16. Türchen

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Pov Pallette

Gestern Abend als ich nach Hause gekommen bin und anschließend im Bett lag, konnte ich einfach nicht einschlafen. Zu sehr kribbelte mein ganzer Körper vor Aufregung. Ich war so froh, dass ich mich Manu gezeigt hatte. Er hatte auch sehr glücklich darüber reagiert, was mich noch mehr gefreut hatte.

Als ich dann heute aufgestanden bin, war es schon kurz nach 1 Uhr Mittag. Aber wie gesagt, konnte ich gestern nicht wirklich einschlafen. Ob es Manu ähnlich erging? Vielleicht erfahre ich das heute ja noch, wenn wir uns wieder sehen. Jedenfalls stand ich gerade am Küchenfenster und trank ein Glas Wasser. Meine Gedanken hingen dennoch nur bei Manu und was er gerade machte.

Bestimmt aß er gerade mit seiner Familie oder übte für heute Abend. Ob ich jemals seine Familie kennen lernen werde? Seine Schwester kannte ich bereits und sie schien etwas zu wissen, was Manu wohl unangenehm war. Schmunzelnd wand ich meinen Blick vom Fenster ab, stellte das Glas ab und ging ins Badezimmer, um mich frisch zu machen. Anschließend lief ich ins Schlafzimmer weiter und zog mir meine Alltagsklamotten an.

Danach ging ich wie immer in mein Arbeitszimmer, das inzwischen mein Aufnahmezimmer geworden war. Ich checkte kurz meinen Youtube-Kanal, um zu sehen, wie meine Videos ankamen und ich war darüber echt zufrieden. Einige meiner Abonnenten fragten sogar, wann das nächste Video kommt.

Glücklich verließ ich das Zimmer wieder. Heute musste ich mal wieder einkaufen gehen. Ich hatte so gut wie nichts mehr zuhause. Also öffnete ich meinen Kühlschrank und sah nach, was ich so alles brauchte. Schnell hatte ich mir einen Einkaufszettel geschrieben und machte mich dann auf den Weg zum Supermarkt.

Während ich so durch die Gänge des Geschäftes ging, bemerkte ich nicht dass ich beobachtete wurde. Erst als ich von hinten angetippt wurde, schreckte ich in einem Satz herum und sah in die blauen Augen von Zombey. „Man Zombey jag mir nicht so einen Schrecken ein." schimpfte ich ihn. „Sorry, aber das hat sich gerade so gut angeboten." Lachte er und hielt sich dabei die Hand vor den Mund, damit er nicht zu laut wurde.

„Ist ja schon gut." Beruhigte ich Micha. „Ok, jetzt bin ich fertig. Naja egal. Und wie geht es dir so?" fragte er neugierig. „Ja ganz gut und dir? " Antwortete ich ihm kurz. „Ach super. Du fehlst mir in der Arbeit aber sehr. Wir sehen uns dadurch kaum. Außerdem wie sieht es jetzt mit dem Geiger aus?" warf er alle Themen durcheinander, weshalb ich alles erst mal in meinem Kopf ordnen musste.

„Überfordere mich nicht immer so. Aber wie du siehst, kannst du in der Arbeit schon gar nicht mehr ohne mich. Und was Manu angeht. Wir treffen uns heute wieder." Begann ich breit zu grinsen. „Ach du weißt auch schon seinen Namen." Meinte Michael erstaunt.

„Ja wir schreiben uns auch schon seit einigen Tagen." Erzählte ich weiter. „Sehr interessant was du mir da erzählst. Da ist mein bester Freund verliebt und krallte sich gerade einen Typen und ich krieg es noch nicht mal mit. Echt enttäuschend." Kam es empört von ihm. „Ach sehe es nicht so schlimm. Wir kennen uns erst seit gestern persönlich. Also hast du noch nicht wirklich was verpasst." Beruhigte ich sein Gewissen. „Dann bin ich aber erleichtert." Atmete er schwer aus.

„Ja ich muss jetzt wieder weiter. Sonst frägt sich Chessie noch, wo ich bleibe." Kicherte Zombey verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. „Ok, ja man sieht sich." Verabschiedete ich mich von ihm und lief zur Kasse. Dort bezahlte ich meine Einkäufe und ging nach Hause.

Bei mir zuhause angekommen verträumte ich erst mal alles und machte mich dann anschließend ans Kochen. Nur eine einfache Tütensuppe, mehr brauchte ich gerade nicht. Heute Abend würde ich nämlich wieder etwas mit Manuel essen. Darauf freute ich mich schon riesig. Doch nicht nur deswegen. Ich wollte für ihn Plätzchen backen und ich hoffte, dass sie etwas werden.

Summend machte ich mich daran ein Rezept aus dem Internet zu suchen und entschied mich schließlich für irgendwelche, die einfach aussahen. Natürlich war ich wieder ein Tollpatsch und machte viele falsch, doch über mein Endergebnis war ich dennoch relativ zufrieden. Auch vom Geschmack her waren sie nicht schlecht. Zufrieden verpackte ich sie in ein kleines Tütchen und stellte sie auf meine Kommode in der Garderobe, damit ich sie nicht vergesse.

Nun musste ich nur noch warten, bis Manuels Auftritt begann. Und das kam mir wie eine Ewigkeit vor. Als die Zeit doch endlich vorüber gegangen war. Zog ich mir meine Jacke und Schuhe an, packte nach den Plätzchen und machte mich auf den Weg in den Park.

Als ich die Geige von Manuel hören konnte, begann ich augenblicklich zu grinsen. Als ich dann um den Busch kam und Manu sah, schlug mein Herz wild gegen die Brust. Gerade beendete er sein Stück und sah dann auf. Sofort erblickte er mich und wank mir unauffällig zu, was ich lächelnd erwiderte. Nun wird alles gut, da bin ich mir sicher. 

Adventspecial #KürbistumorWhere stories live. Discover now