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WEIß

Die Dunkelheit ist unumgänglich,
so reckt der Wald mit seinen Tannen,
die Äste über uns hinweg,
versetzt dich in die finstere Welt,
wo Träume bleiben unentdeckt.

Die Welt sehnt sich nach blassem grau,
welches es den Menschen erlaubt,
Fehler zu machen,
und in den kleinen Dörfern,
selbst an den Ufern der Moore,
wird es plötzlich still,
als wäre die Hoffnung bereits verloren.

Gefrorenes Gras am Wegesrand,
kein Erbarmen zeigt die dunkle Wand,
welche sich streckt über den Himmel,
und jeden Flecken blau bedeckt.

Erwartet man nun nasse Tropfen,
welche die Erde wegschwemmen,
und es wagen,
an Fensterscheiben laut zu klopfen,
dann ist das Eintreffen jener Kälte,
wohl ein Geschenk,
wenn anstatt der Nässe,
für den Moment,
sich der Himmel seinem Schicksal bekennt,
der Zyklus sich erfüllt,
und eine Flocke nach der anderen,
den Boden mit seinen Pflanzen umhüllt.

Gierig strecken diese sich,
mit ihrer letzten Kraft,
der erfüllenden Decke entgegen,
und freuen sich,
den Frühling baldig frisch zu erleben.

Die Bäume seufzen in dieser Nacht,
kehren das Leben in sich,
somit sie die Geburt überleben,
und nicht werden umgebracht,
von jener Kälte und auch dem Leben,
welche sie mit sich bringt,
und die Natur dazu zwingt,
nach der frischen Stille zu streben.

Gegensätze vereinen sich,
mit dem eiskalten Wille,
etwas Neues zu kreieren,
und trotz dem schlottern und frieren,
wird etwas Schönes geschaffen,
das wie Magie wirkt,
darauf wartend es anzufassen,
und seine individuelle Spur,
in der weißen Wüste zu hinterlassen.

——
Liebes @WattpadKaffeehausDE Team,
ich bin euch sehr dankbar, dass ihr mich in eurer wundervolles Projekt mit eingebunden und mir die nötige Motivation zukommen lassen habt, dieses Gedicht über den Einbruch des Winters zu verfassen. Herzlichen Dank und einen schönen Wintermonat wünsche ich den Lesern. Trinkt fleißig euren Tee und bleibt gesund!

v
~November 2019

fatigantWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu