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Jeremy ist heute schon wieder nicht  nicht in der Schule aufgetaucht, auch zur Nachilfestunde ist er nicht erschienen

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Jeremy ist heute schon wieder nicht  nicht in der Schule aufgetaucht, auch zur Nachilfestunde ist er nicht erschienen.
Ich bekam durch Zufall mit, dass er wohl krank geworden ist.
Früher hätte ich nicht lange überlegt, sofort wäre ich zu ihm gegangen und hätte mich neben ihn gelegt und sofort wäre es ihm besser gegangen.
Diese Zeiten sind vorbei und ich zerbreche mir den Kopf darüber, was ihm fehlen könnte. Ich sollte das nicht tun und dennoch kann ich es nicht abschalten.

Auf meine Hausaufgaben kann ich mich kaum konzentrieren, laut seufzend schiebe ich sie zurück in meine Schultasche, dabei fallen mir die Aufgaben für Jeremy in die Hände. Die Zahlen und Formeln tanzen vor meinen Augen.
Ich hätte es ihm heute besonders schwer gemacht. Rache für die Liegestütze die mir in den letzten Tagen Muskelkater beschert haben.
Ich packe sie zurück zu den Hausaufgaben und gehe zum Abendbrot wo Sara und Mama schon auf mich warten.

Sara plappert pausenlos ohne Punkt und Komma und ihr einziges Thema ist Fred.
Fred wie er mit ihr kuschelt oder Fred wie er frisst und nochmal Fred wie er sich eingelebt hat.
Mama und ich schauen uns immer wieder schmunzelnd an.
Fred hat eindeutig ihr Herz im Sturm erobert.
Die Nacht im Wald hat sie gut weg gesteckt. Die darauffolgenden zwei  Tage hat sie fast nur geschlafen, aber ohne einen einzigen Kratzer, hat sie alles überstanden.

"Morgen kommt doch Jer wegen meinem Käfig oder?"
Mit großen Augen blickt meine kleine Schwester mich an.
Ich zucke unwissend mit den Achseln denn darauf kann ich ihr keine Antwort geben.
"Er hat es versprochen," sagt sie enttäuscht und den Tränen nah.
"Er ist krank, ich weiß nicht ob es ihm morgen besser geht. Bestimmt kommt er wenn er wieder gesund ist."
Zufrieden isst sie ihr Brot weiter.
Wenn sie für etwas Verständnis hat dann dafür, das jemand krank ist.
Ich weiß noch als ich meine letzte Grippe hatte, ich dachte ich sterbe. Mehrmals am Tag hat sie mich mit Tee versorgt.
Nachts kam sie in mein Bett gekrochen, kuschelte sich an mich, weil sie auf mich aufpassen wollte.
Keine bessere Krankenschwester hätte ich mir wünschen können.

..........

Ich übernehme das Abräumen des Tisches und die beiden spielen ein Brettspiel.
Mama lacht so unbeschwert dabei, das es mein Herz erwärmt.
Viel zu selten sehe ich sie so herzhaft lachen.
Überhaupt sehe ich sie selten wirklich  glücklich, meist ist sie ernst und Ihr Blick spiegelt immer Sorgen mit.
Um mich, um Sara und eigentlich um alles.

Als Sara irgendwann später im Bett ist schauen wir gemütlich zusammen einen Film.
Der handelt um ein kleines Mädchen welches Krebs hat.
Ihre Eltern suchen nach einer Möglichkeit, um sie zu heilen, doch schaffen es nicht und sie stirbt.
Am Ende müssen wir beide uns die Tränen aus den Augenwinkeln wischen.
So eine Scheiß Krankheit, nicht mal vor kleinen Kindern macht sie halt. Das Schicksal spielt nicht immer fair.
Irgendwann gehe ich nach oben, um zu schlafen.
So einen schönen Abend haben wir lange nicht gehabt.

..........

