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Kapitel 18 - Drei Besen

,,Alec? Alec!", rief ich als ich den Slytherin im Innenhof erblickte und auf ihn zu lief.

Der Schnee knartschte bei jedem meiner schnellen Schritte.

,,Was ist denn los? Ist was passiert?"

Der Junge hatte seine Ellbogen auf einer Steinmauer abgestützt und blickte in den Himmel. Da es schon sehr kalt draußen war, trug Alec einen dicken braunen Mantel und hatte die Hälfte seines Gesichts in seinem Hausschal vergraben.

,,Gerade ist etwas ganz komisches passiert."

,,Und das wäre?", fragte Jester und richtete seinen Blick auf mich.

,,Harper, er hat mir gesagt, dass ich nur wegen McGonagall im Quidditchteam bin."

,,Und das zieht jetzt dein Ego runter?", entgegnete Alec neckend. Dabei zog er seinen Schal etwas herunter, sodass ich ihn nun besser verstehen konnte.

,,Darum geht es doch gar nicht! Er hat außerdem von Gerechtigkeit gesprochen, genau hab ich es nicht verstanden."

Alec gab nur ein leises ,,Hm" von sich und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Landschaften Hogwarts.

,,Ich dachte du wüsstest was er meinen könnte. Du kennst ihn doch so gut", sprach ich.

,,Ich kannte Harper gut. Heute ist er wie ein verschlossenes Buch für mich."

,,Alec, er meinte auch, dass er noch nicht weiß, was passieren würde, wenn ich meinen Teil der Abmachung nicht einhalten würde."

,,Wir spielen im selben Team du und ich. Ich bin auf deiner Seite. Ich weiß genauso wenig wie du darüber", entgegnete der Junge.

,,Irgendwie komisch, nicht?", sagte ich leise und stütze meine Ellbogen ebenfalls auf dem Gestein ab.

Meinen Blick ließ ich über den schwarzen See und dann hinauf zum Himmel gleiten.

Ob ich je wieder fliegen werden kann?

,,Lass uns das alles doch erstmal vergessen. Die Abmachung, Quidditch, Harper...", brach Alec auf einmal hervor.

Meine Aufmerksamkeit galt nun wieder voll und ganz dem Slytherin.

,,Heute Abend wollten ein paar aus unserem Geschichtskurs nach Hogsmeade, zum Drei Besen. Butterbier trinken, bisschen reden. Ich glaube das
würde dir ganz gut tun. Mal ein bisschen auf andere Gedanken kommen", gab der Junge begeistert von sich.

Lustig könnte das bestimmt werden.

,,Ist morgen nicht Schule?", wandte ich ein und sah Alec dabei verwundert an.

,,Komm schon. Als könnte uns das aufhalten. Wir haben eh in fünf Tagen Weihnachtsferien."

Da hatte er auch wieder recht.

,,Dann um 18 Uhr am Schlosseingang. Abgemacht?"

,,Abgemacht!"

...

Der restliche Schultag verging wie im Flug. Obwohl ich erst Schwierigkeiten damit hatte, den ganzen Schulstoff wegen meines Unfalls nachzuholen, liege ich einigen wohl gerade im voraus - McGonagall hatte mich heute mehrfach gelobt, dass war mir zuvor noch nie passiert.

Um 17:50 Uhr klopfte es dann auch schon an der Tür meines Zimmers.
,,Bist du fertig? Gehen wir?", hörte ich Alec drängelnd.

,,Einen Moment", entgegnete ich, nahm schnell noch meine Handschuhe ehe ich mich mit Jester auf den Weg nach draußen begab.