❥ Kapitel 13

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Zu tief in Gedanken schrecken wir beide auf, als es an der Tür klingelt. Ash wollte schon aufstehen, doch ich mache eine Handbewegung das er sitzen bleiben soll. Daraufhin knurrt er nur und bleibt gespielt beleidigt sitzen, was ich mit einem Lachen entgegne.

An der Tür gebe ich dem Lieferanten das Geld und nehme die Pizzen an mich und gehe dann in das Wohnzimmer zurück. Dort angekommen, bleibe ich kurz stehen und sehe zu wie Ash den Tisch deckt. Ein Gentleman durch und durch.

„Süß von dir, danke." sage ich zu ihm, während ich mich hinsetze.

„Süß bin ich also, hm?" grinst er mich dämlich an und setzt sich mir gegenüber.

„War ja klar, das du nur den Teil hörst!" Ich verdrehe die Augen, mit einem Lächeln und nehme mir ein Stück von der Pizza.

Eine Weile essen wir schweigend, wohl bemerkt die Pizza schmeckt göttlich, mit dem Fernseher im Hintergrund. Ich überwinde mich dann endlich bei meiner nächsten Aussage, stillhoffend es nicht zu bereuen, aber theoretisch weiß er es ja schon. Wieso habe ich so Angst? Ich kann ihm vertrauen. Seit langer Zeit fühle ich mich endlich wieder bei jemanden sicher und wichtig.

„Du hattest recht." fange ich leise an.

Ash hebt seinen Kopf und sieht mich fragend an, während er seinen Bissen runterschluckt. „Wobei denn?"

Ich hole zitternd Luft und sage „M-mit meinem Vater, er m-misshandelt mich." Kaum ist der Satz ausgesprochen, fällt auch schon die erste Träne.

Als er sieht das ich weine, kommt er zu mir und nimmt mich diesmal in den Arm. Auf einmal droht alles auf mich zu stürzen, was in der letzten Zeit passiert ist - es ist zu viel für mich. Wie lange trage ich jetzt diese Last mit mir herum? Warum kann ich nicht einfach ein Kind sein, das geliebt wird von ihren Eltern?

„Er hat mir die ganzen blauen Flecken und das blaue Auge angetan, mal ganz abgesehen von den Tritten, Schlägen und Beleidigungen, die ich mir immer anhören muss." Laut schluchze ich auf. „I-ich kann das langsam n-nicht mehr, ich bin f-für jeden nur ein unnötiger Balast. Keinen w-würde es stören, wenn ich nicht mehr existiere."

Offenbar geschockt darüber was ich sage, fragt er mich traurig „Wie kann ich dir helfen, Madi? Sag es mir und ich mache es."

„Bleib bei mir. Geh nicht nochmal ich... ich brauche dich." murmele ich in seinen Pullover und ziehe ihn noch näher zu mir.

Erstaunt darüber wie offen ich zu ihm spreche flüstert er sanft in meine Haare „Ich verspreche es dir, ich verlasse dich nicht mehr Süße und glaube mir wenn ich sage das du kein Balast bist, du bist wichtig. Du bist eine wundervoller Mensch und du wirst gebraucht. Ich brauche dich. Du bist mir so unglaublich wichtig geworden." und gibt einen Kuss darauf.

Ich bin so eine abgefuckte Person und trotzdem sitzt ein wahrhafter Engel neben mir. Danke Gott für diesen wunderbaren Menschen. Wie kann er mir in so kurzer Zeit, nur so wichtig geworden sein? Wo war er all die Zeit?

Eine kurze Ewigkeit verharren wir in dieser Position, bis wir uns lösen und uns innig ansehen. Sanft streicht er mir die angetrockneten Tränen von der Wange, während ich jedes Detail seines Gesichts erfasse.

„Und wieso tut er dir das an? Aus welchen Grund sollte man jemanden so etwas antun? Ich könnte ihn umbringen dafür." meint er angespannt.

„Es gibt einen Grund. I-ich erinnere ihn an sie." antworte ich ihm ehrlich.

„Wer ist sie? Kenne ich sie?" Anscheinend überlegt er, wen ich meinen könnte.

Eine Menge Erinnerungen drohen auf mich einzubrechen, weshalb ich schmerzhaft die Augen schließe. Ich schüttele nur den Kopf, nicht mehr sicher ob das hier eine gute Idee ist.

„Okay, wo ist sie denn jetzt? Ist sie umgezogen?" Offenbar weiß er nicht wie weit er mich befragen darf, deshalb antworte ich nur knapp.

„Sie ist nicht mehr hier." murmele ich leise vor mich hin.

Ash scheint zu merken, dass ich nicht mehr weiter darauf eingehen möchte und belässt es erstmal dabei. Deshalb essen wir zu Ende und gucken dann noch einen Film zusammen an.

Zögerlich setze ich mich neben ihn auf die Couch, worauf er mich lächelnd ansieht und mich beschützerisch an sich zieht. Ich kuschele mich seufzend in seine Arme und fange an mich zu entspannen, während er mir gedankenverloren über den Rücken streicht.

Für einen kurzen Moment, schalte ich die Welt aus und lebe in diesem Augenblick. Ich, angekuschelt in Ash's Armen. Und ganz ehrlich? Es gibt keinen besseren Ort, wo ich gerade sein möchte, außer in den Armen zu liegen von dem Jungen der mir so wichtig geworden ist.

Dies ist einer der schönsten Momente in meinem Leben, an diesen möchte ich mich für immer erinnern können.
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Madison hat die Karten auf den Tisch gelegt... außer das kleine Detail das fehlt😟

Ash seine Vergangenheit scheint ihn auch einzuholen... was meint ihr?🤔

Ich hoffe es hat euch gefallen -
Bis im nächsten Kapitel, Adios!🧡

Searching For LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt