Kapitel 17 - Ein böses Erwachen

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,,Was lässt du dir denn einfallen? Einfach so vom Quidditchtraining abzuhauen!", schnauzte mich Harper an.

Der hatte mir gerade noch gefehlt.
Dass ich weggelaufen war hatte ich fast vergessen gehabt. Aber eben auch nur fast.

,,M-Mir war auf einmal... ganz übel. Ich glaube ich werde krank", antwortete ich zögernd und musste zugeben mich ihm deutlich unterlegen zu fühlen.

Einige Schüler blieben bereits im Flur stehen und beobachteten das Spektakel.

Lecrile lehnte sich auf einmal bedrohlich nach vorn, sodass ich etwas in die Knie gehen musste und sprach: ,,Du legst dich mit dem falschen an Malfoy."

Seine schwarzen Augen starrten dabei direkt in meine.

,,Du wolltest mich im Team haben. Ich wollte gar nicht Spielen, schon vergessen?", entgegnete ich schlagfertig. Aber so leise, dass es hoffentlich keiner der anderen Schüler verstanden hatte.

Ehe ich mich versah packte Harper meinen Kragen und zog mich unsanft in einen deutlich leereren Flur. Seinen Zauberstab hatte er nun auch hinausgeholt und hielt ihn fest in seiner rechten Hand. Vielleicht wollte er mir ja drohen, dachte ich. Zugetraut hätte ich es ihm allemal.

,,Hör mal", gab er leise von sich, klang dabei trotzdem nicht weniger bedrohlich als zuvor.

Der Slytherin packte mich an der rechten Schulter und schubste mich mit einem Mal fest gegen die kalte Steinwand und fixierte meinen Oberkörper, sodass ich nicht mehr abhauen konnte.

,,Glaubst du wirklich ich hätte dich gerne in meinem Quidditchteam gehabt?", sagte Harper streng und betonte dabei vor allem seinen Anspruch auf die Hausmannschaft. Dabei kam er meinem Gesicht immer näher.

,,Schließlich hast du mich gefragt. Und lass mich jetzt bitte los!", entgegnete ich trotzig und versuchte Lecrile zu zeigen, dass ich mich nicht wieder so leicht von ihm einschüchtern lassen würde. Doch sobald ich die Worte ausgesprochen hatte, zog der Junge meinen Oberkörper nach vorn, nur um ihn dann wieder mit voller Wucht gegen die Wand zu donnern. Bei dem Schmerz der sich durch meine Schultern und meinen Rücken zog, biss ich mir fest auf die Unterlippe.

,,Aber nur weil McGonagall es so wollte."

,,Was redest du da?", platzte es aus mir raus. Ich versuchte mich von Harpers Griff zu befreien, doch der Slytherin war wesentlich stärker als ich.

,,Professor McGonagall bat mich dich im Quidditchteam aufzunehmen. Das konnte ich ihr leider nicht ausreden."

,,Und warum sollte sie das tun?"

,,Woher soll ich das denn wissen Malfoy! Sie schwafelte irgendetwas von Malfoy wieder in die Schulgemeinschaft integrieren. Obwohl ein Todesser wie du das gar nicht verdient hat. Ein Wunder, dass sie dich überhaupt wiederholen lassen haben."

Harper ließ mit einem Mal von mir los und wich einige Schritte zurück. Ich taumelte kurz etwas nach vorn, lehnte mich dann aber wieder stützend gegen die Steinwand. Der Aufprall war nicht ganz ohne gewesen und ich musste feststellen etwas in mich zusammengesackt zu sein.

Wut machte sich in mir breit. So viel Wut, dass ich den Jungen am liebsten selbst mit meinem Zauberstab gegen die Wand befördert hätte. Doch in meinem Kopf herrschte immer noch ein riesiges Fragezeichen und wenn Harper heute schon so gesprächsfreudig war, dann musste ich das auch nutzen.

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