49. Kapitel

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(Tylers Sicht)

Unsere Eltern hatten nicht gut darauf reagiert. Vorallem Hailys Vater sah sehr wütend aus. Vielleicht war es doch falsch ihnen jetzt davon zu erzählen. Aber hätten wir noch länger gelogen, hätten sie es bestimmt anders heraus gefunden und wären noch wütender. Wenn das überhaupt geht. Meine aller größte Angst bei der ganzen Sache ist: Haily zu verlieren. Daran will ich erst gar nicht denken.

Mom klopfte vorsichtig an der Tür und trat herein. Ich nahm sie nur verschwommen war. Sie platzierte sich neben mir und schaute mich an.

„Tyler, was habt ihr euch bloß dabei gedacht?“. Ihr Stimme war ruhig. Ganz im Gegensatz zu Jack, war sie immer ziemlich gefasst und ruhig. Mom und Jack ergänzten sich also perfekt. Hoffentlich konnte sie ihn etwas beruhigen und das ganze geht doch besser aus als gedacht. Ich zuckte mit den Schultern. Sie strich mir über die Schulter. „Nichts, habe ich gedacht. Meine Gefühle kann ich nicht mit Denken beeinflussen. Es ist einfachso passiert.“ Könnte ich Gefühle kontrollieren, hätte ich irgendwie dafür gesorgt mich gar nicht erst zu verlieben. Denn Gefühle machen einen abhängig von genau einer Person. In meinem Falle Haily. Und so eine Gefühlsabhängigkeit kann böse, für beide Beteiligte enden. 

„Ich und Jack haben uns dazu entschlossen, dass ihr euch auf Abstand haltet.“ Wieso wusste ich, dass das kommt? Dennoch tat es so weh.

„Wie soll das denn funktionieren?“

„Haily wechselt die Klasse und zuhause werden Jack und ich aufpassen, dass ihr diesen Abstand einhaltet“

„Ich will keinen Abstand zu Haily. Sie ist der einzige Mensch, den ich in letzter Zeit immer um mich herum haben wollte“ ich wendete mich an Mom. Fast schon flehend. Vielleicht ändert wenigstens sie noch ihre Meinung.

„Ihr müsst das beenden. Ab jetzt seid ihr nicht mehr zusammen“ Sie stand auf und verließ den Raum. Ich konnte sie einfach nicht anschreien. Obwohl ich es am liebsten getan hätte. Dazu war ich aber viel zu geschockt. Kurz gesagt ich war einfach zu nichts in der Lage. 

(Hailys Sicht)

 Eine halbe Stunde liege ich jetzt schon reglos auf meinem Bett. Mit einem gebrochenen Herzen. Auch Lucys Stimme die „Essen“ gerufen hatte, kam nicht an mich heran. Ich fühlte mich leer. Meine Augen waren geweitet und ich starrte unentwegt auf die weiße Wand vor meiner Nase.

Ein klickendes Geraüsch weckte mich aus diesem Zustand auf. Ich nehme an Dad will, dass ich essen komme. Die Tür hatte er vorhin schon wieder aufgeschlossen. Als ich das erste Mal gerufen wurde.

Ich habe aber gar keinen Hunger. Außerdem wird Tyler auch da unten sein und wenn ich mich recht entsinne soll ich mich ja fern halten. Das waren Dads Worte.

Zum Glück stand Logan in der Tür. „Willst du nicht essen kommen?“ er lehnte am hölzernen Türrahmen.

Ich schüttelte kaum wahrnehmbar den Kopf.

„Wirklich nicht?“

„Ich habe keinen Hunger!“ Meine Augen waren gefesselt von der weißen Wand. Ein weiß, welches meine innere Leere exakt wiederspiegelt.

Logan kam weiter in mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Er setzte sich neben mich auf mein Bett. „Ich dachte mir schon, dass du das sagst“ er kramte in seiner Hosentasche „Deshalb habe ich dir das mitgebracht“. In seiner Hand befand sich ein Brötchen.

„Iih war das in deiner Arschtasche?“

„Iss es jetzt. Dabei kannst du mir auch gleich erzählen warum du so schlechte Laune hast“. Widerwillig nahm ich das Brötchen. Aber Logan hatte ja recht. Ich muss etwas essen. Hungern bringt mich schließlich nicht weiter. Ich biss trotzig in das Brötchen.

„Wir haben es gesagt“ meinte ich so kurz wie möglich.

Logan war verwirrt. „Was gesagt?“

Ich nahm einen weiteren Bissen „Dass wir zusammen sind“. Ich merkte, wie sich meine Kehle bei dem Gedanken, an diesen Moment, erneut zusammen schnürrte.

„Oh Mist. Was hat Dad dazu gesagt?“ Logan legte seinen Arm um mich.

Meine Augen füllten sich mit Tränen. Mein Blick verschwomm zu einem unklaren Bild. „Wir sind nicht mehr zusammen“. Die erste Träne kullerte meine Wange herunter.

„Was?“ er war geschockt.

„Dad sagt wir sollen Abstand halten und ich habe die Klasse wechseln müssen.“ Ich wiederholte nocheinmal „Wir sind nicht mehr zusammen“. Es versetzte mir einen neuen Stoß ins Herz und mir wurde schmerzlich bewusst, Tyler, den den ich über alles liebe, nicht mehr so in den Armen zu halten, wie Logan in diesem Moment.

„Oh das tut mir so Leid Haily“. Seine Stimme klang bemitleidend, wie ich es hasste, wenn mich andere bemitleiden. Bei Logan war es anders. Ich mochte es, dass er meine Gefühle so gut versteht und ergänzt und immer das passende findet. „Haily höre auf zu weinen!“. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass aus der einen Träne mittlerweile fünfzig geworden sind. Ich drückte meine Augen zusammen.

„Warte hat Dad dich deswegen eingeschlossen?“

Zarkhaft nickte ich in seinen Armen.

„So das reicht. Dafür bekommt er jetzt etwas zu hören“ Logan war wild entschlossen Dad die Meinung zu geigen. Schnurrstracks verschwand er aus meinem Zimmer.

Sonst legte er sich nie, wirklich nie mit Dad an. Schon alleine, weil Dad normalerweiße immer gewinnt. Egal welches Thema disskutiert wird. Aber so wie er jetzt aus meinem Zimmer stolziert ist, will er Dad mal so richtig die Meinung sagen. Das geht nicht gut aus. Wenn ich das nicht verhinder gibt es Tote.

Schnell sprang ich auf und rannte, immernoch verheult, die Treppe herunter in die Küche. Logan sah etwas wütend aus genauso sprach er auch die ersten Worte. „Dad das kannst du doch nicht bringen“. 

Only One Person and your Life is changingDove le storie prendono vita. Scoprilo ora