Denn bist du da
Bin ich nicht mehr dieser Wichser der ich war
Du gehst, aber das ist auch nur eine Art, mich zu verlassen.
Heute komme ich zu spät nach Hause. Ich sollte mich schuldig fühlen, dass ich Mutter warten lasse, und den Kerl der neuerdings immer bei uns rumhängt und zu groß für die kleine Wohnung ist. Stattdessen fühle ich mich sogar ziemlich gut.
Ein Bier hat mir genügt, danach habe ich mit dem Kettenmädchen über den Sänger geredet, der sich lieber bei meiner Stadt bedankt hat als bei mir. Eine gute Stimme hat er trotzdem. Nach und nach sind alle gegangen, der dürre Junge hat sich bei dem Kettenmädchen eingehakt, eine mit braunen Haaren, die aussieht als wäre sie noch ein Kind, hat ihren Vater umarmt.
Jetzt steht nur noch der Lockenkopf hier, neben mir, eine Zigarette im Mundwinkel und lehnt an der Fassade der Konzerthalle. Wenige Wände weiter brüllt eine Metalband unverständliches Zeug, sonst ist es merkwürdig still. "Willst du noch mit zu mir?", fragt der, von dem ich jetzt das Lieblingslied und geheime Tatoo kenne, dafür weder Name noch Alter und mit dessen bester Freundin ich mir ein Bier geteilt habe, und der mir ziemlich wenig fremd vorkommt für die Tatsache, dass er ein Fremder ist. "Ja.", sage ich, viel zu spät und mit viel zu piepsiger Stimmbruchstimme und da lacht er wieder.
Ich hatte immer das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlen würde, und ich schätze, jetzt weiß ich, was es war. Es war an einem Juniabend Motorradfahren und rauchen, an einer Tankstelle Marshmallows klauen und in die Spree spucken und mit Edding 'was soll ich sagen, ich mag dichso ganz allgemein' an eine Rutsche malen und auf dem Bahnsteig zusammen alleine tanzen.
"Ciao.", sagte er. Und jetzt bin ich wieder allein mit der zu lauten Musik auf meinen geschundenen Ohren.
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sieh mal wie ich tanz' - KUMMER
Teen FictionDu beschreibst mich als Künstler, doch das ist auch nur eine Art auszudrücken, dass du mich verachtest. Ich kann kaum laufen, aber sieh mal wie ich tanz' Unsicherheit überspielt mit Arroganz Ich hab es denen die mich mögen niemals einfach gemacht...