"Adam ist so süß!"
Klara und ich sitzen im Schneidersitz auf meinem Zimmerboden und mampfen Chips.
Wir wollten einen gemütlichen Nachmittag miteinander verbringen. Heute Abend ist irgendwo wieder eine Party, allerdings ohne mich.
Ich werde mich nach den Hausaufgaben mit einem guten Buch ins Bett verkriechen.
Letzte Woche der peinliche Absturz hat mir gereicht.
Dylan und Brain holen Klara später bei mir ab.
Das die zwei dabei sind beruhigt mich.
Sie wird zwar Adam wieder treffen, trotzdem weiß ich, das sie so später wieder gut nach Hause kommt.

Meine kleine Schwester lugt durch die Tür und entdeckt die Chipstüte.
Klara winkt sie zu uns und mit ihren kleinen Händen greift sie in die Tüte.
"Kommt Jer?" Fragt sie mit vollen Mund.
Klara reißt ihren Kopf rum und starrt mich mit offenen Mund an. Verunsichert lächel ich....
verdammte kleine Schwester!
Ich gebe Sara die Chipstüte und schicke sie damit zu Fred.

"Jeremy hä?"
Noch immer schaut Klara mich an und ich weiß, das ich es irgendwie erklären muss.
"Nun ja," beginne ich und erzähle ihr von unserer kleinen Annäherung.
"Lina, ich kann dich verstehen.
Bitte lass dir nicht wieder das Herz raus reißen."
Ich weiß, das sie sich sorgen um mich macht.
Das meine Seele ein paar Erinnerungen ausgepackt hat und mein Herz sich für ihn ein Stück geöffnet hat bedeutet nicht, das ich ihn wieder so tief lasse wie damals. Zumindest nehme ich mir das so vor, um nie wieder solch einen Seelenschmerz fühlen zu müssen.

Ich höre Brain und Dylan etwas lauter, als normale Menschen, die Treppe hoch stampfen.
Beide sind lässig gekleidet in Jeans und modernem Hemd.
Die Haare wie immer zurück gegelt, wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man meinen sie seien Geschwister.
Denn sie sehen sich ziemlich ähnlich.

"Du willst ganz sicher nicht mit?"
Fragt Dylan nun zum gefühlten hundertsten Mal, und wieder bestätige ich, das ich tatsächlich andere Pläne habe.
Etliche Hausaufgaben habe ich noch zu erledigen, die in den tiefen meines Rucksacks auf mich warten.
Außerdem muss ich meine Gedanken sortieren und das mulmige Gefühl, was sich in meinem Bauch ausgebreitet hat verteiben.
Die drei verabschieden sich von mir und ich bin wieder allein.

Nach zwei Stunden bin ich fertig und glücklich über mein geschafftes Pensum. Ich räume alles sorgfältig für Montag zurück in meinen Rucksack.
Draußen ist es schon stockdunkel und im Haus ist es still. Ein Zeichen, das alle bereits schlafen.
Ich stelle den Timer meines Fernsehers ein und kuschel mich ins Bett.

Ich träume wirres Zeug, immer wieder versuche ich den Wecker auszustellen der unaufhörlich bimmelt.
Aber ich komme einfach nicht ran, ein unsichtbares Band ist um mein Handgelenk gebunden, und zieht mich jedesmal, wenn ich den Knopf fast erreicht habe zurück.
Irgendwann öffne ich meine Augen, brauche einen Moment, um zu mir zu kommen und stelle fest das es gar kein Traum war.
Nur das es nicht mein Wecker ist welcher ohne Pause bimmelt, sondern mein Handy.
Zwei Uhr Nachts.
Eigentlich würde ich es klingeln lassen, habe aber Angst, das was mit Klara sein könnte.
Ich hoffe es gibt wirklich einen triftigen Grund,  mich um diese Uhrzeit anzurufen.
Barfuß tapse ich auf den kühlen Laminat zum Schreibtisch auf dem mein Handy liegt.
Es bimmelt unaufhörlich.

Ein schlechtes Gefühl packt mich.
Jeremys Name erscheint blinkend im Display.

Broken - Forever You (abgeschlossen)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora