.
Die Kinder Tobten munter in Haus der Großeltern.
Da entdeckte mich die kleinste.

Mit noch kleinen Händen öffnete sie die Vitrine und mit noch kleineren Fingern holte sie mich heraus.
Neugierig sah sie durch die Glasscheibe in mein inneres.

Dann endlich schüttelte sie mich und schenkte mir damit, dass schönste Weihnachtsgeschenk.
Wunderschönen Flocken rieselte der Kunstschnee zu mir herab.

Eine Frau kam zu uns heran geeilt.
Die Haare ebenso braun, wie die der Tochter.
„Linola", schelltete sie ihr Kind, „du kannst doch nicht einfach Omas Sachen aus der Vitrine nehmen."

Damit wurde ich zurück in die Vitrine gestellt. Die kleine sah mich noch einmal an, aber ging an der Hand ihrer Mutter in die Küche.

●Zu der Geschichte hat mich eins der Cover von Misery6 inspiriert, das was ich oben eingefügt habe. Das Cover ist glaube ich auch noch zu haben, also falls jemand eine richtige Geschichte dazu schreiben möchte, markiert mich dann aber auch. Ich würde sie gerne lesen.●

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