4. Türchen

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Pov Patrick.

Wie jeden Tag stand ich auf und machte mich für die Arbeit. Heute hatte ich jedoch gar keine Motivation auf irgendetwas. Heute würde nämlich wieder eine Versammlung in der Arbeit stattfinden und die würde wie jede andere auch werden. Und zwar extrem langweilig. Unser Chef wollte sich, wie jedes Weihnachten, bei uns bedanken, dass wir so hart gearbeitet haben. Es war jedes Jahr die gleiche Rede. Das einzige, was sich an der Versammlung lohnte, war das Geschenk, das man zum Schluss bekam.

Gähnen verließ ich also meine Wohnung und fuhr wie immer mit meinem Auto zu meiner Arbeit. Dort stellte ich es wie auch immer auf dem Parkplatz ab und lief zu meinem Büro hoch. Bei meinem Schreibtisch angekommen, setzte ich mich auf meinen Stuhl und griff nach einem Dokument.

Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, wie langweilig und eintönig mein Leben eigentlich geworden war. Ich war doch gerade einmal 26 Jahre alt und hatte schon so ein langweiliges Leben. Ich sollte echt einiges daran ändern, sonst ging ich noch ein.

Sonst war ich immer ein lebensfroher Mensch, doch durch die Arbeit hatte ich immer weniger Zeit für meine Hobbys. Auch könnte ich mal wieder in eine Bar oder Disco gehen. Etwas tanzen und andere Männer kennen lernen. Vielleicht würde ich dann auch meine große Liebe kennen lernen. Allgemein sollte ich mein Liebesleben wieder etwas mehr aufleben lassen. Ich konnte mich nicht mal mehr an meinen letzten Kuss erinnern, was echt traurig war.

Meine Motivation stieg wieder und bei dem Gedanken, das ich bald wieder ein etwas aktiveres Leben haben werde, begann mein Bauch aufgeregt zu kribbeln. Grinsend widmete ich mich schließlich meine Arbeit und es war unglaublich, wie schnell alles weg ging.

Dann kam noch die Versammlung, doch die würde ich auch noch schaffen. „Hey was bist du den so gut drauf?" fragte mich Zombey. „Ach ich habe nur bemerkt, wie langweilig mein Leben eigentlich ist." Lachte ich und lief zum Gemeinschaftsraum. „Und was ist daran zum Freuen?" fragte er nun verwirrt. „Nein ist es natürlich nicht, aber ich werde das jetzt ändern und wieder etwas mehr anfangen zu leben." Erklärte er mir. „Das freut mich aber für dich." Gratulierte er mir. „Danke." Bedankte ich mich.

Gemeinsam betraten wir den Gemeinschaftsraum und setzten uns auf einen freien Stuhl. Nun mussten wir nur noch warten bis alle Kollegen kamen und anschließend noch auf den Chef, der immer gerne etwas zu spät zu den Versammlungen kam.

Als er dann doch endlich auftauchte ging es los. Wie vermutet bedankte er sich wie immer bei allen für die harte Arbeit. Anschließend ging er noch auf die Erneuerung und Verbesserung, die über das Jahr gemacht wurden ein. Und auch was uns nächstes Jahr erwarten wird und welche Ziele er sich gesetzte hatte, zu erreichen. Wie jedes Jahr kamen wir jedoch immer darüber, also konnte er sich nicht beschweren.

Nach ein ein halb Stunden Großversammlung hatte ich es endlich geschafft und ich konnte in den Feierabend gehen. Zombey sah mich erleichtert an, denn unser Chef hatte die Begabung viel und lange zu reden. Gemeinsam begaben wir uns aus dem Raum, wo wir auch schon unser Weihnachtsgeschenk überreicht bekamen.

„Und wirst du dir dann heute noch jemanden aufreißen?" fragte Micha neugierig, was mich nur meine Augen verdrehte ließ. „Niemanden, denn morgen ist Arbeit und da gehe ich nicht am Vortag feiern." Erklärte ich und wann mich von ihm ab.

„Ist ja schon gut du Miesepeter." Schmollte Michael und ging zu seinem Auto. Ich lief ebenfalls zu meinem und stieg ein und fuhr nach Hause. Dort angekommen machte ich mir erst Mal Abendessen. Danach entschloss ich mich, heute wieder ins Fitnessstudio zu gehen. Also packte ich meine Sportsachen zusammen und machte mich auf dem Weg.

(...)

Gerade lief ich auf dem Laufband, als ich den Mann mit den langen Haaren von gestern auf der Straße entdeckte. Er lief wieder in den Park. Ich ging natürlich immer noch davon aus, dass dort am Weihnachtsmarkt arbeitete, aber das war nur eine Vermutung. Morgen werde ich es wohl herausfinden. Mal schauen ob ich ihn an irgendeinem Stand sehe.

Ich wendete meinen Gedanken ab und machte das Laufband aus. Anschließend ging ich zu den Geräten und machte dort weiter. Der unbekannte Mann ging mir jedoch nicht mehr aus den Gedanken. Wie er wohl von vorne aussah?

(...)

Fertig geduscht verließ ich das Fitnessstudio und lief direkt nach Hause. Erst habe ich noch überlegt, ob ich nicht in den Park schauen sollte, doch war nach dem Training zu fertig und wollte stattdessen gleich nach Hause. Außerdem wäre dann Zombey wieder beleidigt, dass ich ohne ihn und Chessie dort hin bin, obwohl wir es ausgemacht haben, dass wir zu zweit gehen.

Ich verschnellerte meinen Schritt, da es doch ziemlich kalt draußen war und ich schnell nach Hause in ein warmes Bett wollte. Bei mir zu Hause angekommen lief ich zu meiner Wohnung hoch und wollte meine Tür aufsperren, da ging die Tür bei meiner Nachbarin auf.

Sofort verdrehte ich die Augen, als ich ihre Stimme hörte. „Hallo Patrick, wie geht es dir?" fragte sie mit ihrer piepsigen Stimme. Ich mochte sie einfach nicht. Sie war einfach so eine Schleimerin. Natürlich wusste ich, dass sie etwas von mir wollte, aber zum Glück stand ich nur auf Männer. Wegen solchen Frauen war ich immer wieder froh schwul zu sein.

„Mir geht es gut. Aber ich bin von meinem Training erschöpft und würde mich deshalb gerne ausruhen." Erklärte ich ihr noch nett. „Ah, du kannst dich auch gerne bei mir ausruhen und mir gerne zeigen, wie du trainiert bist." Kam sie direkt zu Punkt. Am liebsten hätte ich ihr jetzt vor die Füße gekotzt, aber da ich gerade nichts im Magen hatte, konnte auch nichts hoch kommen. „Nein danke und jetzt entschuldige mich." Wimmelte ich sie ab und betrat schnell meine Wohnung. Schnell schlug ich die Tür hinter mir zu, damit sie mir nicht folgen konnte.

Erleichtert zog ich meine Sachen aus und machte mir etwas zu Essen. Nach dem Essen machte ich mich bettfertig und schlief daraufhin auch schnell ein.

Adventspecial #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt