1. Türchen

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Pov: Palle

„Haha Zombey. Sehr witzig." Lachte ich ironisch und wendete mich von meiner Arbeit ab. „Glaubst du, Maurice würde es so toll finden, wenn du ihn versuchst mit jemand anderen zu verkuppeln. Und nur weil ich schwul bin, heißt das nicht, dass ich jeden Typen anspringe, der um die Ecke kommt." Meinte ich zu meinem besten Freund und Arbeitskollegen.

„Warum nicht? Ihr zwei habt euch das letzte Mal auf meiner Party so gut verstanden. Außerdem wärt ihr beide unglaublich süß zusammen." Schwärme er, weshalb ich nur meine Augen verdrehte. „Nur weil wir uns gut verstehen, heißt dass nicht gleich, dass wir ein Paar werden. Für dich klingt es so einfach homosexuell zu sein. Aber ist es überhaupt nicht. Nur weil zwei Schwule aufeinander treffen, heißt das auch nicht gleich das sie ein Paar werden müssen." Erklärte ich ihm.

„Ach du übertreibst schon wieder Palle. Außerdem wer jammert mir jedes Weihnachten vor, dass er seine Eltern mal wieder niemanden vorstellen konnte?" provozierte Michael mich. „Ich finde halt keinen der zu mir passt, ok. Und ich übertreibe überhaupt nicht. Das ist wie bei Heterosexuellen, nur noch viel schlimmer. Homo-, Bi- oder Pansexuelle fallen nun mal nicht vom Himmel. Außerdem muss die Stimmung auch passen." Erklärte ich ihm und sehe ihn eindringlich an. „Gut ich geben mich geschlagen." Lachte er und hob seine Hände in die Luft.

„Und du bist dann sowieso wieder eifersüchtig, wenn ich mich an Maudado rann machen würde." Lachte ich nun. „Hey, ich habe eine Freundin schon vergessen?" kam es von ihm ironisch. „Ja, aber du bist auch bisexuell und ich habe schon oft bemerkte, wie du Dado auf den Arsch gegafft hast. Außerdem hat er mir in unserem letzten Gespräch erzählt, das er eher auf dominante und unterwerfende Männer steht, was ich definitiv nicht bin. Klar bin ich lieber der aktive Part, aber manchmal gegen passiv habe ich auch nichts einzuwenden." Meinte ich ehrlich und widmete mich wieder meiner Arbeit.

„Ok ist ja schon gut. Ich gebe es offen zu, das ich Maudado manchmal auf den Arsch gaffe, aber darf ich das jetzt etwa nicht mehr?" fragte er offen und verschränken seine Arme vor der Brust. „Ja doch, aber darf ich jetzt bitte wieder arbeiten. Die Dokumente hier bearbeiten sich schließlich nicht von alleine." Wimmelte ich Zombey ab. „Ist ja schon gut." Kam es von ihm und ging zurück zu seinem Arbeitsplatz.

Micha hatte dennoch recht. Jedes Weihnachten jammerte ich ihm vor, dass ich meinen Eltern niemanden vorstellen konnte. Sie fragen mich auch jedes Jahr, wie es nun mit einem Freund aussieht. Aber ich hatte einfach kein Glück, was die Liebe anging.

Entweder war es meine Arbeit, die im Weg stand oder mein Partner selbst. Mal waren sie mir zu anhänglich, mal zu kühl. Mal waren sie mir zu dominant und mal zu unterwürfig. Ich war eigentlich nie zufrieden. Aber ich wollte jemanden, der über meine schlechten Witze lachte und genau meinen Humor teilte. Jemand der sich gegen meine blöden Sprüche werte. Er sollte auch gleiche Interessen wie ich haben, doch mir auch seine Interessen näher bringen. Sein Aussehen, war mir egal.

Ich werde wohl niemals Glück haben, was die Liebe angeht. Aber wie vermutete sterbe ich sowieso alleine, soll mir auch recht sein. Ich hatte aber schon echt lange nach einem neuen Freund gesucht. Ich habe alles versucht. Mich sogar auf irgendwelchen Dating Apps angemeldete. Doch da wollten viele nur einen One-Night-Stand.

Seufzend konzentrierte ich mich wieder auf die Arbeit und schrieb die Dokumente fertig. Als ich diese geschafft hatte, was es auch endlich Feierabend, weshalb ich meine Sachen zusammen packte und zu Micha ging. Der kam mir bereits grinsend entgegen. „Endlich geschafft." Prustete er und lief mit mir zum Ausgang. „Ich dachte schon, der Stapel auf meinem Tisch wird nie kleiner." Meinte er und kratzte sich am Hinterkopf. „Also bei mir ging wie immer alles sehr schnell weg und der Feierabend kam auch sehr schnell." Grinste ich ihn breit an, was ihn nur den Kopf schütteln ließ.

„Kein Wunder, dass du keinen abbekommst. Einen Spießer mag keiner." Lachte er fies, weshalb ich ihm in die Schulter schlug. „Aua." Jammerte er und hielt sich die Schulter. „Das hast du davon." Meinte ich beleidigt und ging weiter. Bei meinem Auto angekommen sperrte ich es auf und setzte mich hinein. „Hey Palle." Hielt mich Zombey auf. „Ja was gibst?" fragte ich und sah zu ihm auf.

„Chessie wollte mal auf den Weihnachtsmarkt gehen und da hat sie gefragt ob du mit willst." Kam es von Micha und sah mich abwartend an. „Ist Maurice auch dabei?" fragte ich misstrauisch. „Nein der ist nicht dabei." Beruhigte er mich. „Ok, aber ich kann erst am Freitag." Stimmte ich ihm zu. „Klar ich gebe Chessie bescheid. Wir sehen uns dann Morgen." Grinste er und ging von meinem Auto weg. „Ja bist morgen." Verabschiedete ich mich von ihm und schlug meine Tür zu.

Ich startete den Motor meines Autos und fuhr los. Ich brauchte zum Glück nur eine halbe Stunde von meiner Arbeit zu mir nach Hause. Zu meinem Glück hatte ich eine billige Wohnung relativ zentral bekommen, was ja in der heutigen Zeit kaum noch möglich war.

Bei mir zuhause angekommen, parkte ich mein Auto und lief zu meiner Wohnung hoch. Dort angekommen sperrte ich die Tür auf und betrat die Garderobe. Schnell zog ich meine Sachen aus und machte mir sogleich etwas zu Essen. Anschließend setzte ich mich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Als es dann sehr spät geworden war, machte ich mich bettfertig und legte mich in mein großes Bett. Zu zweit wer es umso schöner, aber das wird wohl noch sehr lange ein Wunschdenken bleiben. Müde schlief ich schließlich ein.

Adventspecial #KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt