Kapitel 2 - Überraschende Begegnungen

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Nervös rutschte ich einige Male auf meinem Stuhl hin und her und schaute hinüber zu Harper, welcher im Gegensatz zu mir völlig entspannt war..

,,Mr. Malfoy, Mr. Lecrile. Mit einem von euch hatte ich bereits Gelegenheit zu sprechen. Mit ihnen nicht."

Professor McGonagall wandte den Blick von ihrem Schreibtisch ab und schaute dem Slytherin in die Augen.

,,Ihr Verhalten am Tage ihrer Ankunft ist unentschuldbar. Ich weiß, dass sie es waren Mr. Lecrile, Hagrid hatte sie beobachtet."

Hagrid. Er musste gesehen haben wie Harper länger da blieb um den Farbeimer zu positionieren und den Zauber auszusprechen, welcher seine Konstruktion unsichtbar werden ließ.

McGonagall öffnete einige Akten, welche sie bereits vor unserer Ankunft parat hatte und betrachtete erst meine, dann die des blonden.
Beide waren in einen braunen Lederumschlag eingepackt und eine silberne Klammer fixierte jeweils ein Bild von uns an ihnen.

,,Sonst ein fleißiger Schüler, das hätte ich von ihnen nicht erwartet."

Sie schloss die Mappen zu, legte sie wieder behutsam in eine Schublade und blickte dann wieder auf Lecrile.

,,Strafarbeiten. Genaueres werde ich ihnen morgen zukommen lassen, aber es wird nicht wenig sein." Kurz pausierte Professor McGonagall und wandte ihre Augen auf mich. ,,Und für sie Mr. Malfoy gilt dies auch."

Harper schien kurzzeitig froh über diesen Entschluss zu sein, als hätte er eine härtere Strafe erwartet. Lächelnd nickte er ihr zu, doch seine Freude kam wohl zu früh.

,,Und fünf Wochen kein Quidditch für sie, Mr. Lecrile. Ich hoffe sehr, dass ihr euch nicht nochmal zu einer Unterrichtsstunde verspäten werdet und eure Feindseligkeiten begrabt."

Scharf sah sie uns beide an.

,,Ich bin fertig, ihr dürft gehen."

Harpers Lächeln verschwand mit ihren Worten schneller, als es gekommen war.

Ich wollte gerade aufstehen, als der Slytherin überzeugt aufsprang und entgegnete: ,,Fünf Wochen? Die Saison fängt bald an und ich bin der Kapitän unserer Mannschaft!"

,,Das hätten sie sich vielleicht früher überlegen müssen."

,,Aber, ohne mich werden wir keine Chance auf den Hauspokal haben!", protestierte der Slytherin.

Doch Professor McGonagall reagierte nicht und wandte sich auf einige Blätter Pergament zu, welche auf ihrem Schreibtisch lagen.

Harper blieb einen Moment lang wie angewurzelt stehen. Mit großen Augen schaute er die Professorin an, welche sich hingegen weiter nicht von den Formularen abwandte und Harper gekonnt ignorierte.

Schließlich verließ der blonde das Büro abrupt und warf die schwere Tür mit einem lauten knall hinter sich zu.

Ich für meinen Teil verstand seinen Aufruhr keineswegs. Irgendwie war es sogar belustigend, wie er sich über so eine Kleinigkeit so sehr aufregen konnte. Dabei schaffte ich es nicht mir bei seinem Abgang ein leichtes Grinsen zu verkneifen.

Vor allem aber war ich froh, dass ihn eine Strafe erwarten würde. Aber warum genau diese? Noch nie hatte ich erlebt, dass jemand Quidditchverbot bekommen hatte.

,,Warum Quidditch?", fragte ich Professor McGonagall und saß immer noch auf dem kleinen Hölzernen Stuhl vor ihr.

,,Es ist das, was ihm hier am meisten bedeutet."

Professor McGonagall erhob ihren Kopf von dem Pergament und erwiderte meinen immer noch fragenden Blick.

,,Der Unterricht fällt Mr. Lecrile ausgesprochen leicht, er ist ein hervorragender Schüler. Zusatzaufgaben sind ihm keineswegs ein Dorn im Auge. Wissen sie, er hat sich sehr bemüht um seinen zuzeitigen Stand in seiner Mannschaft zu erhalten. Ich glaube, sonst würde er es nicht verstehen."

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