# Mauern

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Ich sah die schwarzen Steine vor mir. Einer auf den anderen stapelten sich in den Himmel hinauf. Meine Hand legte sich auf den Stein. Schön warm grenzte er mich von der Außenwelt ab. Er beschützte mich. Niemand kam zu mir. Ich kam zu niemanden. Seine wärme beruhigte mich. So lange diese Steine aufeinander liegen war ich sicher. Vor allem was hinter der Mauer war. Ich wollte es eigentlich gar nicht wissen. Hier war alles was ich brauchte. Mein Haus mit einen warmen Bett und davor ein Garten, der mich nährte. Ich lächelte, denn ich wusste, dass ich hier sicher war. Ich lächelte, denn hier könnte mir niemand etwas antun. Nur manchmal wanderte mein Blick zum Himmel und ich frage mich, ob auf der anderen Seite der Mauer auch der Himmel blau oder war er dort grün? Ob dort wohl meine Beeren anders schmeckten? Auch fragte ich mich manchmal was alles dahinter lag. Ich wusste, dass es leben dort gab, denn manchmal sah ich Rauch von der anderen Seite und auch die Vögel besuchten hin und wieder die andere Seite der Mauer. Selten wünschte ich mir auch ein Vogel zu sein. Wenn ich einer wäre, könnte ich auch einfach nur so hoch fliegen wie es nötig war um über die Mauer zu sehen und dann... Dann würde ich nach Hause zurückkehren. Ins sichere, ins warme, denn ich weiß, dass ganz gleich was hinter der Mauer lauerte, dass es hier nur schöner sein könnte. Als sich der Himmel rot färbte ging ich in mein Haus und war zu frieden mit meinen tun heute. Morgen würde ich das gleiche tun sowie übermorgen, denn das tue ich seit gestern und vorgestern und noch viel länger schon.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 30, 2022 ⏰

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