» das ding welches pocht «

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Dies ist mein allererstes Gedicht. Halleluja.

HERZSCHLAG

» inhaltlich & sprachlich überarbeitet «

Still und einsam kauere ich
vor dieser Fensterscheibe,
ein Bier in meiner rechten Hand,
welche sich kaum zu rühren vermag,
da sie schmerzt und sich windet,
aufgrund des Alltags Sünde
- das Bier ohne Pfand.

Müde, düster,
Augenringe klar und freundlich,
das Lachen kaum möglich,
von fernem erklingt ein Klavier,
doch ich anstatt von Farben bedeckt,
ganz allein,
ich sitze nur hier,
nun mit einem Wein.

Kaum hörbar durchbricht
ein Geräusch meinen Geist,
die weißen Füße aufs Parkett,
taumelnd sorgenvoll,
eile ich geschwind,
zu meinem Kind.

Ich stoppe im Gang,
vor mir auf den Fliesen,
ein Eigelb zerschellt,
hinter mir Gesang,
draußen der Regen,
klopf klopf.

Mein Herz beginnt zu pochen,
mir wird das viel zu viel,
ich stoppe,
erspähe hastig mein Ziel,
und gehe in großen Schritten,
vorbei an der Käsereibe,
welche einsam und unbenutzt
den leblosen Flecken Küche ziert,
direkt zur Fensterscheibe.

Zweifel durchströmen mich,
da die Sünde mich packt,
und es nicht vermag,
mich loszulassen,
ich jedoch weiß und hoffe und bange,
dass ich atme anstatt zu ertrinken,
in diesen Schatten versinke,
unkontrolliert,
sich meine Hand manövriert,
bis zu dem Alkohol.

Ein großer Schluck,
erst bitter,
dann salzig,
draußen tobt ein Gewitter,
feurig nass spritzend,
eine Träne bahnt sich die Wange entlang,
da ich kaum mehr klar denken kann,
zu viel hier und dort,
ich vermisse meinen Ehemann,
welcher gewiss bei mir ruht,
doch dies an einem anderen Ort.

So laufe ich hastig ins Bad,
suche nach Antwort und Rat,
vorbei an Zahnbürsten und Cremen blicke ich,
genau in mein Gesicht,
in welchem rötliche Scham sich wild den Kampf liefert,
mit Dreck und den Sorgen,
bis die Fassade bricht.

Verweint und düster sieht es aus,
ich erkenne mich nicht,
noch lange stehe ich so da,
und betrachte meine Kreation,
welche sich abwendet,
ohne Kontrolle,
jegliche Kraft verschwendet,
die Tür geht auf,
große Augen blicken hinauf,
ein Schluchzer entweicht meiner Kehle.

Ich werde berührt,
vorsichtig schlingen sich
zwei kleine Arme um mich,
und Geflüster dringt an mein Ohr,
alles ist still,
kein Gewitter - kein Regen,
ich spüre den kindlichen Segen.

„Ich hab dich lieb, Mami"

v
6.11.2018

Überarbeitet am 05.08.2020

fatigantWhere stories live. Discover now